1:1 gegen Freiburg II: SGD wieder Dritter, aber weiter in der Krise
Zum Abschluss des 33. Spieltages kam Dynamo Dresden am Sonntagabend gegen Schlusslicht Freiburg II nicht über ein 1:1 Unentschieden hinaus, wodurch die SGD weiter in der Krise steckt. Den Sachsen gelang im ersten Durchgang trotz vieler Chancen nur ein Treffer, während Freiburg mit der ersten Gelegenheit per Traumtor ausglich. Im zweiten Durchgang änderte sich trotz einiger Chancen auf beiden Seiten nichts mehr am Ergebnis. Durch das Remis zieht Dynamo punktetechnisch mit Preußen Münster gleich und klettert dank des besseren Torverhältnisses auf den Relegationsplatz. Freiburg bleibt Tabellenletzter und ist angesichts von 14 Punkten Rückstand so gut wie abgestiegen.
Dresdner Chancenwucher – Traumtor Sturm
Dresden war mit der Hypothek von nur einem Sieg aus den letzten sieben Partien angereist, zuletzt gab es eine 1:3 Heimniederlage gegen den 1. FC Saarbrücken. Im Vergleich zu dieser nahm Markus Anfang zwei Änderungen in der Startelf vor: Bünning und Lemmer verdrängten Arslan und Meißner auf die Bank. Freiburg Coach Thomas Stamm tauschte sogar vierfach im Vergleich zur 1:2 Niederlage in Aue. Yilmaz, Ambros, Fahrner und Sturm ersetzen Rüdlin, Lienhard (beide gelbgesperrt), Al Ghaddioui (Gelb-Rot-Sperre) und Breunig (Profikader).
Dynamo zeigte sich von Beginn an bemüht, die schwachen letzten Wochen vergessen zu machen und legte sehr engagiert los. Beinahe hätten sich die Sachsen bereits in der 4. Spielminute belohnt, als Lemmer den Ball bereits als SCF-Keeper Sauter vorbeilegen konnte, den Abschluss dann aber nicht aufs Tor brachte, weil sich Fahrner in höchster Not in den Schuss warf. Auch in der Folge spielte fast ausschließlich die SGD. Doch die Abschlüsse von Hauptmann (5.), Will (9.) und Zimmerschied (13.) fanden nicht den Weg ins Tor. Nach der sehr schwungvollen Dresdner Anfangsphase gelang es den jungen Freiburgern in der Folge, die Partie etwas zu beruhigen. Nach vorne gelang der Stamm-Elf jedoch weiterhin nur wenig.
Stattdessen wurde Dresden wieder gefährlicher und versuchte es in Person von Zimmerschied mit einem Schlenzer. Den ersten Versuch des SGD-Mittelfeldspielers konnte Sauter noch halten (27.), doch nur eine Zeigerumdrehung später war der Freiburger Keeper gegen einen nahezu identischen Abschluss aus rund 20 Metern Torentfernung machtlos. Zimmerschieds präziser Schuss schlug mit Hilfe des Innenpfostens im Netz ein (28). Und beinahe hätte Dresden direkt nachgelegt: Freiburg Verteidiger Fallmann spielte einen Rückpass genau in die Füße von Lemmer, der frei vor Sauter aus rund zehn Metern Torentfernung zum Abschluss kam, den Ball jedoch knapp neben den Pfosten setzte (30.). Ein Weckruf für Freiburg, das in der Folge erstmals offensiv in Erscheinung trat – und gleich mit der ersten Torchance eiskalt zuschlug. Nach einem Baur-Freistoß kam Sturm aus dem Rückraum zum Abschluss und hämmerte den Ball – leicht abgefälscht von Kutschke – aus knapp 20 Metern Torentfernung perfekt ins rechte Eck. Ein Traumtor zum 1:1 Ausgleich (41.)! Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause.
Offener Schlagabtausch im zweiten Durchgang
SCF-Trainer Stamm sah trotz des Ergebnisses Änderungsbedarf und nahm zur Halbzeit gleich zwei Wechsel vor. Und die Wechsel zeigten Wirkung: Freiburg agierte nun offensiv deutlich gefährlicher als noch im ersten Abschnitt. In der 55. Minute hätte Sturm den Doppelpack schnüren können – wenn nicht sogar müssen. Nach einer scharfen Flanke des eingewechselten Lungwitz kam der Freiburger Angreifer im Zentrum vor dem leeren Tor an den Ball, stocherte diesen jedoch in Rücklage am Kasten vorbei. Im direkten Gegenzug verbuchte auch Dresden den ersten Hochkaräter des zweiten Durchgangs. Sauter faustete eine Flanke genau vor die Füße von Kutschke, der aus rund 14 Metern sofort den Abschluss suchte. Doch Fahrner kratzte den Ball spektakulär von der Linie (56.).
Die Partie bot nun beste Unterhaltung. Nach einem Broll-Patzer im Spielaufbau versenkte Baur den Ball im Dresdner Tor. Allerdings verweigerte Schiedsrichterin Hussein dem Treffer die Anerkennung, da Baur zum Zeitpunkt des Zuspiels hauchzart im Abseits gestanden hatte (57.). Wenige Minuten später kam Freiburg erneut durch den auffälligen Sturm zum Abschluss (61.). Erst nach einigen Wechseln auf beiden Seiten ebbte der offene Schlagabtausch wieder ab. In der Schlussphase übernahmen dann mehr und mehr die Gäste aus Dresden das Kommando. Doch weder Hauptmann nach einer Flanke (77.) noch Meißner per Volley-Abnahme von der Strafraumkante (87.) konnten das Freiburger Tor ernsthaft in Gefahr bringen. Da auch ein Meißner-Freistoß aus aussichtsreichter Position in der neunten (!) Minute der Nachspielzeit verpuffte, blieb es letztlich beim 1:1, ein Ergebnis, das aufgrund der couragierten Leistung der Breisgauer im zweiten Durchgang nicht unverdient war.
Somit konnte Dresden in den letzten acht Partien nur einen Sieg einfahren. Durch den Punktgewinn ziehen die Sachsen aber zumindest wieder mit Preußen Münster gleich und schieben sich dank des besseren Torverhältnisses auf den Relegationsplatz. Der Rückstand auf die direkten Aufstiegsplätze beträgt nun aber bereits sechs Punkte. Freiburg bleibt weiterhin Tabellenletzter. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt nun 14 Punkte. Bei noch fünf ausstehenden Spielen sind die Chancen auf den Klassenerhalt nur noch theoretischer Natur. Weiter geht es für Dresden am kommenden Samstag mit einem Heimspiel gegen Viktoria Köln. Einen Tag später gastiert Freiburg II bei Preußen Münster.