CFC-Fans kritisieren Polizeieinsatz in Unterhaching

Unschöne Szenen spielten sich am vergangenen Samstag vor dem Spiel der Spvgg Unterhaching gegen die Gäste aus Chemnitz ab.  Auf dem Weg zum Stadion gerieten CFC-Anhänger mit der Polizei aneinander. Insgesamt wurden elf Personen festgenommen. Auf Facebook hat die "Fanszene Chemnitz" nun schwere Vorwürfe gegen die eingesetzten Beamten erhoben.  

Polizei konfiszierte Fahnen

In einer Stellungnahme schildert die Fangruppen die Vorfälle in Unterhaching wie folgt: "Bereits bei der Ankunft wurden die Anhänger, welche per Zug anreisten, einer in dem Maße völlig überzogenen Personenkontrolle unterworfen. Schon hier spürte man ein hohes Maß an Grundaggressivität seitens der Beamten." Im Stadion angekommen, seien Fanclub-Fahnen "ohne triftigen Grund aus den Händen der Anhänger gerissen" worden, was einen Tumult zur Folge hatte. Daraus hätten willkürliche körperliche Angriffe der Polizei resultiert, "welche sich in Schlagstockeinsätzen, Fußtritten in Gesichtshöhe (!) sowie dem völlig überzogenen Einsatz von Pfefferspray aus nächster Nähe äußerten", so die "Fanszene Chemnitz". Hierbei seien auch Kinder und Frauen ohne Rücksicht bedroht und teilweise verletzt worden. "Eine sachliche Klärung war zu keiner Zeit gegeben und wurde von Seiten der Beamten nur mit höhnischem Gelächter und weiteren Provokationen abgetan", heißt es.

Elf Festnahmen

Die Polizei schildert die Auseinandersetzung etwas anders. Laut einer offiziellen Pressemitteilung sollen die Fans auf dem Weg zum Stadion Lieder mit rechtem Gedankengut gesungen haben. Nachdem der Einsatzleiter daraufhin die Identität der etwa 50 Personen feststellen lassen wollte, wurde er mehrfach beschimpft und beleidigt. Kurz vor Anpfiff des Spiels kam es dann am Eingang des Gästebereichs zu Handgreiflichkeiten. Laut der Polizei sollen einige Chemnitzer versucht haben, ein Transparent vor dem Beamten zu verstecken, woraufhin die Einsatzkräfte Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzten. Bei einem Fan fanden die Beamten zudem eine Schutzbewaffnung in Form eines Mundschutzes.

Die Bilanz: Innerhalb von 20 Minuten nahmen die Einsatzkräfte elf Personen, unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, versuchter Gefangenenbefreiung, Beleidigung und Körperverletzungen fest. Derzeit laufen weitere Ermittlungen der Kriminalpolizei in dem Fall. Zu den Vorwürfen des Fanclubs hat sich die Polizei bislang nicht geäußert.

   

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