Del-Angelo Williams verlässt Rostock in Richtung Elversberg
Acht Abgänge standen beim F.C. Hansa Rostock zuletzt bereits fest, mit Del-Angelo Williams kommt nun noch ein weiterer hinzu. Der 25-jährige Stürmer hat seinen bis 2020 laufenden Vertrag aufgelöst und am Mittwoch bei Regionalligist Elversberg unterschrieben. Magdeburgs Michel Niemeyer wird es derweil nicht nach Rostock ziehen.
Abschied aus privaten Gründen
Mit der Empfehlung von 14 Toren in der Regionalliga vor der Saison aus Stadtallendorf nach Rostock gewechselt, konnte sich Del-Angelo Williams beim FCH nicht durchsetzen. "Angelo ist mit dem Wunsch auf uns zugekommen, den Verein aus privaten Gründen verlassen zu wollen", berichtet Sportvorstand Martin Pieckenhagen in einer Vereinsmitteilung und hat "volles Verständnis für seine Entscheidung", wieder in die Heimat zurückkehren zu wollen. "Manchmal gibt es eben Dinge im Leben, die wichtiger als der Fußball sind." Zwischen seiner Heimatstadt Marburg und Elversberg liegen nun "nur" noch 252 Kilometer. Bisher war der Stürmer 570 Kilometer von seiner Heimat entfernt.
Beim F.C. Hansa kam Williams lediglich elfmal für insgesamt 247 Minuten zum Einsatz, zur Startelf gehörte der Stürmer nur in einer Partie. In 18 Spielen stand er dagegen nichtmal im Kader. Einzig im Landespokal machte Williams mit sechs Toren in 155 Spielminuten (drei Einsätze) auf sich aufmerksam, auch für die zweite Mannschaft in der Oberliga netzte er in fünf Partien viermal ein. Künftig geht er für die SV Elversberg in der Regionalliga auf Torejagd, am Mittwoch unterschrieb Williams bei den Saarländern einen Verrag bis 2021.
"Ich möchte mich beim F.C. Hansa Rostock bedanken, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, für solch einen traditionsreichen Club zu spielen", sagt der Stürmer zum Abschied. "Ich konnte mich in dem Jahr gut weiterentwickeln und viel dazulernen." Einen ausdrücklichen Dank richtet Williams an die Fans: "Der Support ist wirklich erstklassig und ich werde diesen sehr vermissen." Sportlich gesehen gehe es jetzt "einen Schritt zurück", um neuen Schwung zu bekommen und vor allem die Spielzeit zu bekommen, "die ich benötige." Beim SVE freut man sich derweil auf einen körperlich "sehr präsenten, schnellen und durchsetzungsfähigen" Angreifer, der eine "positive Aggressivität" mitbringe und Erfolgshunger ausstrahle, so SVE-Sportdirektor Ole Book.
Niemeyer nicht nach Rostock
Auf Amaury Bischoff will Hansa dagegen weiterhin setzen. "Es ist ja kein Geheimnis, dass wir mit ihm weitermachen wollen", betont der Hansa-Coach. Während der 32-jährige Mittelfeldspieler in der Hinrunde unter Pavel Dotchev kaum zum Einsatz gekommen war (nur vier Spiele), blühte er unter Härtel zuletzt auf, stand seit Mitte März in allen Partien auf dem Platz und überzeugte dabei in ungewohnter Rolle als Innenverteidiger. "Er löst viele Dinge mit seiner Erfahrung und bringt im Spielaufbau Ruhe rein", lobt der Hansa-Coach. Nachdem er in Sachen Fitness auf einem guten Weg sei, "liegt es an ihm, ob er noch ein Jahr dranhängen will", sagt Härtel.
Der als möglicher Neuzugang gehandelte Michel Niemeyer vom 1. FC Magdeburg wird es derweil nicht an die Ostsee ziehen. "Nach Rostock geht er nicht. Dafür verbürge ich mich", stellt Berater Frank Lieberam in der "Bild" klar. Demnach sollen dem 23-jährigen Flügelspieler "mehrere Anfragen" vorliegen, vornehmlich aus der 2. Liga. Am Saisonende läuft Niemeyers Vertrag bei den Elbestädtern aus, er könnte ablösefrei wechseln.
FCM-Sportchef Maik Franz will um Niemeyer kämpfen: "Wir werden mit ihm reden und versuchen alles, um ihn zu halten." Bis zuletzt war der Club davon ausgegangen, dass eine Option zur automatischen Verlängerung greift. Dafür hätte der 23-Jährige allerdings 17 Startelf-Einsätze verbuchen müssen, kommt aufgrund einer Knieverletzung jedoch nur 15. Pech für den FCM, Glück für Niemeyer, der nun wohl mehrere Optionen hat.