"Das ist grausam für uns": Leipziger Pech ist Verler Glück

Bis kurz vor Spielende schien sich Lokomotive Leipzig im ersten von zwei Entscheidungsspielen um den Aufstieg eine gute Ausgangsposition erarbeiten zu können. Dann jedoch patzte Torhüter Guderitz, vor dem Rückspiel hat plötzlich Verl die Nase leicht vorn. Mit Blick auf die zweite Partie am Dienstag (16 Uhr) war Lok-Trainer Wolfgang Wolf um eine Kampfansage dennoch nicht verlegen. 

"Das ist natürlich ein Genickschlag"

Alles oder nichts heißt es in zwei Partien zwischen Lok Leipzig und dem SC Verl. Nach dem 2:2 im ersten Vergleich ist klar, dass eine Entscheidung in Sachen Aufstieg in die 3. Liga erst im Rückspiel fallen wird. Für die Hausherren zeigte sich am Donnerstagnachmittag, wie eng Freud und Leid im Fußball beieinander liegen. Lok war zweimal in Führung gegangen und wähnte sich in den Schlussminuten bereits auf der Siegerstraße – ehe Schlussmann Guderitz sich die Kugel in das eigene Netz legte.

"Wir machen ihm den Kopf nicht runter", beschwor Cheftrainer Wolf anschließend am "MDR"-Mikrofon den Zusammenhalt. "Wir sind eine Mannschaft und werden sehen, dass wir das in Verl wiedergutmachen. Er hat bis dahin gut gespielt und dann passiert so ein Lapsus. Das ist grausam für uns und natürlich ein Genickschlag so kurz vor Schluss, aber die Mannschaft hat Moral und steht wieder auf." 

Lok verspielt zwei Führungen

Dabei hätte es für die Sachsen eigentlich kaum besser beginnen können. Schon nach sechs Minuten verwertete Patrick Wolf eine Flanke von Salewski. Auch den Ausgleich durch Schikowski mit dem Pausenpfiff verkraftete "die Loksche" gut. Nach Wiederanpfiff schlenzte der eingewechselte Steinborn die Kugel zur erneuten Führung in die Maschen (56.).

Eine Trotzreaktion des eigentlichen Stammspielers: "Ich hatte eine Menge Wut im Bauch. Und das hat mir Herr Wolf kurz vor dem Spiel nochmal gesagt, dass er hofft, dass ich Wut im Bauch habe. Ich soll ihn nicht zu sehr beleidigen, wenn ich ein Tor mache." Die Beleidigungen blieben aus – ein Leipziger Sieg allerdings auch. Einen harmlosen Hochball bugsierte Torhüter Guderitz in der 88. Spielminute in das eigene Tor. 

"Das Thema ist noch nicht durch"

Trotz des unglücklichen Unentschiedens hat Lok noch alle Chancen. Auch Verls Übungsleiter Guerino Capretti brach angesichts des Vorteils durch die Auswärtstore nicht in überschwänglichen Freude aus: "Wir haben noch ein Rückspiel. Man hat heute gesehen, dass Lok eine Mannschaft ist, die immer gefährlich sein kann. Jeder Ball, der hinten rausgeschlagen wird, landet bei uns am Sechzehner, jeder Einwurf – da müssen wir höllisch aufpassen. Ich würde nicht sagen, dass wir jetzt schon durch sind, ganz und gar nicht. Wir müssen uns fußballerisch steigern. Das war ein offener Schlagabtausch." 

Ähnlich die Einschätzung von Leipzigs Trainer, der das Missgeschick seines Keepers lediglich als kleinen Rückschlag wertet: "Ich hätte gerne das 2:1 mitgenommen, aber ich reiße keinem den Kopf ab. Es haben schon andere Spieler solche Fehler gemacht. Das Thema ist noch nicht durch. Wir sind immer für Tore gut, auch auswärts." Verl würde bereits ein 1:1 reichen, Lok benötigt einen Sieg oder ein Remis mit mindestens zwei Toren. Wo die Partie am Dienstag stattfinden, ist allerdings weiterhin offen.

   

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