"Das ist widerlich": Uerdingen enttäuscht auch gegen Lotte

Es läuft nicht beim ambitionierten Aufsteiger: Der KFC Uerdingen musste die zweite Pleite in Serie hinnehmen, verlor nach der Partie in Kaiserslautern nun auch vor eigenem Publikum mit 0:2. Gegen die Sportfreunde aus Lotte fehlte es beim Krämer-Team in vielen Bereichen. Der Cheftrainer betrieb nach dem Spiel eine umfassende Fehleranalyse und erkannte viele "Dinge, die sich momentan summieren." 

Schon in der Pause: KFC-Geschäftsführer bedient

Viel besser kann ein Aufsteiger kaum starten: Der KFC Uerdingen überzeugte zu Saisonbeginn mit druckvollem Offensivfußball und setzte sich schnell in den obersten Tabellenregionen fest. Davon ist derzeit allerdings kaum etwas übrig. Die Krefelder wirken fahrig und verunsichert, generell geht im namhaften Kader nicht viel zusammen. So war auch die Partie am Samstag alles andere als ein Leckerbissen für die rund 4.500 KFC-Anhänger im Duisburger Stadion. Am Ende stand eine verdiente 0:2-Niederlage gegen Kellerkind Lotte. Trainer Stefan Krämer erkannte nach Spielschluss die Zeichen der Zeit. "Da müssen wir uns deutlich steigern, wenn wir weiter in den oberen Gefilden in der Liga bleiben wollen", so der 51-Jährige.

In der Tat: Lotte kaufte den Hausherren von Beginn an den Schneid ab, ließ den Krefeldern kaum Platz zur Entfaltung. Folgerichtig auch das 0:1 in der 22. Spielminute – unter gütiger Mithilfe von KFC-Schlussmann Vollath. Dieser ließ einen satten, aber unplatzierten Volley-Schuss von Oesterhelweg durch die Handschuhe rutschen, der Ball rollte hinter die Linie. In der Folge zeigte sich das Krämer-Team zwar verbessert, wirklich zwingende Chancen blieben allerdings aus. Lediglich Aigner und Konrad näherten sich mit ihren Versuchen dem Gäste-Tor.

In der Pause bereits sprach Uerdingens Geschäftsführer Nikolas Weinhart am "Telekom"-Mikrofon ein knappes, aber vernichtendes Urteil über die Leistung der Gastgeber: "Also das ist widerlich." Worte, die zwar in der Pause noch nicht beim Team angekommen sein dürften, ihre Wirkung im Nachhinein jedoch zweifelsfrei entfalten werden. Dazu passte, dass dem KFC auch in der zweiten Hälfte nicht sonderlich viel gelang. Ibrahimaj traf immerhin den Pfosten. Auf der Gegenseite machte es Wegkamp jedoch besser, köpfte nach einer Ecke zum 0:2 ein und besiegelte die Heimpleite (79.).

"Dann ist das schwer in der Liga"

Krämer begab sich nach Spielende auf Ursachenforschung. Wie bereits in der Vorwoche gab er sich dabei durchaus selbstkritisch: "Ich könnte es mir jetzt relativ einfach machen und über irgendwelche gestandenen Spieler herziehen, die eben ihre Leistung nicht bringen." Das jedoch "mache ich nicht. Weil: Ich bin Trainer der Mannschaft, ich bin dafür verantwortlich, wie die Mannschaft auftritt."

Ehrliche Worte des Cheftrainers, der die Defizite vor allem in Sachen Einstellung erkennt: "In den letzten Wochen geben wir kein gutes Bild ab: Uns fehlt die letzte Gier, der letzte Wille, den du halt in der 3. Liga brauchst." Ohne diese Grundtugenden ist an eine Spitzenplatzierung nicht zu denken. "Dann ist das schwer in der Liga. Egal, wen du in deinen Reihen hast. Egal, wer irgendwann irgendwo schon mal gespielt hat", so das nüchterne Resümee des Trainers. Besser kann es der Aufsteiger am Montag in einer Woche im Topspiel gegen Tabellenführer Osnabrück machen.

 

   

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