Das sind die Gewinner und Verlierer der Hinrunde
Die Hälfte der Saison ist absolviert, die Teams befinden sich in der Winterpause. Bevor noch in dieser Woche die Vorbereitung auf die Rückrunde startet, wirft liga3-online.de einen Blick auf die Gewinner und Verlierer der Hinrunde.
Gewinner
Als Top-Favorit auf den Aufstieg gestartet, wird Dynamo Dresden seiner Rolle bislang vollends gerecht. Zwar gab es zwischenzeitlich eine kleine Schwächephase, die unter anderem zum Aus im Landespokal führte, doch gerade in den letzten Wochen hat die SGD ihre Qualität mit vier Siegen in Folge eindrucksvoll unter Beweis gestellt und sich damit die Herbstmeisterschaft gesichert. Nur dreimal mussten sich die Sachsen bislang geschlagen geben, dem gegenüber stehen elf Siege.
Vor Energie Cottbus kann man nach dieser starken Hinrunde nur den Hut ziehen. 37 Punkte aus 19 Spielen sind ein herausragender Wert, vor allem aufgrund der Tatsache, dass die Lausitzer erst im vergangenen Sommer in die 3. Liga zurückgekehrt sind. Besonders offensiv wusste die Elf von Trainer Claus-Dieter Wollitz zu überzeugen, gleich viermal gelangen mindestens vier Treffer in einer Partie. Es spricht viel dafür, dass Cottbus seine Erfolgsserie in der Rückrunde fortsetzen wird.
Auch, wenn der 1. FC Saarbrücken aufgrund der hohen Anzahl an Unentschieden (8) und nur zwei Siegen aus den letzten acht Partien mit gemischten Gefühlen in die Winterpause gegangen ist, steht zum Ende der Hinrunde der dritte Tabellenplatz zu Buche. Und das zurecht, schließlich weist der FCS zusammen mit Dresden die wenigsten Niederlagen (3) auf, stellt die beste Abwehr der Liga (nur 18 Gegentore) und ist seit elf Spielen ungeschlagen. Gelingt es jetzt noch, die Torchancen besser zu nutzen, ist der Aufstieg drin.
Der Abschluss der Hinrunde lief mit nur zwei Punkten aus drei Partien zwar nicht wie gewünscht, dennoch sind die Ostwestfalen ein Gewinner der Hinrunde – nicht zuletzt verglichen mit der letzten Saison. Denn im vergangenen Jahr belegte Bielefeld nach den ersten 19 Spieltagen lediglich Platz 13 und musste anschließend bis zum Schluss um den Klassenerhalt kämpfen. Die aktuelle Serie läuft – abgesehen von kleinen Makeln – deutlich erfolgreicher. Nicht von ungefähr steht der DSC zudem als einziger Drittligist im Viertelfinale des DFB-Pokals.
Vor der Saison aufgrund des großen Umbruchs und des Verlusts zahlreicher Leistungsträger als sicherer Abstiegskandidat gehandelt, strafte die Viktoria bisher alle Skeptiker Lügen und legte die beste Drittliga-Hinrunde ihrer Vereinsgeschichte hin. Es ist schon beeindruckend, wie es Trainer Olaf Janßen geschafft hat, die Mannschaft gegen alle Widerstände in die Spur zu bringen. Wird die Rückrunde auch nur halb so gut, dürfte das für den Klassenerhalt schon reichen.
Verlierer
Dass der SpVgg Unterhaching nach dem Abgang zahlreicher Leistungsträger im vergangenen Sommer eine schwierige Saison bevorstehen würde, war zwar erwartet worden. Doch nur zwei Siege aus 19 Partien sind dann doch enttäuschend. Folgerichtig steht damit der letzte Tabellenplatz zu Buche, zumal die Münchner Vorstädter bereits seit 15 Partien sieglos ist. Den Rückstand von sechs Punkten zum rettenden Ufer noch aufzuholen, wird eine Mammutaufgabe, da aller Voraussicht nach kein Geld für Verstärkung da ist. Auch ein neuer Trainer ist noch nicht gefunden.
Mit vier Punkten aus den letzten beiden Spielen hat der VfL Osnabrück unter Neu-Trainer Marco Antwerpen zumindest den Anschluss zum rettenden Ufer wieder hergestellt. Doch insgesamt verlief die Hinrunde angesichts von gerade mal 15 Punkten desaströs, was sich auch daran zeigt, dass die Lila-Weißen schon zweimal den Trainer gewechselt haben. Antwerpen soll in der Rückrunde den erstmaligen Abstieg in die Regionalliga verhindern – und wird für die Mission wohl gleich mehrere neue Spieler erhalten.
Lange spielte Rot-Weiss Essen in der letzten Saison um den Aufstieg mit, sodass mach einer mit großen Erwartungen in die Saison gegangen war. Doch dass die 2. Liga in dieser Spielzeit nicht in Betracht kommt, war nach den Abgängen zahlreicher Leistungsträger schnell klar, zumal diese zu großen Teilen nicht adäquat ersetzt wurden. Im Winter will RWE nun nachbessern und dafür auch Geld in die Hand nehmen, denn der Abstieg wäre am Ende deutlich teurer.
Nach der turbulenten Saison 2023/24, die nur knapp mit dem Klassenerhalt endete, wollte der Waldhof in dieser Serie eigentlich nichts mit dem Abstieg zu tun haben, doch das Gegenteil ist der Fall. Der Trainerwechsel von Marco Antwerpen hin zu Bernhard Trares brachte zwischenzeitlich zwar einen Aufschwung, zum Abschluss der Hinrunde gab es jedoch nur einen Punkt aus vier Spielen. Entsprechend rangiert der SVW lediglich drei Zähler vor der Abstiegszone – und wird sich in der Rückrunde steigern müssen.
Auch, wenn Geschäftsführer Christian Werner zuletzt darauf verwiesen hatte, trotz eines geringeren Etats besser abgeschnitten zu haben als in der Hinrunde der Vorsaison, muss festgehalten werden: Platz 14 kann nicht der Anspruch des TSV 1860 sein. Vor allem in den Heimspielen präsentierten sich die Löwen teilweise desaströs und sind trotz eines stets ausverkauften Stadions zusammen mit Hannover 96 II das schwächste Team vor eigener Kulisse. Um nicht noch ganz unten reinzurutschen, braucht es an der Grünwalder Straße vor allem eines: Konstanz.