Derby-Frust beim SC Preußen: "Niemals vier Tore schlechter"

Großer Vorfreude beim SC Preußen Münster auf das erste Derby bei Arminia Bielefeld nach acht Jahren ist großer Frust gewichen. Mit 0:4 gingen die Adlerträger auf der Alm unter und zahlten viel Lehrgeld. Dabei hätte der Aufsteiger längst nicht so hoch verlieren müssen.

"Arminia hat uns gezeigt, was es heißt, effektiv zu sein"

Wie versteinert und die Arme in die Hüften gestemmt stand er nach Spielende für einige Zeit in sich gekehrt auf dem Platz, Preußen-Coach Sascha Hildmann. Ganz offensichtlich konnte der 51-Jährige nicht fassen, wie seine Mannschaft dieses Spiel mit 0:4 verlieren konnte. "Wir waren niemals vier Tore schlechter", sagte er bei "MagentaSport". Damit lag er durchaus richtig, Problem war nur, dass die Bielefelder überaus kaltschnäuzig waren. "Arminia hat uns gezeigt, was es heißt, effektiv zu sein", so der Preußen-Coach. Der SCP kam zwar ebenfalls zu Chancen, nutzte diese aber nicht – etwa nach 41 Minuten, als Bazzoli frei zum Kopfball kam, diesen aber neben den Kasten setzte. "Da müssen wir einfach den Ausgleich machen", haderte Hildmann.

So aber kam der DSC nach dem 1:0 durch Shipnoski in Minute 19 noch vor der Pause zum 2:0 (45.), ehe Yildirim (53.) und Gohlke (60.) schon früh für die Entscheidung sorgten. "Wir haben es dem Gegner viel zu einfach gemacht", prangerte Hildmann das Abwehrverhalten seiner Mannschaft an. Vor allem die Zweikampfführung gefiel dem 51-Jährigen überhaupt nicht: "Das muss einfach besser werden."

Sah auch Simon Scherder so, der sich bei den ersten drei Gegentoren mit in die Verantwortung nahm: "Wir müssen einfach den Gegner stellen, das ist das Einmaleins im Fußball, doch das haben wir nicht geschafft", sagte der 30-Jährige und ärgerte sich wie sein Trainer über die Geschenke vor den Gegentoren. "Da haben wir es Bielefeld viel zu einfach gemacht." Entsprechend gebe es noch "viel Verbesserungspotenzial".

"Es tut sehr weh"

Den Stab über seine Mannschaft brechen wollte Hildmann trotz der deutlichen Pleite aber keinesfalls. "Eigentlich haben wir ein ganz ordentliches Spiel gemacht und alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben." Dennoch steht am Ende nichts Zählbares auf dem Zettel. "Es tut sehr weh. Wir haben viel Lehrgeld gezahlt", sagte der Preußen-Coach und kündigte an: "Wir werden am Dienstag wieder aufstehen."

Dann gastiert der FC Ingolstadt im Preußenstadion. Dass es so schnell schon weitergeht, begrüßte Scherder: "So haben wir nicht viel Zeit, um über die Niederlage nachzudenken." Dennoch dürfte die herbe Pleite noch etwas nachwirken. "Derby-Niederlagen tun grundsätzlich weh, aber mit so einem Ergebnis nochmal zusätzlich", hielt Scherder fest. Positiv aber: Die Fans empfingen das Team nach Schlusspfiff dennoch mit Applaus und stimmten es auf die kommenden Aufgaben ein.

 

   

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