Cottbus verliert gegen Osnabrück, 1860 dreht Partie, RWE siegt spät

Der Lauf des VfL Osnabrück hält weiter an. Am Samstag setzten sich die Lila-Weißen mit 2:1 bei Tabellenführer Energie Cottbus durch, der damit die zweite Pleite in Folge hinnehmen musste. Im Keller feierte 1860 München nach Rückstand einen wichtigen Sieg bei Hannover 96 II (3:1), zudem jubelte Essen spät in Dortmund (1:0). Sandhausen verlor dagegen trotz Führung in Ingolstadt (1:2) und ging damit zum dritten Mal hintereinander als Verlierer vom Platz, wohingegen Aue mit 2:0 in Wiesbaden gewann und damit den zweiten Sieg in Folge holte. 

Cottbus 1:2 Osnabrück: VfL-Lauf hält weiter an

Es hatten noch gar nicht alle Zuschauer auf ihren Sitzen Platz gefunden, da stand es schon 1:1. Nach sechs Minuten brachte Müller die Gäste nach einer abgefälschten Flanke freistehend – allerdings aus einer Abseitsposition heraus – in Führung, während Cigerci den Rückstand umgehend konterte und in der neunten Spielminute einen jedoch fragwürdigen Elfmeter sicher im Gehäuse des VfL unterbrachte. Niehoff hatte zuvor eine flache Hereingabe beim Grätschen an den Arm bekommen. Als die Anfangsaufregung verflogen war und sich das Spiel etwas sortiert hatte, nahm Cottbus das Heft des Handelns in die Hand und kam auf deutlich mehr Ballbesitz. Zudem legten die Akteure eine gesunde Grundaggressivität an den Tag, sodass sich viele rassige Zweikämpfe entwickelten. Die wohl größte Chance auf die Führung für Energie hatte Borgmann, der nach einer guten Balleroberung im Mittelfeld und einem wohl temperierten Pass von Copado am zweiten Pfosten den Ball nicht im Gehäuse unterbringen konnte (32.).

Gleich zwei Wechsel nahm Osnabrücks Trainer Marco Antwerpen in der Pause vor. Amoako und Karademir machten für Tesche und Gyamfi Platz. Vier Minuten waren im zweiten Spielabschnitt gespielt, da musste auch Wollitz erstmals wechseln. Pelivan konnte nach einem Luftzweikampf nicht weitermachen und wurde durch Putze ersetzt. Als das Spiel für ein paar Minuten vor sich hinplätscherte, traf die erneute Führung der Gäste Energie bis ins Mark. Cigerci hatte Niehoff an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht und Müller anschließend seinen Doppelpack geschnürt (64.). Cottbus hatte durch seinen Top-Torschützen Thiele kurz danach den erneuten Ausgleich auf dem Fuß, Jonsson parierte aber klasse (69.). In den Schlussminuten hatte Osnabrück das Geschehen weitestgehend unter Kontrolle, sodass es für Energie die zweite Niederlage in Folge hagelte. Dennoch bleibt der FCE vorerst an der Spitze, während die Lila-Weißen durch die neunte Partie in Folge ohne Niederlage auf Platz 13 springen – bei vier Zählern Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

Hannover II 1:3 TSV 1860: Löwen drehen das Spiel

Wenig Erbauliches sahen die Zuschauer in den Anfangsminuten im Eilenriedestadion. Uhlmanns Distanzschuss aus 25 Metern nach einer Viertelstunde war noch das höchste der Gefühle, verfehlte sein Zeil aber deutlich. Erst nach etwa 20 Minuten waren auch die Löwen in der Partie angekommen. Das machte sich über die erste längere Ballbesitzphase bemerkbar. Mitten hinein die erste Drangphase fiel der Führungstreffer der Roten. Sulejmani schaltete bei Arkenbergs Hereingabe am schnellsten und musste schließlich nur noch einschieben (26.). 1860 antwortete mit wütenden, aber unkontrollierten Angriffen auf das Tor der Hausherren. In der Folge stieg zudem die Anzahl kleinerer Fouls, was dem Spielfluss enorm schadete. Kontrollierte Angriffe kamen bis zur Halbzeit nicht mehr zustande.

Fünf Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, als es richtig kurios wurde. Erst verschätzte sich Wechsel bei einer Ecke, dann köpfte Verlaat die Kugel auf das verwaiste Tor, dort stand jedoch sein Teamkollege Maier auf der Linie und somit im Abseits, weshalb das Tor nicht zählte. 1860 war nun weit aufgerückt, vernachlässigte im Zuge dessen aber die Defensive, woraus sich ein offener Schlagabtausch entwickelte. Belohnt wurde der Offensivgeist in der 66. Minute, als Deniz einen Freistoß direkt verwandelte. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Erst wollten die Löwen einen Handelfmeter haben, dann erzielten sie durch Guttau per Volley von Strafraumgrenze den Führungstreffer (70.) und in der 76. Minute machte Hobsch per Kopf den Deckel drauf. Durch den ersten Sieg nach drei Partien verschaffen sich die Löwen in der Tabelle etwas Luft und verbessern sich auf den 14. Platz – bei vier Zählern Vorsprung auf die rote Zone. 96 II bleibt nach der dritten Pleite in Folge Vorletzter.

Dortmund II 0:1 Essen: Mizuta erlöst RWE spät

Begleitet von über 4.000 Fans wurde RWE zu Beginn des Spiels erst einmal in die eigene Hälfte gedrängt und konnte sich nur mühsam befreien. So dauerte es eine gute Viertelstunde, ehe Essen erwachte. Dann aber richtig. Gefühlt im Minutentakt gab es Torchancen durch Moustier (15.), Arslan (19.), Eitschberger (19.) und Brumme (22.), die entweder in Ostrzinski oder der vielbeinigen Dortmunder Defensive ihren Meister fanden. Danach verflachte das spielerische Niveau der Partie etwas, auch wenn der Einsatz auf beiden Seiten hoch blieb. Martinovic versuchte nach 35 Minuten sein Glück per Fallrückzieher – Ostrzinski stellte er damit jedoch vor keine große Herausforderung. Bitter für den BVB war, dass Hüning bereits vor der Pause das Feld verlassen musste, nachdem er bei einem Luftzweikampf unglücklich aufgekommen war (44.).

Ein Zufall war es, der nach vier Minuten im zweiten Durchgang den Gästen fast die Führung bescherte. Lelle beförderte den Ball nach Eitschbergers Flanke versehentlich mit dem Hinterkopf in Richtung des eigenen Kastens. Zu seinem Glück landete er auf dem Netz und nicht darin (49.). RWE war nun klar spielbestimmend und knüpfte an die Leistungen der Vorwochen an. Eitschberger und Arslan waren die Aktivposten im Offensivspiel der Gäste. Ab der 67. Spielminute war die Reserve des BVB nur noch zu zehnt. Mizuta zog am bereits verwarnten Kabar vorbei, der sich einer Grätsche hinreißen ließ und schließlich mit Gelb-Rot den Platz verlassen musste. Erwartungsgemäß war Essen nun noch überlegener, traf im letzten Drittel aber einfach zu oft die falsche Entscheidung, bis Mizuta in der 86. Minute den Anhang erlöste und nach Vorlage von Gjasula zum Siegtreffer einschoss. Mit dem dritten Sieg in Folge rückt RWE in der Tabelle auf Platz 12 vor und ist nun punktgleich mit dem BVB, der seit drei Partien sieglos ist. Beide Teams liegen fünf Zähler vor den Abstiegsplätzen.

Ingolstadt 2:1 Sandhausen: Schanzer drehen das Spiel

Für Ingolstadt begann die Partie mit einem Schreckmoment. Nach knapp neun Minuten musste Lorenz nach einem Zusammenprall mit dem Kopf im Gesicht blutend das Feld verlassen. Erst zwei Minuten später kam er mit einem Turban verarztet wieder auf das Feld. Beide Teams zeigten deutlich, dass sie offensiv spielten wollten, es fehlte schlicht an den Mitteln. Den ersten richtigen Abschluss sah das Publikum demzufolge erst in der 25. Minute. Eine Flanke von Otto nahm Granath unbehelligt im Strafraum an und schweißte die Kugel dann aus etwa zehn Metern zur Führung in die rechte Ecke. Nur drei Minuten später wäre dem SVS fast der Doppelschlag gelungen – Lorsch verpasste knapp am zweiten Pfosten. Offensiv fand der FCI auch in der Folge nicht statt. Das Offensivembargo endete erst in der 39. Minute, als Deichmann sich im Mittelfeld die Kugel eroberte, Richtung der Tor der Gäste zog und seinen Abschluss nur knapp links neben das Tor setzte.

Es hatte sich offenbar etwas getan in der Kabine des FCI. Der eingewechselte Christensen hielt in den ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit gleich mal die gesamte Defensive der Gäste auf Trab, doch Sandhausen spielte auch noch mit. Lewald (51.) und erneut Granath (57.) nutzten ihre guten Kopfballchancen zum Leidwesen der mitgereisten Anhänger nicht. Die bis dato beste (Doppel)chance zum Ausgleich hatten die Schanzer nach 66 Minuten. Kanuric wackelte nach einer Ecke zwei Gegenspieler aus, sein Schuss wurde dann allerdings geblockt. Im zweiten Anlauf knallte Testroet die Kugel präzise Richtung rechtes oberes Eck, sodass Richter sich richtig strecken musste, um sie aus dem Winkel zu kratzen. Fünf Minuten später hatte der Offensivakteur mehr Erfolg. Bei einer Flanke von Keidel zeigte er sich in bekannter Manier eiskalt und köpfte zum Ausgleich ein (71.). Ein Foul von Lorch war es dann, bei dem Malone zu Boden ging. Grönning verwandelte den fälligen Strafstoß souverän zum 2:1-Endstand. Durch den Sieg verkürzt der FCI den Rückstand auf Rang 3 vorerst auf drei Zähler, während Sandhausen nach der dritten Pleite in Serie auf Platz 15 abrutscht. Bei weiterhin nur drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

Wiesbaden 0:2 Aue: Zweiter Sieg in Serie für die Veilchen

Im Duell der Tabellennachbarn begannen beide Teams engagiert, in den Offensivaktionen fehlte aber die letzte Genauigkeit. Einzig Bärs Kopfball knapp über den Querbalken nach einer Freistoßflanke sorgte für Aufregung auf den Rängen (18.). Immer wieder verschleppten die Akteure in der Folgezeit das Tempo und bevorzugten den Sicherheitspass in die eigene Abwehrreihe, sodass die Darbietung auf dem Rasen nur mäßig spannend war. Das Highlight bis dato war Nkansahs zu kurz geratener Rückpass, den sich Kaya erlief, die Kugel jedoch nicht an Männel vorbeilegen konnte (31.). Für die Gäste brauchte es schon einen Geistesblitz, um gefährlich vor das Tor des SVWW zu kommen. Bär schickte Clausen kurz vor dem Pausentee mit einem hohen Steilpass auf die Reise, der lief alleine auf Stritzel und schob eiskalt zur Führung ein (43.).

Mit dem Beginn der zweiten Hälfte gab es direkt zwei Aufreger, die für die wenig sehenswerten ersten 45 Minuten entschädigten. Kaya versuchte sich zunächst aus spitzem Winkel, wobei Männel das Geschoss im letzten Moment über die Latte lenken konnte (46.). Nach der anschließenden Ecke wurde Stefaniak vom Ball an der Hand getroffen, die Pfeife des Unparteiischen blieb aber – zur Überraschung aller – stumm. Eben jener Stefaniak war es dann, der in der 62. Minute den Deckel drauf machte. Einen Steckpass von Clausen verwertete er aus leicht abseitsverdächtiger Position zum 0:2. Aue hatte anschließend alles im Griff und Wehen hatte offensiv keine Ideen. Bär hatte nach Pass von Stefaniak noch das dritte Tor auf dem Fuß, geriet bei seinem Abschluss aber ins Rutschen (85.). Mit dem zweiten Sieg Folge schließt Aue nach Punkten zum SVWW auf, für den der Aufstiegszug angesichts von acht Punkten Rückstand auf Rang 3 abgefahren ist.

   

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