"Das war bärenstärk": Welt beim MSV wieder in Ordnung
Beim MSV Duisburg ist die Welt wieder in Ordnung: Nach dem 1:0-Sieg bei Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück machte Trainer Pavel Dotchev aus seiner Zufriedenheit mit der gelungenen Rehabilitierung nach den enttäuschenden Auftritt in Saarbrücken kein Hehl und sieht sein Team auf dem richtigen Weg.
"Wenn der Kontakt da ist, gibt es Elfmeter"
"Das war bärenstärk", lobte Dotchev im "MagentaSport"-Interview seine Mannschaft für den zweiten Saisonerfolg durch den Strafstoßtreffer von Moritz Stoppelkamp vier Minuten vor der Pause: "Dass wir das so überstanden haben, macht mich sehr glücklich." Etwas mehr ins Detail ging der 55-Jährige auf der Pressekonferenz. "Mir war wichtig, dass wir nach dem Kollektivversagen in Saarbrücken eine gute Reaktion zeigen, und das hat die Mannschaft gemacht." Von der Einstellung, der Mentalität und der Defensivleistung sah Dotchev einen "verdienten Sieg" und betonte: "Wir mussten viel Kraft und Aufwand gegen den Ball einsetzen. In der ersten Halbzeit war unser Matchplan aufgegangen, aber nach der Pause haben wir etwas unsere Linie verloren und hatten dann auch Glück, aber man muss das Glück manchmal auch zwingen, und dieses Mal hatten wir durch unsere Einstellung das Glück."
Sogar gleich zweimal waren die Meidericher an der Bremer Brücke mit Fortuna im Bunde. Der Strafstoß zur Führung war höchst umstritten, auch wenn der Pfiff für Mittelfeldspieler Alaa Bakir nach einem Kontakt von VfL-Torwart Philipp Kühn auf ein Foulspiel pochte: "Er berührt mich klar, und wenn der Kontakt da ist, gibt es Elfmeter." Zu den glücklichen Umständen für den MSV gehörte auch der verschossene Strafstoß der Gastgeber nach 61 Minuten: Duisburgs Schlussmann Leo Weinkauf sicherte den Sieg seines Teams durch eine Glanzparade beim Schuss von Lukas Gugganig – und bekam von Dotchev ein Extrakompliment: "Er hat viele unhaltbare Bälle gehalten. Das macht einen guten Torhüter aus."
Versprechen für "immer mehr Substanz"
Der auch insgesamt vollauf überzeugende Auftritt bei "einer richtig, richtig guten Mannschaft" kam für Dotchev trotz des vorangegangenen Rückschlags in Saarbrücken grundsätzlich nicht überraschend. "Ich habe schon erwartet, dass die Mannschaft ein anderes Gesicht zeigt“, meinet der Bulgare, "denn ich weiß, was sie wirklich drauf hat". Die Entfaltung des gesamten Potenzials ist für Dotchev auch nur noch eine Frage der Zeit. "Natürlich haben wir körperlich und spielerisch noch Defizite, aber es wird immer mehr Substanz hineinkommen. Wir werden weiter wachsen", versprach der Coach.
Auf den nächsten Schritt hofft Dotchev schon am Samstag beim noch ungeschlagenen 1. FC Magdeburg: "Wir haben leider nicht viel Zeit, uns feiern zu lassen. Ich wollte aus der Englischen Woche vier Punkte, und wenn wir in Magdeburg einen Punkt holen, sind wir voll im Plan." Gegen drei Zähler hätten die Zebras aber sicherlich auch nichts einzuwenden.