"Das verstehe ich nicht mehr": Doppelter Elfmeter-Ärger beim HFC
Früh geführt, aber dennoch verloren: Beim 2:3 in Mannheim kassierte Halle nach einer wilden Anfangsphase mit vier Toren in den ersten 13 Minuten eine bittere Niederlage. Dass der Waldhof einen Elfmeter erhielt, Halle in einer ähnlichen Situation jedoch nicht, sorgte für Ärger.
"Ein glasklarer Elfmeter"
Obwohl Patrick Hasenhüttl erst in der Schlussphase für den HFC ins Spiel kam, hatte er nach Spielende im Interview mit "MagentaSport" schon fast keine Stimme mehr. Der Grund: Wenige Augenblicke zuvor hatte sich der Stürmer bei Schiedsrichter Florian Badstübner lautstark darüber beschwert, dass es keinen Elfmeter für den HFC gab, nachdem er von Jans gehalten worden war (83.). "Für mich ist das ein glasklarer Elfmeter", schimpfte der Österreicher. "Ich will zum Ball, aber er hält mich fest. Wenn er mich nicht hält, drücke ich den Ball aus zwei Metern ins leere Tor. Das ist ein Bundesliga-Schiedsrichter, das muss er sehen." Trainer Sreto Ristic sah es ganz ähnlich: "Er dreht den Körper sicherlich nicht mit Absicht weg, schließlich wiegt er 90 Kilo. Das ist ein klarer Elfmeter." Gegenüber Badstübner hatte der HFC-Coach das bereits unmittelbar nach der Szene deutlich gemacht, dafür aber wegen zu lautstarker Proteste Gelb gesehen. "Wenn ich das sehen kann, muss es der vierte Offizielle auch."
Was den 47-Jährigen zusätzlich auf die Palme brachte, war die Tatsache, dass es auf der anderen Seite für eine ähnliche Situation nach 13 Minuten Elfmeter für Mannheim gab. "Da einen Elfmeter zu pfeifen und bei uns nicht, das verstehe ich nicht mehr. Zumal die Aktion nicht mal innerhalb des Strafraums war." Begonnen hatte das Ziehen von Dietrich gegen Bahn in der Tat außerhalb, der entscheidende Kontakt fand aber wohl innerhalb statt. "Auswärts läuft eine Menge gegen uns, das muss ich ganz ehrlich sagen", witterte Ristic eine Verschwörung. Auch Waldhof-Coach Rüdiger Rehm musste einräumen: "Da hatten wir Glück."
"Richtig gutes Spiel gemacht"
Doch die Niederlage allein an den Elfmeter-Szenen festzumachen, wäre wohl zu einfach – wusste auch Ristic und betonte daher, dass man sich an "die eigene Nase" fassen müsse. Denn nachdem Halle durch ein Traumtor von Enrique Lofolomo bereits nach vier Minuten in Führung gegangen war, gaben die Saalestädter die Partie völlig aus der Hand und kassierten binnen sieben Minuten gleich drei Gegentore. "In dieser Phase haben wir alles verkehrt gemacht und waren nicht auf dem Platz", übte Ristic Kritik. Derart die Kontrolle zu verlieren, sei "bitter, gehört aber zu unserem Lernprozess. Es waren viele Jungs dabei, die Lehrgeld gezahlt haben. Aber das ist unser Weg".
Abgesehen von den verschlafenen sieben Minuten nach der Führung war der Kroate mit der Leistung seiner Mannschaft aber zufrieden, sprach von einem "Schritt nach vorne" und, da sein Team "wie Männer" Fußball gespielt habe. "Auch wenn es sich nicht so anfühlt: Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Das Ergebnis spiegelt unsere Leistung nicht wieder." Seine Spieler hätten "immer an sich geglaubt", doch mehr als der Anschluss durch Tom Baumgart nach 69 Minuten sprang nicht heraus. Chancen waren durchaus da, allerdings hatte Halle auch Glück, dass Mannheim keinen vierten Treffer nachgelegt hatte. "Wir hätten es am Ende verdient gehabt, das 3:3 zu machen", meinte Hasenhüttl und sprach von einer "absolut ärgerlichen" Niederlage.
Ristic bleibt zuversichtlich
"Wir müssen es verarbeiten, nächste Woche geht es weiter. Dann müssen wir die Leistung aus den letzten 30 Minuten mitnehmen", sagte der Stürmer, der von einer "beschissenen Heimfahrt" und einer "beschissenen Woche" ausging. Nach nur einem Punkt aus der Englischen Woche mit zudem acht Gegentoren gibt es einiges aufzuarbeiten. Ristic blieb aber zuversichtlich und kündigte eine "sachliche Analyse" an: "Wir werden nicht großartig ausflippen. Wir werden unsere Punkte schon holen." Die nächste Gelegenheit dazu bietet das Heimspiel gegen den SV Sandhausen am Sonntag in einer Woche.