"Das darf nicht passieren": Talfahrt des FSV Zwickau hält an
Drei Tore geschossen, aber fünf kassiert: Sein Debüt als Trainer des FSV Zwickau hatte sich Ronny Thielemann ganz anders vorgestellt. Und als wäre die 3:5-Pleite in Bayreuth nicht schon schlimm genug, hat sich auch die Tabellensituation nach der dritten Niederlage in Folge weiter verschlechtert. Entsprechend bedient war der 49-Jährige.
"Das ist nicht zufriedenstellend"
Als Jan-Marc Schneider in der 85. Minute auf 3:4 stellte, war sie nochmal da: die Hoffnung, in einem völlig verrückten Spiel doch noch etwas mitnehmen zu können. Doch in der Schlussphase schwächten sich die Schwäne dann gleich doppelt selbst: Erst sah Nico Carrera Gelb-Rot, dann traf Fabian Weber mit einem Traumtor zum 5:3 und machte damit den Deckel drauf. "Vier Gegentore in einer Halbzeit, das darf nicht passieren", hielt Ronny Thielemann nach einem "Wechselbad der Gefühle" bei "MagentaSport" fest, nachdem es zur Pause noch 1:1 stand. Ohnehin waren die Zwickauer im ersten Durchgang deutlich besser im Spiel. "Die erste Halbzeit war absolut okay, wir haben uns vier, fünf richtig gute Chancen herausgespielt."
Doch anstatt in Führung zu gehen, traf Bayreuth nach 33 Minuten zum 1:0. "Ein blödes Tor", ärgerte sich Thielemann. Im direkten Gegenzug kam der FSV über Dominic Baumann zwar zum Ausgleich, im zweiten Durchgang schlug es zwischen der 58. und 79. Minute dann allerdings gleich dreimal ein. "Ich hatte nach der Pause eigentlich ein gutes Gefühl, weil wir im Spiel waren. Wir wollten hinten sicher stehen, doch das ist uns in der zweiten Halbzeit nicht mehr gelungen." Vor allem die fehlende Konterabsicherung machte Thielemann für den Einbruch verantwortlich. "Diese haben wir zu keinem Zeitpunkt aufrechterhalten. Das ist nicht zufriedenstellend."
Jetzt vier Punkte Rückstand
Gut war dagegen, wie Zwickau mit dem Spielstand von 1:4 nach 79 Minuten umging. "Sie haben sich in alles reingeworfen. Das kann ich ihnen nicht absprechen", lobte Thielemann die Moral seiner Mannschaft. Von Verunsicherung war keine Spur, stattdessen kamen die Schwäne über Baumann und den erwähnten Schneider bis auf einen Treffer ran. Für mehr reichte es jedoch nicht. "Dass wir zurückgekommen sind, ist positiv", sagte Baumann. "Doch wie wir in der zweiten Halbzeit verteidigt haben, so wird das nichts." Genau daran will Thielemann in der anstehenden Trainingswoche nun ansetzen: "Wir müssen das Tor mit Mann und Maus verteidigen." Es gelte Lösungen zu finden, "damit wir uns in der Defensive wieder besser präsentieren. Vor allem im Zweikampfverhalten müssen wir resoluter klären".
Das wird in der Tat nötig sein, denn mit nun 43 Gegentoren stellt der FSV die drittschwächste Abwehr und ist darüber hinaus auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Weil zudem Dortmund II gewinnen konnte, beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer nicht mehr bloß einen, sondern vier Zähler. "Das haben wir uns anders vorgestellt", sagte Thielemann, der mit seiner Mannschaft am kommenden Samstag gegen den formstarken SC Verl ran muss. Es wäre ein guter Zeitpunkt, um den zweiten Sieg in diesem Jahr einzufahren.