"Das ist einfach zu schwach": VfB Lübeck rutscht unter den Strich
Statt des erhofften Befreiungsschlags gegen die SpVgg Unterhaching musste der VfB Lübeck nach 0:3-Rückstand eine 2:3-Niederlage gegen den Mitaufsteiger hinnehmen und rutschte dadurch unter den Strich. Der Frust war groß – vor allem über das Auftreten im ersten Durchgang.
"Das darf uns nicht passieren"
Beinahe wäre dem VfB Lübeck ganz spät noch der Ausgleich gelungen, als Reddemann die Latte traf (84.) und Schneider nur knapp vorbeizog (90.). So aber stand eine 2:3-Niederlage zu Buche, die hauptsächlich auf die schwache Leistung im ersten Durchgang zurückzuführen ist. Bereits nach vier Minuten lag der VfB mit 0:2 hinten, ehe Haching kurz vor der Pause noch den dritten Treffer nachlegte. "Das darf uns nicht passieren, dass wir nach der letzten Woche, wo wir ordentlich einen auf die Mütze bekommen haben (0:4 in Verl. d. Red), so in das Spiel reingehen. Das sind Fehler, die wir nicht zum ersten Mal machen", schimpfte Trainer Lukas Pfeiffer auf der Pressekonferenz nach Spielende. "Klar können wir uns jetzt auf die Schulter klopfen für eine tolle Aufholjagd, aber was bringt es am Ende?" Über Akono (53.) und Breier (77.) kam der VfB nochmal ran, stand am Ende aber dennoch zum vierten Mal in den letzten fünf Spielen mit leeren Händen da.
Sehr zum Ärger auch von Sportvorstand Sebastian Harms: "Die ersten fünf Minuten haben wir völlig verschlafen und uns naiv angestellt. Dafür gibt es keine Erklärung", wird er in den "Lübecker Nachrichten" zitiert. Sich defensiv so zu verhalten, "ist einfach zu schwach, das braucht man auch nicht schönreden. Wir haben eigentlich vieles richtig gemacht, aber uns durch einfache Abwehrfehler früh auf die Verliererstraße gebracht". Die Folge: Aufgrund der weniger erzielte Tore gegenüber dem SV Waldhof Mannheim sind die Lübecker nun unter den Strich gerutscht. Nur im Falle einer Niederlage der Kurpfälzer am Sonntagnachmittag gegen den MSV Duisburg würde Lübeck nicht auf einen Abstiegsplatz aus dem Spieltag gehen.
Klewin bricht Lanze für Pfeiffer
Doch auch unabhängig davon: "Wenn du die Anfangsphase so verschläfst, wirst du in dieser Liga nicht oft gewinnen", schlägt Cyrill Akono in der Zeitung Alarm. Da müssen wir uns alles hinterfragen und es ganz schnell abstellen." Die erneute Niederlage und die Tatsache, dass nach 14 Spieltagen erst zwei Siege zu Buche stehen, lässt die Unruhe im Umfeld allmählich wachsen – auch in Bezug von Trainer Pfeiffer.
Torhüter Philipp Klewin stärkte dem 37-Jährigen aber den Rücken: "Es geht darum, in der Liga zu bleiben. Da muss das Umfeld vielleicht auch mal runterschrauben. Ich finde es ungerechtfertigt, gegen den Trainer zu schießen. Das gehört in meinen Augen gar nicht hierher. Er arbeitet genauso hart wie wir und hinterfragt alles. Von daher will auch nochmal eine Lanze für den Trainer brechen. Es ist traurig, dass das Umfeld so schnell unruhig wird." Für Ruhe werden nur Siege sorgen. Die nächste Möglichkeit dazu hat der VfB am kommenden Samstag in Dortmund. Ob die Lübecker dann von Anfang an hellwach sind?