"Der letzte Wille": Der SV Meppen ist wieder da

Der SV Meppen ist zurück in der Erfolgsspur, feierte durch den 2:1-Sieg in Jena den zweiten Erfolg in Serie. In den vergangenen drei Partien holten die Emsländer sieben Punkte und stehen zumindest bis zu den restlichen Partien des Spieltages auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Entscheidend für den Erfolg war neben einem starken Schlussmann die Effektivität der Mannschaft.

Schwache erste Halbzeit

Lange musste der SV Meppen auf einen Auswärtssieg warten. Zuletzt siegte das Team von Trainer Christian Neidhardt mit 3:2 in Großaspach. Es war am 29. April diesen Jahres, also am 36. Spieltag der vergangenen Saison! Einen besseren Moment für den Sieg in der Fremde hätten sich die Meppener nicht aussuchen können. Denn der SVM zog nicht nur an Jena vorbei, sondern schob sich auch – wenn vielleicht auch nur kurzfristig – von den Abstiegsplätzen. Es ist der Lohn der vergangenen Wochen mit sieben Punkten aus drei Spielen und zwei Siegen in Serie. Dabei sah es lange nicht so aus, als würden die Emsländer in Jena gewinnen.

"Die erste Halbzeit ging ganz klar an Jena. Wir waren immer wieder zu weit weg. Jena hatte verdient geführt. Wir waren gegen den Ball nicht so optimal", schätzte Neidhart die Leistung seines Teams im ersten Durchgang ein. Offensiv fanden die Gäste keine Mittel gegen die zuletzt so anfällige Defensive des FCC und hatten in den ersten 45 Minuten keine gefährliche Szene vor dem gegnerischen Tor. "Wir wussten selber, dass es in der ersten Halbzeit zu wenig war. Wir waren nicht aggressiv genug und haben den Gegner zu viel spielen lassen", äußerte sich Hassan Amin gegenüber der "NOZ".

Kleinsorge: "Das war der letzte Wille"

Doch Neidhart schien die richtigen Worte gefunden und an den entscheidenden Hebeln angesetzt zu haben. Der letztjährige Aufsteiger war nach dem Wiederanpfiff wesentlich mutiger, kam zu mehr Toraktionen. Neidhart: "Wir haben es in der zweiten Halbzeit weiter nach vorne verlagert, sind eher drauf gegangen. Jedes Team hatte dann Chancen, wir haben unsere besser genutzt." So war Deniz Undav nach einem Fehler von Jenas Torwart Jo Coppens zur Stelle, glich nach rund einer Stunde aus (64.). Dass die Gastgeber ihre Chancen dagegen nicht in Tore ummünzen konnten, lag auch am starken Torhüter Erik Domaschke, der zwei Mal hervorragend reagierte, so einen Schuss von Jena-Stürmer Julian Günther-Schmidt aus wenigen Metern an die Latte lenkte. "Man muss aber auch ganz klar sagen, dass Erik Domaschke uns den Sieg festgehalten hat", bedankte sich David Vrzogic gegenüber der "NOZ" bei seinem Schlussmann. Denn nur dank Domaschke konnte Marius Kleinsorge für den späten Siegtreffer sorgen (88.).

Von Nick Proschwitz in Szene gesetzt, lief er der Jenaer Verteidigung davon und schob überlegt ins lange Eck ein: "Das war der letzte Wille, den wir haben wollten. Die Situation hat hinten am Sechzehner angefangen, wir spielen uns da mit drei Pässen rein. Das ist eine ganz klare Willensstärke", lobte er seine Kollegen nach der Partie bei "Telekom Sport". Durch den Sieg ist der Glaube an die eigene Stärke in Meppen endgültig zurück. Doch Kleinsorge bremst die Euphorie: "Wir müssen von Spiel zu Spiel sehen. Aber es geht nächste Woche gegen Kaiserslautern, dann müssen wir wieder drei Punkte holen." Sein Trainer sieht die Situation etwas lockerer: "Ich habe gesagt, wenn wir in Jena etwas mitnehmen, verlieren wir die zwei Heimspiele auch nicht mehr. Ich hoffe, ich bin Prophet und habe Recht."

 

   

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