"Chance genutzt": Simakala wird zum VfL-Matchwinner

Die Bremer Brücke feiert Ba-Muaka Simakala! Der Außenstürmer stand beim Spiel gegen 1860 München zum ersten Mal seit Dezember in der Startelf von Cheftrainer Marco Antwerpen – und netzte bereits in der Anfangsphase zum späteren Siegtreffer ein. Der VfL Osnabrück macht dadurch wieder einen Sprung im Tabellenkeller.
Über Simakala: "Das ist nichts für euch"
Ein Sprung, der nötig ist, denn mit dem 1:0-Sieg gegen den TSV 1860 München schraubte der VfL Osnabrück sein Konto auf 38 Zähler. Vier Punkte trennen die Lila-Weißen vom ersten Abstiegsplatz – und alle Teams auf den vier Abstiegsplätzen spielen erst noch. Umso größer war der Jubel an der Bremer Brücke, als Ba-Muaka Simakala bereits in der 6. Spielminute traf. Ausgerechnet Simakala, der zuletzt außen vor war und teilweise erst gar nicht im Kader stand. Und dann netzte er aus ganz spitzem Winkel gekonnt ein.
"Ich habe nicht mehr gedacht, dass er den noch reinbekommt. Das hat er ganz fein gemacht. Er ist einfach ein guter Fußballer, da gibt es nix", lobte Antwerpen seinen Siegtorschützen bei "MagentaSport", was er Simakala auch unmittelbar nach dem Spiel mitteilte. Und mehr. "Aber das ist nichts für euch", verriet der VfL-Coach nicht, was er seinem Schützling noch mit auf den Weg gab. Dass die Situation für den Rückkehrer zuletzt alles andere als einfach war, lag jedoch auf die Hand. "Um die Qualität von ihm müssen wir nicht reden. Jeder hat sich ihn gefreut", bestätigte auch Dave Gnaase, dass das Standing des 28-Jährigen beim VfL Osnabrück weiterhin groß sein wird.
Vor den TV-Kameras wollte Simakala zunächst nicht sprechen, bei der "NOZ" stand er dann aber doch zur Verfügung. "Der Trainer hat mir beim Twente-Spiel schon gesagt, dass es für mich eine Chance gibt, weil Marcus Müller ja gesperrt war. Ich konnte mich zeigen, bin ruhig geblieben und habe heute die Chance genutzt", freute sich der 28-Jährige für sich und für das Team. "In den nächsten Wochen werde ich alles so machen, wie immer: Cool und gelassen bleiben und einfach der Chance sein, der ich bin."
"Dann musst du halt alles wegverteidigen"
Spielerisch konnte der VfL den guten Start nicht über 90 Minuten bestätigen. "Im Großen und Ganzen war es nicht das, was wir uns vorgestellt haben", kam auch Antwerpen zu dem Urteil, dass seine Mannschaft durchaus Schwierigkeiten mit den Münchner Löwen hatte. Aus einem Grund: "Die Überzeugung mit dem Ball hat gefehlt. Wir hätten viel selbstbewusster auftreten können", fand der Cheftrainer. Trotzdem brachten die Osnabrücker das Ergebnis über die Zeit, was Antwerpen genauso als Qualität festhalten wollte. "Du hast solche Spiele häufiger mal dabei, in denen es nicht läuft und du aber mit 1:0 in Führung gehst. Dann musst du halt in der Abwehr alles wegverteidigen – und dans haben wir gemacht."
Mit dem siebten Sieg in der Rückrunde schob sich der VfL Osnabrück in der Tabelle auf Platz 13 vor. Gerade die zweite Saisonhälfte wird bislang von den Lila-Weißen dominiert. "Wir haben schon spaßeshalber gesagt, dass wir nach der Rückrunde die beste Mannschaft sein wollen", schmunzelte auch Antwerpen über die Tatsache, dass ausgerechnet ein Team aus dem Tabellenkeller die zweite Saisonhälfte aufmischt. "Aber dreht mir das nicht so, dass ich gesagt hätte, wir müssten das werden", bat Antwerpen augenzwinkernd um Demut. "Wir haben jetzt nämlich schon wieder eine Englische Woche vor uns, die es richtig in sich haben wird." Saarbrücken, Rostock, Dresden – über den Berg ist Osnabrück noch lange nicht.