Daniel-Kofi Kyereh: Top-Torjäger in der ersten Profi-Saison

Dass dieser Transfer dermaßen einschlagen würde, hatten sich die Verantwortlichen des SV Wehen Wiesbaden wohl auch nicht erträumt: Nach 12 Spieltagen steht Daniel-Kofi Kyereh an der Spitze der Torschützenliste – bleibt aber am Boden.

Kyereh überrascht alle – auch sich selbst

Nach dem Spiel gegen den Karlsruher SC dürfte Daniel-Kofi Kyereh ziemlich schwindlig gewesen sein: Der Stürmer, der seine Treffer standesgemäß mit einem Salto feiert, netzte beim 5:2-Erfolg gleich dreimal und schoss sich so ans obere Ende der Torschützenliste. "Dass er sich so schnell in der Liga zurechtfinden würde, war so nicht zu erwarten", sagte Trainer Rüdiger Rehm unlängst im "Kicker" über den Sommertransfer aus der Regionalliga. Und auch Kyereh gab im liga3-online-Interview zu: "Ich habe mir natürlich vorgenommen, mein Bestes zu geben, um direkt zu vielen Einsätzen zu kommen. Dass es aber schon so schnell so gut für mich läuft, überrascht mich selbst ein wenig."

Für Kyereh läuft die Saison persönlich bislang wie am Schnürchen: Gleich im ersten Spiel gegen den VfR Aalen traf der Liga-Neuling, nachdem er zur Halbzeit eingewechselt worden war. Ein Bild, das sich wiederholte: Auch gegen Braunschweig und Meppen traf der Deutsch-Ghanaer nach seiner Einwechslung. Zuvor gehörte der Angreifer gegen die SpVgg Unterhaching zum ersten Mal der Startelf an und traf erneut – flog jedoch in der 69. Minute mit Gelb-Rot vom Platz.

Kein einfacher Start

Es funktioniert also noch nicht komplett alles, dafür aber schon ziemlich viel. Beeindruckend, wenn man sich die bisherige Laufbahn des 22-Jährigen anschaut: In der Wolfsburger Jugend ausgebildet, wechselte Kyereh zur Saison 2014/15 zum TSV Havelse, nachdem ihm in der U19 der Wölfe das Vertrauen fehlte. Dort wurde Kyereh immer wieder von Sprunggelenks-Verletzungen ausgebremst – ein Kreuzbandriss kostete ihn einen Großteil der Saison 15/16. Dennoch wurde Havelse eine wichtige Station:  "Beim TSV wurde ich zum ersten Mal regelmäßig als waschechter Stürmer eingesetzt", berichtet der Stürmer im Interview mit dem DFB, räumte aber ein: "Bei der Chancenverwertung gab es meistens Luft nach oben." Erst mit dem Training kam der Torjägerinstinkt: "Für mich ist es egal, ob ich im Training oder im Spiel eine Möglichkeit bekomme. Ich will sie nutzen."

Kyereh und Wiesbaden – das passt

Davon profitiert nun der SV Wehen Wiesbaden – und Kyereh von seinen neuen Kollegen: "Meine Mitspieler helfen mir sehr dabei. Ich habe noch nie in einer Mannschaft mit so viel Qualität gespielt. Entsprechend genau kommen die Hereingaben." So etwa in der Partie gegen Karlsruhe, in der Kyereh es gleich dreimal klingeln ließ: "Dass ich drei Tore beisteuern konnte, war für mich überragend", so der aktuelle Top-Torjäger, der gleichzeitig aber kritisiert: "Unser und mein Spiel waren aber nicht perfekt. In den ersten zehn Minuten haben wir zu vorsichtig agiert."

Kyereh bleibt am Boden – und wird das auch in Zukunft tun: "Mir ist es selbstverständlich nicht entgangen, dass ich Erster bin. Es freut mich auch für den Moment. Darauf ausruhen werde ich mich garantiert nicht." Der Mannschaftserfolg stehe im Vordergrund: "Ich denke, dass es niemanden gibt, der jetzt die Messlatte für mich höher setzt. Das wäre sicher auch nicht der richtige Ansatz. Ich weiß die drei Tore aus dem KSC-Spiel einzuschätzen. Sie waren das Ergebnis einer guten Mannschaftsleistung. Wir alle sind super in Form und wollen das auch gegen Zwickau zeigen." Anstoß am Samstag ist um 14 Uhr.

 

   

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