Der MSV ist wieder da! Rettendes Ufer in Sichtweite

Wer hätte das gedacht? Nachdem der MSV vor zwei Wochen gegen Jahn Regensburg verloren hatte und acht Punkte hinter das rettende Ufer zurückgefallen war, lag die Welt bei den Zebras bereits in Trümmern. Doch nach zwei Siegen in Folge fehlen, auch dank der Patzer der Konkurrenz, plötzlich nur noch zwei Punkte zu Platz 16. Bereits am Freitag können die Meidericher erstmals seit dem 1. Spieltag die Abstiegsränge verlassen. Eine Bestandsaufnahme.

Duisburger haben ihr Spiel gefunden

Die Euphorie zu Neujahr war da, weil die Zebras mit einem Sieg in die Winterpause gingen und zudem noch namhafte Verstärkungen mit Daniel Ginczek und Ahmet Engin an Land zogen. Umso größer war jedoch die Ernüchterung, als 1860 München (1:4) und der Hallesche FC (2:3) die wichtigen Partien zum Jahresstart für sich entschieden. Zumal die Duisburger augenscheinlich am eigenen Unvermögen scheiterten – zum Beispiel durch den unnötigen Platzverweis von Joshua Bitter gegen den HFC. Cheftrainer Boris Schommers merkte zurecht an, dass sich der Blick auf die Tabelle vorerst nicht mehr lohne. Doch plötzlich ist das rettende Ufer in Sichtweite.

Schon am kommenden Freitag könnte der MSV zum ersten Mal seit dem 1. Spieltag auf Rang 16 springen. Es wäre die zweitbeste Platzierung in der laufenden Saison, welche die Zebras bislang fast ausschließlich unter dem Strich erlebten. Ein Sieg in Münster wäre die Voraussetzung, es wäre für die gescholtenen Zebras dann schon der dritte Erfolg in Serie. Dass die Zeit der horrenden Rückstände vorbei zu sein scheint, liegt in erster Linie daran, dass die Duisburger zu ihrem Spiel gefunden haben. Dank einer festen Achse an Spielern und einer passenden Formation auf dem Rasen ist der Glaube an die eigenen Stärken zurück. Die Hoffnung lebt – zumal die Entwicklung bei einigen Konkurrenten gegenläufig ist.

Novum in dieser Saison erreicht

Lübeck startete mit vier Punkten ins neue Jahr, kassierte aber zuletzt unter anderem die 2:7-Klatsche gegen Dynamo Dresden. Mannheim feuerte Trainer Rüdiger Rehm nach einem 4:1-Sieg, woraufhin Nachfolger Marco Antwerpen in drei Partien noch auf den ersten Erfolg wartet. Halle holte ebenfalls zwei Siege zum Auftakt, blieb seitdem aber fünfmal in Folge erfolglos. Nun ist der MSV wieder in Schlagdistanz. Spieler wie Knoll, Feltscher und Esswein blühen in Abwesenheit von arrivierten Kräften wie Sebastian Mai (Kreuzbandriss) oder Caspar Jander (Knieverletzung) weiter auf.

Außerdem befeuert die Spielweise des MSV eine positive Bestandsaufnahme. In Verl kassierte Duisburg den frühen Gegentreffer, den die Offensivreihe um Ginczek jedoch aufholen und sogar drehen konnte. Es war der erste Sieg in dieser Saison, den die Zebras nach einem Rückstand erzielten. Und gegen Viktoria Köln ging die Steigerung der Meidericher insofern weiter, dass die Schommers-Elf auch wieder zu Null spielen konnte. Klar ist, dass Duisburg immer noch eine weite Strecke vor sich haben wird. Werden die 45 Punkte zum Saisonende benötigt, dann hat der MSV jetzt gerade die Hälfte geschafft. Doch Schommers formulierte es bereits treffend: "Wir müssen mehr Spiele gewinnen als wir verlieren dürfen." Aktuell ist die Bilanz in der Rückrunde wieder ausgeglichen.

   

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