Der Jahn lebt noch – jetzt wartet Kiel

Es war ein Lichtblick, dieses 0:2 (0:0) bei Rot-Weiß Erfurt. Jahn Regensburg musste zwar die vierte Pflichtspiel-Niederlage in Folge hinnehmen, doch immerhin zeigten die Ostbayern, dass sie noch Fußball spielen können. Nach zuletzt zwei blutleeren Auftritten im Verbandspokal in Weiden und in der Liga gegen Münster war die Partie in Erfurt wieder annähernd so, wie man es sich vorstellt. Dass sich das Team von Alexander Schmidt aufgrund der miserablen Chancenverwertung und zweier Patzer in der Defensive am Ende selbst um einen verdienten Punkt gebracht hat, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Bewiesen wurde: Der Jahn lebt noch! Um die angestrebten Ziele zu erreichen bzw. zunächst die Abstiegsplätze zu verlassen, muss trotzdem noch ein bisschen mehr passieren. Die beste Gelegenheit bietet das Heimspiel gegen Holstein Kiel (Mittwoch, 19 Uhr).

Gute Chancen werden nicht genutzt…

Vielleicht lag es an der Rückkehr von "Herzstück" Oliver Hein, die Jahnelf kam auf jeden Fall früh in der Partie gegen RWE zu etwas, was sie in den Spielen davor nicht hatten: Torchancen! Benedikt Schmidt hatte bereits in der ersten Minute das 1:0 auf dem Schlappen, schlenzte den Ball nach schönem Pass von Dürmeyer aber knapp um den Pfosten herum. Nach einer Ecke köpfte Windmüller den Ball genau auf Möhwald (19.), nach einem Freistoß auf den Pfosten (36.). Und nach einem schönen Konter über Aosman wurde der Winkel für den freien Lienhard zu spitz, der Ball landete im Außennetz (51.). So wurden die guten Chancen nicht genutzt.

…und Erfurt wird eingeladen

Da aber auch Erfurt zu Abschlussmöglichkeiten eingeladen wurde, kann man die Chancenverwertung des SSV durchaus als fahrlässig beschreiben. Herzel konnte für den geschlagenen Bergdorf zunächst auf der Linie klären (7.), Brandstetter setzte dann einen Schuss knapp am linken Pfosten vorbei (37.). Zwei Blackouts der Jahn-Hintermannschaft sorgten aber dann für die Tore des FC: Nach einem Heber stand Kammlott im Regensburger Strafraum völlig frei und überlupfte den zu weit ausgelaufenen Bergdorf zum 1:0 (62.), kurz darauf nutzte der RWE-Kapitän einen Fehler von Fabian Trettenbach zum Konter und machte mit dem 2:0 den Sack zu (71.). Vom Spielverlauf sicher schmeichelhaft, dennoch hat sich der Jahn die Niederlage selbst zuzuschreiben.

Gegen Kiel endlich zu null?

Neben dem – eigentlich vorauszusetzenden Einsatz – muss also vor allem die Chancenverwertung wieder besser werden. Auch würde es der Jahnelf gut tun, im elften Saisonspiel gegen Kiel vielleicht zum ersten Mal zu null zu spielen. So oder so, es muss der Befreiungsschlag her, um nicht auf den Abstiegsrängen festzukleben. Doch der Jahn muss weiter auf Sebastian Nachreiner verzichten. Der Kapitän sollte schon längst wieder ins Training einsteigen, seine Verletzung erweist sich aber als hartnäckig. Gegen die "Störche" wird Nachreiner weiter von der Tribüne aus zusehen müssen, ebenso wie Torhüter Stephan Loboué. Ob Romas Dressler im Kader sein wird, entscheidet Coach Schmidt kurzfristig. Der Stürmer machte am Sonntag in der U23 ein Spiel über 90 Minuten, erzielte dabei einen Treffer per Elfmeter. Ob es nach seiner Verletzung schon wieder für einen Drittligaeinsatz reicht, ist noch nicht zu sagen, da wird das Abschlusstraining abgewartet. Zurückkehren wird allerdings Andreas Geipl, der defensive Mittelfeldspieler war vergangenen Samstag noch gesperrt.

Eine Serie muss her!

"Wir müssen kämpfen, mit allem, was wir haben!", fordert der Jahntrainer vor dem Heimspiel gegen Kiel. Zumindest kann er wieder auf etwas aufbauen, nämlich auf den Ansätzen aus dem Erfurtspiel. Eine weitere Niederlage ist definitiv verboten. Und auch ein Sieg reicht eigentlich nur dann, wenn am Samstag drauf weiter gepunktet wird. Eine Serie muss her! Denn es wird definitiv nicht reichen, sich von Spieltag zu Spieltag durchzumogeln. Noch steht die sportliche Leitung und das Präsidium hinter dem Trainer. Doch sichtbare Fortschritte sind jetzt Pflicht. Dazu zählt ein Heimsieg gegen Holstein Kiel.

Foto: Regensburg1889.de

   

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