"Das ist unglaublich": SSV Ulm festigt den zweiten Rang
Ein Tor von Tobias Rühle in der 90. Spielminute sicherte dem SSV Ulm am Freitagabend nicht nur den Auswärtssieg in Sandhausen, sondern auch die den zweiten Tabellenplatz. Am kommenden Wochenende kommt es nun zum absoluten Topspiel gegen Dynamo Dresden. Die Vorfreude ist bereits groß.
Nachteil Überzahl
Lange sah es nach einer Punkteteilung aus, ehe der Lucky Punch in der letzten regulären Spielminute alle Dämme brechen ließ. Ansehnlich war die Parte dabei nicht immer. Das Spiel war geprägt von der Tatsache, dass es für beide Mannschaften extrem schwierig war, "Glanz und Gloria" auf dem Platz zu entfachen, angesichts des "eng getakteten" Spielplans, wie Ulm-Coach Thomas Wöhrle nach dem Spiel bei "MagentaSport" bekundete.
Seine Mannen hätten dabei "keinen leichten Auftakt gehabt." Hierbei schloss er explizit den frühen Platzverweis gegen Sandhausens Felix Göttlicher mit ein, der bereits nach neun Minuten das Feld verlassen musste. Es brachte den Ulmer Matchplan durcheinander. "Die Gelb-Rote hat uns eher nicht in die Karten gespielt, denn wir wollten eher tiefer stehen", gewährte Matchwinner Rühle Einblicke in die angedachte Gangart. Es folgte prompt der Gegentreffer (12.), von dem sich die Spatzen erst im zweiten Durchgang erholten. So sei der Treffer, der nach einem kapitalen Fehler von Reichert fiel, "denkbar schlecht", so Wöhrle, gewesen, "weil der Gegner 1:0 führt und weiß, er muss nur noch verteidigen."
"Das ist unglaublich"
Doch in der Halbzeit wurden "kleine Nuancen" geändert, die dazu führten, dass die angesprochene 90. Minute doch noch den Sieg brachte. "Hintenraus ist es immer glücklich, wenn man noch ein Tor macht", ordnete der Coach ein. Insgesamt sei es ein "wildes Spiel" gewesen, in dem seine Mannschaft aber auch aktiv dafür gesorgt habe, dass die Beine der Sandhäuser "immer müder" wurden, wodurch der fünfte Sieg in den letzten sechs Partien gesichert werden konnte. Damit war bereits am Freitagabend klar, dass der Aufsteiger als Tabellenzweiter aus dem 10. Spieltag gehen wird. "Da haben wir natürlich nicht mit gerechnet", gab Rühle zu und lobte seinen Coach: "Der Trainer hat da ein gutes Händchen für uns und zeigt, dass es auch anders hätte laufen können."
Nun versuche das Team "die Euphorie mitzunehmen und Punkte, Punkte, Punkte zu holen. Wenn dann mal eine schlechtere Phase kommen wird – wovon ich ausgehe –, da haben wir die Punkte schon angesammelt." Um Punkte geht es auch in der kommenden Woche, wenn die Ulmer Dynamo Dresden zum Spitzenspiel 'Zweiter gegen Erster' empfangen. "Das ist unglaublich. Da weiß ich gar nicht, was ich dazu sagen soll", war der Angreifer nahezu sprachlos. "Es werden bestimmt wieder 17.000 Leute da sein. Vor drei Jahren als ich kam in der Regionalliga waren es 1.500 Zuschauer", schwärmte er. Eine Euphorie, die wohl noch möglichst lange anhalten soll. Kapitän Johannes Reichert wird nach seiner fünften gelben Karte dann allerdings nicht dabei sein.