"Das geht so nicht!": Antwerpen sauer, aber auch zuversichtlich
Durch die Niederlage von Braunschweig in Meppen durfte der 1. FC Kaiserslautern wieder auf den direkten Aufstieg hoffen, doch nach der dritten Pleite in Folge beim 0:2 in Köln sind die Chancen endgültig dahin. Trainer Marco Antwerpen war ob des schwachen Auftritts im ersten Durchgang mächtig sauer, blieb aber zuversichtlich, was die Relegation gegen Dynamo Dresden angeht.
Deutliche Kritik
Vor der Saison hätte der FCK den dritten Tabellenplatz sicherlich sofort unterschrieben. Und auch nach 37 Spieltagen ist die Teilnahme an der Relegation fraglos ein Erfolg. Doch weil die Roten Teufel über Wochen den direkten Aufstieg im Visier hatten, kommt der Einzug in die beiden Entscheidungsspiele gegen Dynamo Dresden nun eher einer Enttäuschung gleich. Vor allem deswegen, weil Lautern ausgerechnet in der entscheidenden Phase der Saison gleich dreimal hintereinander verloren hat. Da half es auch nicht, dass der FCK angesichts von über 6.000 mitgereisten Fans ein Heimspiel in Köln hatte.
Die Gründe für die erneute Pleite liegen auf der Hand. Da ist zum einen die erste Halbzeit, in der Lautern jeglichen Spielwitz und Offensivgeist der letzten Monate vermissen ließ. "Wir müssen uns einfach viel mehr bewegen und griffiger sein", monierte Trainer Marco Antwerpen, nachdem er die Spieler im Kreis eingeschworen hatte, bei "MagentaSport" und schimpfte: "In der ersten Halbzeit lagen wir mit der Leistung komplett daneben. Das geht so nicht."
Die beiden Gegentore durch Moritz Fritz, der völlig unbedrängt einköpfen konnte (26.), und David Philipp (38.) waren da nur folgerichtig. "Es gab einige Spieler, die wir zur Pause hätten runternehmen können", sagte Antwerpen und meinte damit auch Stürmer Terrence Boyd. "Er hat nicht das gebracht, was wir uns vorgestellt haben. Das war von der Leidenschaft einfach zu wenig." Auch Kevin Kraus musste einräumen: "In der ersten Halbzeit haben wir nicht das Gesicht gezeigt, das wir zeigen wollten."
"… dann werden wir die beiden Spiele gewinnen"
Zum anderen war das Tor an diesem Sonntagnachmittag wie vernagelt. Denn nachdem sich der FCK zu Beginn der zweiten Halbzeit deutlich gesteigert hatte, wollte der Ball einfach nicht rein. Bestes Beispiel dafür war die 64. Minute, als erst Boyd die Latte traf und dann auch Redondo scheiterte. Von diesen Szenen gab es gleich mehrere, doch Lautern hätte wohl noch Stunden weiterspielen können, ohne ein Tor zu erzielen. Am Ende stand zum ersten Mal seit Mitte März vorne die Null.
Und dennoch: Auf die Leistung nach dem Seitenwechsel können die Roten Teufel mit Blick auf die Relegation aufbauen. "Wir haben in der zweiten Halbzeit leidenschaftlichen Fußball gespielt. Das war richtig gut", befand Antwerpen und forderte von seiner Mannschaft, die Leidenschaft wieder über die komplette Dauer eines Spiels zu zeigen. Fast zwei Wochen bleiben bis zum Hinspiel am 20. Mai im Fritz-Walter-Stadion nun. "Wir müssen die richtigen Schlüsse ziehen, dann werden wir die beiden Spiele gewinnen", blieb Antwerpen trotz der erneuten Pleite zuversichtlich.
Und auch Kevin Kraus gab sich optimistisch: "Wir haben eine gute Saison gespielt, das dürfen wir uns von den letzten drei Spielen nicht kaputt machen lassen. Jetzt warten nochmal zwei Partien, in denen wir die Saison vergolden können und in denen es nochmal um alles geht." Es gelte nun, den Kopf oben zu halten und defensiv wieder stabiler zu stehen. "Ich würde am liebsten direkt morgen spielen", will Kraus die letzten drei Partien so schnell wie möglich vergessen machen. Doch am nächsten Samstag hat der FCK spielfrei. "Wer mir erzählen will, dass das optimal ist …", zeigte sich auch Antwerpen wenig erfreut über die Zwangspause. Ob die lange Vorbereitungszeit möglicherweise aber doch ein Vorteil sein kann, wird sich gegen die seit 16 (!) Spielen sieglosen Dresdner zeigen. Auf die Fans können sich die Roten Teufel jedenfalls verlassen: Statt Pfiffe während und nach der Partie gab es aufmunternden Worte und Applaus.