Coronavirus: Spielverlegungen statt Geisterspiele anvisiert
Das Coronavirus hat die 3. Liga erreicht – und wird den Spielbetrieb in den kommenden Wochen wohl gehörig durcheinander wirbeln. Dabei sollen die betroffenen Partien zunächst eher verlegt werden, anstatt sie ohne Zuschauer auszutragen.
Wirtschaftliche Gründe
Dafür sprach sich der Ausschuss 3. Liga in seiner heutigen Sitzung grundsätzlich aus. Hintergrund ist die besondere wirtschaftliche Situation der Drittliga-Klubs, machen die Erträge aus dem Spielbetrieb – also unter anderem durch die Ticketverkäufe – doch mehr als 21 Prozent der jährlichen Gesamteinnahmen aus. Der DFB prüft aktuell, "inwieweit die Empfehlung des Ausschusses umgesetzt werden kann".
Im konkreten Fall betrifft das momentan die Partie zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem 1. FC Kaiserslautern am kommenden Samstag, nachdem die Stadt Magdeburg am Montagnachmittag sämtliche Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Zuschauern "bis auf Weiteres" untersagt hat.
Bayern: Veranstaltungsverbot bis Mitte April?
Die bayrische Regierung will am Dienstag nachziehen und bis zum 10. April ein entsprechendes Veranstaltungsverbot verhängen. Betroffen wären mit 1860, Ingolstadt, Würzburg, Unterhaching und Bayern II gleich fünf Drittligisten. Inwiefern die insgesamt elf betroffenen Spiele in diesem Zeitraum allesamt verlegt werden können, ist jedoch fraglich – schließlich soll die Saison nach bisheriger Planung bereits im Mai enden. Die Folge wären mehrere Englische Wochen in Folge – nach aktuellem Stand wären zwischen Mitte April und Mai fünf Spieltage unter der Woche möglich.
Liegen keine anderweitigen Anordnungen der Gesundheitsbehörden vor, soll der Spielbetrieb wie geplant durchgeführt werden, so der DFB. Entscheidungen über tiefgreifende Maßnahmen wie einen Zuschauerausschluss oder Spielabsagen müssten von den zuständigen Gesundheitsbehörden getroffen werden.