Datenanalyse: Warum Dynamo an der Tabellenspitze steht

13 Spiele, zehn Siege, erst zwei Niederlagen und 31 Punkte: Dynamo Dresden wird seinen Ansprüchen und Ambitionen derzeit vollends gerecht und liegt als Tabellenführer bereits sieben Punkte vor dem Dritten aus Essen. liga3-online.de analysiert auf Basis der Daten von "wyscout", warum die Sachsen derzeit Erster sind.

Die meisten Ballberührungen im Strafraum

Es ist auf Dominanz und Kontrolle ausgelegt, das Spielsystem von Trainer Markus Anfang. Im Liga-Vergleich weisen die Sachsen mit einem Wert von 55,9 Prozent den dritthöchsten Ballbesitz-Anteil auf – nur Verl (57,8) und Freiburg II (56,1) sind noch häufiger am Ball. Die bisher starke Saison der Schwarz-Gelben aber allein auf den hohen Ballbesitz-Anteil zurückzuführen, wäre zu kurz gegriffen – zumal Freiburg II mit einem sogar noch höheren Anteil den letzten Tabellenplatz belegt. Vielmehr ist entscheidend, was Dynamo mit dem Ball macht.

So spielt Dresden die meisten entscheidenden Pässe der Liga – im Schnitt sind es vier pro Spiel. Zum Vergleich: Der Liga-Schnitt liegt bei 2,76. Auch bei den cleveren Pässen liegt Dynamo auf Platz 2 (hinter Essen). Und wenn die SGD erstmal am Ball ist, verliert sie das Spielgerät so selten wie kein anderer Drittligist. Im Schnitt geht der Ball nur 96 Mal pro Partie verloren. Zum Vergleich: Der MSV Duisburg kommt durchschnittlich auf 115 Ballverluste pro Partie, was den Spitzenwert darstellt. Die hohe Ballsicherheit führt auch dazu, dass Dynamo die meisten Dribblings der Liga aufweist. Im Schnitt sind es 31,5 pro Partie, die anderen Vereine kommen im Schnitt nur auf knapp 23. Darüber hinaus hat Dresden die meisten Ballberührungen im Strafraum – 20,32 pro Spiel (Schnitt 15,82).

Die wenigsten Schüsse auf das eigene Tor

Einziges Manko: Dynamo macht aus seinen Chancen zu wenig. "Ich glaube, dass wir viel mehr Tore hätten schießen müssen, als wir tatsächlich gemacht haben", sagte Trainer Markus Anfang am Mittwoch. Die Zahlen belegen das: Statt der tatsächlich 21 erzielten Treffer hätten es – gemessen an der Qualität der Chancen – eigentlich 28,67 sein müssen. Allein beim Heimspiel gegen den SC Freiburg II am vergangenen Samstag gab Dynamo 13 Schüsse ab, von denen immerhin fünf auf das Tor gingen. Nur zwei landeten allerdings im Kasten.

Dass die Schwarz-Gelben trotz der ausbaufähigen Chancenverwertung zehn von 13 Spielen gewonnen haben, liegt aber auch daran, dass sie auf der anderen Seite im Schnitt nur 8,86 Schüsse auf das eigene Tor zulassen – so wenige wie kein anderer Klub. Zum Vergleich: Der Liga-Schnitt liegt bei 11,59. Auch die für einen Tabellenführer oft nicht ungewöhnliche Überperformance hält sich in Grenzen: Statt der eigentlich erwarteten 27,4 Punkte sind es 31 Zähler. Zum Vergleich: Jahn Regensburg hat satte zehn (!) Zähler mehr geholt als erwartet, was für eine deutliche Überperformance spricht. Dynamo hingegen steht insgesamt dort, wo sie gemessen an den Daten und den eigenen Ansprüchen hingehören: ganz oben. Und brechen die einzelnen Werte in den nächsten Monaten nicht deutlich ein, gibt es kaum Argumente, warum das nicht auch am Saisonende so sein sollte.

   

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