"Darf einfach nicht passieren": Lage beim SVS spitzt sich zu

Trotz Führung ging der SV Sandhausen am Sonntagabend auch beim VfB Stuttgart II als Verlierer vom Platz, kassierte damit die dritte Pleite in Folge, ist nun bereits seit sieben Spielen sieglos und liegt schon fünf Punkte hinter dem rettenden Ufer. Die Lage spitzt sich damit zu, dennoch sind die Beteiligten weiterhin fest vom Klassenerhalt überzeugt.
"Mittlerweile ist das ja nichts Neues mehr"
Als Lucas Wolf den SVS nach 67 Minuten in Führung brachte, schienen die Kurpfälzer auf einem guten Weg, den ersten Sieg seit Anfang Februar einzufahren. Doch nur eine Minute später kam der VfB zum Ausgleich, ehe die Schwaben die Partie vier Minuten vor Ende komplett drehten. "Das ist wieder ein Geschenk von uns, das darf einfach nicht so passieren", haderte Trainer Kenan Kocak bei "MagentaSport" mit dem Gegentreffer zum 1:2. Knackpunk für die bereits 14. Niederlage in dieser Saison war für ihn das schnelle 1:1. "Da müssen wir einfach auch mal clever sein und länger in Führung bleiben." Zumal sein Team die Partie bis zu diesem Zeitpunkt "vollkommen im Griff" gehabt habe. "Dann darfst du einen Gegner wie Stuttgart II nicht nochmal ins Spiel kommen lassen." Genau das tat der SVS jedoch. "Mittlerweile ist das ja nichts Neues mehr", sprach Kocak von einem "Déjà-vu-Erlebnis" und bezeichnete es als "sehr, sehr ärgerlich", dass sein Team immer und immer wieder dieselben Fehler mache.
Entsprechend aufgebracht waren auch die mitgereisten Fans, die das Team nach Spielende durchaus emotional zur Rede stellten – teilweise auch im Innenraum. "Die Fans sind zu Recht enttäuscht", betonte der SVS-Coach. "Sie investieren sehr viel Zeit, kommen hier hin und unterstützen am Sonntagabend wieder mal. Ich habe da absolut totales Verständnis für die Fans." Durch die Niederlage im direkten Duell ist der Rückstand auf das rettende Ufer nun bereits auf fünf Punkte angewachsen: "Wir sind jetzt natürlich in einer Situation, die nicht besser geworden ist", fand Kocak noch recht diplomatische Worte. Vielmehr ist es so, dass sich die Lage erheblich zugespitzt hat. Fünf Punkte sind zwar durchaus noch aufzuholen, allerdings bleiben dem SVS dafür nur noch acht Spiele.
Machmeier: "Ich glaube an die Mannschaft"
"Wir wissen, dass es nicht einfacher geworden ist. Aber einfach kann jeder. Wir werden unbeugsam arbeiten, bis es nicht mehr geht", zeigte sich Kocak kämpferisch. "Wir werden weiter daran glauben, uns kriegt man nicht so leicht rum." Natürlich würden dem SVS die Spiele weglaufen, "das wissen wir. Aber es sind noch genügend Punkte zu vergeben". Mindestens 13 bis 14 Zähler werden allerdings nötig sein, um am Ende über dem Strich zu stehen. "Jetzt müssen wir einfach noch enger zusammenrücken und einfach die nötigen Punkte holen", so der 44-Jährige.
Präsident Jürgen Machmeier zeigte sich trotz des "nächsten Nackenschlags" optimistisch, dass das gelingen wird: "Ich glaube an die Mannschaft, denn die Spiele sind immer knapp. Das wird sich drehen, es sind noch acht Spiele!" Dominic Baumann meinte: "Wir können uns nur selber helfen." Ungeachtet der "Scheiß-Situation" gelte es, einfach weiter zu machen und sich "mal irgendwie zu belohnen und ein, zwei Spiele zu gewinnen, damit wir wissen, wie das geht". Die nächste Gelegenheit dazu gibt es am kommenden Sonntag gegen den SC Verl. Ein Sieg ist Pflicht, damit der Rückstand zum rettenden Ufer nicht noch weiter anwächst.