David Blacha: "Ich glaube, dass wir uns schnell wieder fangen"

David Blacha gehört beim F.C. Hansa Rostock zum unverzichtbaren Stammpersonal. Der 22-Jährige stand in allen 13 Partien auf dem Feld, davon zwölf Mal in der Startaufstellung. Drei Tore und eine Vorlage sind dem linken Mittelfeldspieler in dieser Saison bereits gelungen. Damit befindet sich Blacha auf dem derzeitigen Höhepunkt seiner Karriere, denn bei seinen vorherigen Profistationen in Ahlen und Sandhausen traf er kein einziges Mal. Für Ahlen und Sandhausen kam er insgesamt auf 19 Partien in der zweiten und auf 54 in der dritten Liga. Im Interview mit liga3-online.de spricht der ehemalige Dortmunder Jugendspieler über die derzeit schwache sportliche Bilanz des F.C. Hansa, die Fans der Kogge und seine persönlichen Ziele.

liga3-online.de: Herr Blacha, nach einem durchaus guten Saisonstart lief es bei Hansa Rostock in den letzten Spielen nicht mehr so gut. Worin sehen Sie die Hauptgründe dafür?

David Blacha: Wir haben nach den ersten erfolgreichen Spielen auch gegen Unterhaching gut gespielt, hatten dort aber Pech, dass wir uns nicht belohnt haben. Das hat uns irgendwie einen kleinen Knacks in unserem Selbstvertrauen gegeben. Ich glaube aber, dass wir uns schnell wieder fangen und an die ersten starken Leistungen anknüpfen werden.

Nach dem Ausfall von Milorad Pekovic stehen Sie häufig mit Leonhard Haas zusammen im Mittelfeld auf dem Platz. Macht sich der Ausfall eines so routinierten Spielers während einer Partie bemerkbar? Fehlt dann vielleicht eine Führungsperson auf dem Platz?

“Peko“ fehlt uns auf jeden Fall in unserem Spiel, aber dafür sind wir ja eine Mannschaft, dass wenn einer ausfällt, ein anderer in die Bresche springt. Das hat vor allem Tommy Grupe bisher gut gemacht. Und selbst wenn noch ein weiterer wichtiger Spieler ausfallen sollte, glaube ich an die Stärke unseres Kaders.

Das Umfeld in Rostock wird, aufgrund der Geschehnisse der vergangenen Jahre, schnell unruhig. Während die treuen Fans die Mannschaft beinahe überallhin begleiten, gibt es auch schnell kritische Stimmen zur Mannschaft und deren Spielweise. Bekommen Sie als Spieler so etwas mit und inwiefern beeinflusst es Sie und Ihre Kollegen?

Natürlich bekommt man so etwas mit, wenn einem nach dem Spiel etwas zugerufen wird, was nicht angenehm ist. Allerdings gehört das zum Fußball dazu. Gerade bei so einem großen Verein wie Hansa sind die Erwartungen eben hoch. Man möchte natürlich, dass die Zuschauer immer zufrieden nach Hause gehen und als Profi hat man selber den Anspruch, immer die beste Leistung zu zeigen und man ist unzufrieden, wenn das Spiel nicht so läuft wie man es sich vorgenommen hat. Letztlich werden wir weiterhin hart an uns arbeiten und dann den Fans auch wieder etwas Zählbares zurückgeben.

In dieser Saison konnten Sie sich schon dreimal in die Liste der Torschützen eintragen und auch einen Treffer vorbereiten. Sehen Sie sich eher als offensiver Spielmacher oder defensiver "Staubsauger"?

Ich fühle mich in der Offensive am wohlsten und habe dort auch den Großteil meiner fußballerischen Laufbahn gespielt. Selbst während meiner Zeit bei RW Ahlen, wo ich als Außenverteidiger eingesetzt wurde, war meine Spielausrichtung eher offensiver Natur.

Wer sind für Sie die Favoriten auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga in dieser Saison? Glauben Sie z.B., dass auch recht schwach gestartete Vereine wie Chemnitz, Regensburg oder Münster noch ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden werden?

Wenn man sich die Tabelle anschaut, sieht man, dass alle Teams relativ eng beisammen sind. Das kann man an unserem Beispiel sehr gut nachvollziehen. Denn obwohl wir derzeit 14. sind, fehlen uns nur sechs Punkte zum Relegationsplatz um den Aufstieg. Bei den noch ausstehenden 26 Begegnungen kann sich noch so viel ergeben und verändern. Wir werden sehen, wie sich die Dinge entwickeln.

Wo sehen Sie Hansa Rostock am Ende dieser Saison und was sind Ihre persönlichen Ziele in den nächsten Jahren?

Ich denke da eher kurzfristig. Wir müssen uns zunächst aufrappeln und wieder bessere Leistungen bringen und gute Ergebnisse einfahren. Wir wollten von Anfang an unsere Ziele nicht an einem Tabellenplatz festmachen. Deswegen werden wir auch weiterhin von Spiel zu Spiel schauen. Das heißt für uns konkret: Wir fahren nach Stuttgart und wollen dort die drei Punkte mitnehmen. Für mich persönlich ist es wichtig, in den kommenden zwei Jahren alles für den F.C. Hansa Rostock geben. Was danach kommt, ist derzeit nicht entscheidend.

Haben Sie noch Kontakt zu Ihren alten Vereinen in Ahlen oder in Sandhausen? Einige Spieler dieser beiden Vereine haben einst mit Ihnen gespielt und sind selbst viel in der Republik herumgekommen. Sprechen Sie noch manchmal mit alten Kollegen?

In den Jahren, in denen man mit seinen Mitspielern zusammenspielt, wachsen Freundschaften. Ich halte mit einigen Kontakt, besonders mit den Jungs aus Sandhausen, auch weil bei Ahlen keine meiner früheren Mitspieler mehr spielen.

Ist es eine große Umstellung von der 2. Bundesliga auf die 3.Liga? Die 2. Bundesliga gilt als spielstärker, die 3.Liga als äußerst kampfbetont. Muss man sich als Spieler für solche Spiele anpassen?

"Die Mannschaften der oberen Hälfte der 2. Bundesliga sind natürlich spielstärker als die Klubs der 3. Liga. Allerdings weiß ich, dass es auch in der 2. Bundesliga hart zur Sache geht. Der Unterschied zur 3. Liga ist nicht so groß. Das sieht man z.B. daran, wie schnell Braunschweig aus unserer Spielklasse in die Bundesliga durchmarschiert ist. Oftmals entscheiden Nuancen, wer oben mitspielt und wer nicht.

FOTO: Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de 

   

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