Der Hallesche FC hat ein Last-Minute-Problem

Der Hallesche FC bleibt das zweitschlechteste Heimteam der Liga. Im Ost-Duell gegen Hansa Rostock, dass der HFC im Vorjahr nach einer furiosen Schlussphase mit 4:3 für sich entschied, waren es diesmal die Saalestädter selbst, die nach einem Gegentor in der Nachspielzeit Trübsal blasen mussten. "Wieder haben wir gepennt, wieder haben wir Punkte hergeschenkt, und schon wieder passierte es durch einen Standard“, so Akaki Gogia nach der Partie gegenüber dem "MDR". Dass nur eine Woche nach dem verschenkten Auswärtssieg in Dortmund ganz ähnliche Fehler erneut passierten, ging auch an HFC-Coach Sven Köhler nicht spurlos vorüber. Dem Vernehmen nach sollen nach Schlusspfiff in der Kabine die Wände gewackelt haben.

Halles Druckphase blieb ohne Torerfolg

Dabei hätte es soweit gar nicht erst kommen müssen. Nach dem sehenswerten Freistoßtor durch Gogia kamen die Hallenser, insbesondere zu Beginn der zweiten Halbzeit, immer besser ins Spiel. Der HFC dominierte in dieser Phase und musste sich lediglich vorwerfen lassen, die sich ergebenden Chancen, beispielsweise durch Aydemir in der 48. und Brügmann in der 59. Minute nicht genutzt zu haben. Im Nachhinein muss festgehalten werden: Die mangelnde Effizienz in dieser Phase wurde letztendlich bitter bestraft.

Ziemer sträflich allein gelassen

So nahm das Unheil seinen Lauf, beginnend in der 78. Minute. Dass Schlussmann Kleinheider die vom Rostocker Bickel scharf getretene Ecke durchrutschen ließ, wäre wohl zu verschmerzen gewesen, hätten die HFC-Spieler nicht Marcel Ziemer am zweiten Pfosten völlig allein gelassen. Dabei hatte Sven Köhler genau davor vor der Partie noch eindrücklich gewarnt: Ziemer, bekanntermaßen Toptorjäger der Rostocker, darf im Strafraum niemals unbewacht bleiben – auch und erst recht nicht bei Standardsituationen. Bereits in der 16. Minute war Marco Engelhardt im Zweikampf gedanklich zu langsam gewesen und hatte Ziemer nicht an einem Torschuss hindern können, in dieser Situation war Kleinheider jedoch noch zur Stelle. "Jeder hätte an den Gegnern dranbleiben müssen, das haben wir nicht geschafft“, musste auch Akaki Gogia nach dem Spiel bedrückt anerkennen.

Konzentrationsschwierigkeiten bei Standards

Kassiert eine Mannschaft zum zweiten Mal in Folge ein entscheidendes Gegentor in der Nachspielzeit, liegt der Verdacht nahe, dass die Mannschaft ihre Spiele nicht konzentriert genug zu Ende spielt. Aus den Fehlern der Vorwoche wurde nicht gelernt, was wohl zur Folge haben wird, dass Freistöße und Ecken bis zur Auswärtspartie bei Stuttgart II häufiger auf dem Trainingsplan stehen werden.

Gute Neuigkeiten aus dem Lazarett

Trotz der Niederlage hatte der Samstag für den HFC zumindest eine gute Nachricht parat: Nach neunmonatiger Zwangspause kam Björn Ziegenbein zu seinem Saisondebüt. Und auch im Falle des zweiten Langzeit-Verletzten gibt es positive Neuigkeiten, denn Toni Lindenhahn steht vor einer Rückkehr ins Mannschaftstraining. Seine Rückkehr dürfte von den Fans sehnsüchtig erwartet werden, schließlich steht Lindenhahn symbolisch für eine Zeit, in der Last-Minute-Tore noch auf der – aus HFC-Sicht – richtigen Seite fielen.

   

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