"Der Alte meint es wirklich ernst": Backhaus sieht sich bestätigt

Durch den 3:0-Erfolg in Ingolstadt hat sich Alemannia Aachen etwas Luft im Abstiegskampf verschafft. Weil der Vorsprung auf die rote Zone aber nur zwei Punkte beträgt, soll im Heimspiel gegen Hansa Rostock nun nachgelegt werden. In dem Weg, die Mannschaft vor dem Spiel gegen Ingolstadt öffentlich anzuzählen, sah sich Trainer Heiner Backhaus indes bestätigt.
"Das ist bei jedem angekommen"
Überraschend deutlich hatte er die Mannschaft am vergangenen Montag angezählt, Alemannia-Coach Heiner Backhaus. Doch die klaren Worte fanden Gehör – so das Fazit des 43-Jährigen, der beim FC Ingolstadt unter anderem auf Ersatzkeeper Marcel Johnen verzichtet hatte. "Es war ein Zeichen, für den einen oder anderen mal klar zu machen, dass es hier um viel mehr geht, als um das persönliche Schicksal. Und ich glaube, das ist bei jedem angekommen." Die Maßnahme habe dazu geführt, "dass Spieler dann sehen, okay, der Alte meint es wirklich ernst. Und wenn ich jetzt die Chance kriege, dann muss ich liefern".
Erneut hob der 43-Jährige zudem die Wichtigkeit des Klassenerhalts für den Wirtschaftsstandort Aachen hervor, verteidigte seine Aussagen zu den Vorzügen Aachens und erklärte, dass es ihm um die Bedeutung von Großveranstaltungen gegangen sei, nicht um eine Abwertung der Stadt ("Aachen hat ja außer Alemannia gar nicht mehr so viel"). Die Maßnahme, auf bestimmte Spieler zu verzichten, stufte er als "vernünftig" ein, was aber nicht heißen soll, "dass die Tür zur Mannschaft geschlossen ist für die Spieler, die jetzt nicht dabei waren". Dennoch muss Johnen vorerst weiterhin auf der Tribüne Platz nehmen, Elias Bördner bleibt die Nummer zwei.
Trio um Bakhat noch fraglich
Auch abgesehen davon gebe es nach dem überzeugenden Auftritt in Ingolstadt "wenige Argumente", personell etwas zu verändern. Auch, wenn Backhaus die Kogge in ihrem Ansatz anders erwartet als die Ingolstädter. "Sie werden sich bestimmt nicht hinten reinstellen", so der 43-Jährige, der Hansa mindestens eine Top 5-Platzierung zutraut. Die Alemannia will mit ihrer ligaweit bekannten Intensität dagegenhalten. "Wir wissen, dass wir jeden Punkt brauchen. Wir müssen uns nie größer machen als wir sind, aber auch nie kleiner." Der Rasen auf dem heimischen Tivoli wird zwar nicht in einem ähnlichen Top-Zustand sein wie der in Ingolstadt, "aber das müssen wir jetzt annehmen. Weil so schön Fußball spielen, wie dort auf dem Platz, wird hier schwer möglich sein."
Während Bentley Baxter Bahn aus einer Gelb-Sperre zurückkehrt, fallen Leonardo Putaro (krank) und Kevin Goden (Muskelfaserriss) aus. Hinter den Einsätzen von Felix Mayer (Hüftbeugerbeschwerden), Nils Winter (Rückenschmerzen) und Anas Bakhat stehen noch Fragezeichen. Bei Letzterem soll sich im Laufe des Freitages klären, ob es sich um einen leichten Muskelfaserriss oder eine Zerrung handelt. "Bei einer Zerrung könnte es für eine Kadernominierung reichen", so Backhaus. Rund 27.000 Zuschauer werden erwartet, darunter 3.000 Hansa-Fans. Am Sonntagabend wird sich dann zeigen, ob die deutlichen Worte des 43-Jährigen auch länger als nur einige Tage verinnerlicht wurden.