1860 verliert bei Türkgücü – BTSV schießt Berlin mit 6:0 ab

In einem über weite Strecken schwachen Stadtduell hat Türkgücü München schließlich das bessere Ende für sich und gewinnt gegen den TSV 1860 München mit 2:1. Für den insolventen Klub ist es der erste Sieg seit Oktober, während die Sechzger einen herben Dämpfer im Aufstiegsrennen hinnehmen müssen. In Berlin hingegen stand der Sieger schon frühzeitig fest, nachdem Eintracht Braunschweig schnell mit 3:0 in Führung gegangen war. Am Ende gewannen die Niedersachsen gar mit 6:0 und klettern in der Tabelle auf Rang drei.  

Türkgücü 2:1 TSV 1860: Löwen patzen im Aufstiegsrennen

So gut die Voraussetzungen mit einer stattlichen Kulisse von rund 8.000 Zuschauern im Münchner Olympiastadion vor dem Nachholspiel vom 22. Spieltag auch waren, das Duell zwischen Türkgücü und 1860 München sollte zunächst sehr schleppend beginnen. Beide Teams hatten große Probleme in die Partie zu kommen, was sich insbesondere durch viele Fehlpässe und Zweikämpfe im Mittelfeld ausdrückte. Erst nach etwas mehr als 20 Minuten kam es schließlich zum ersten nennenswerten Torabschluss der Begegnung. Neudecker zog aus der Distanz per Außenrist einfach mal ab und zwang Flückiger im Tor von Türkgücü zu einer ersten Flugeinlage (22.). Auch Bär probierte es kurz darauf mit einem Fernschuss, jagte den Ball aber doch ein gutes Stück über sein eigentliches Ziel (25.).

Die einzige Chance der Hausherren entsprang hingegen aus einem Konter. Vrenezi ließ Moll im Löwen-Strafraum mit einem Haken ins leere Laufen und verfehlte die lange Ecke anschließend nur um Haaresbreite (29.). Nach diesen etwas aufregenderen Minuten verflachte das Spielgeschehen aber wieder zusehends, was vor allem auch am fehlenden Tempo auf beiden Seiten lag. Die Konsequenz daraus war ein torloses Unentschieden zur Halbzeitpause.

Nach Wechseln bei beiden Mannschaften begann der zweite Durchgang um einiges vielversprechender als noch der erste. Während Türpitz auf der einen Seite nur das Außennetz traf (51.), scheiterte Goden auf der anderen mit einem Flachschuss an Flückiger, der den Ball im Nachfassen sichern konnte (53.). In der Folge sollte die Partie aber erneut in die vormals zur Schau gestellte Lethargie verfallen. Weitere doch recht harmlose Abschlüsse wie durch Lex (59.) oder abermals Türpitz (65.) blieben die absolute Ausnahme. Um das zu ändern brachte Heraf bei Türkgücü daher schließlich Sararer und Hottmann in die Begegnung, was sich nur wenig später auszahlte. Beide kombinierten sich an den Löwen-Strafraum heran, wo Hottmann sich den Ball schließlich selbst hoch vorlegte und per Seitfallzieher absolut sehenswert zum 1:0 traf (77.).

Die Sechzger mussten nun reagieren und wären durch Dressel sogar beinahe postwendend zum Ausgleich gekommen, allerdings wurde der Mittelfeldspieler im letzten Moment noch geblockt (84.). So konnte Türkgücü kontern und kam zu einer guten Chance durch den ebenfalls eingewechselten Irving, dessen Schuss Hiller parierte. Jedoch wurde Hottmann von Lang mit unlauteren Mitteln am Nachschuss gehindert, weswegen Türkgücü schließlich einen Elfmeter zugesprochen bekam (85.). Sararer nahm sich der Sache an und verwandelte unten links zum 2:0 für Türkgücü (86.) Bei den Löwen keimte kurzzeitig zwar noch einmal Hoffnung auf, als Neudecker im Fallen etwas überraschend zum 1:2 traf (90.), am Erfolgt für die Hausherren sollte das aber nichts mehr ändern. Türkgücü klettert – den drohenden Abzug von neun Punkten noch nicht mit eingerechnet – nach dem ersten Sieg seit 13 Spielen vorerst über den Strich auf Rang 16, während die Löwen erneut die Chance verpassen, wieder an die oberen Tabellenregionen heranzukommen. Bei einem Spiel weniger fehlen jetzt bereits acht Punkte zum Relegationsrang.

Viktoria Berlin 0:6 Braunschweig: BTSV feiert ein Schützenfest

Mit einem Sieg im Nachholspiel des 21. Spieltags bei Viktoria Berlin hatte Eintracht Braunschweig die Chance, auf den Relegationsplatz zu klettern. Entsprechend motiviert gingen die Löwen aus Niedersachsen auch in die Partie und sollten für ihr hohes Engagement schon früh belohnt werden. Nach einem Ballverlust von Pinckert in der eigenen Hälfte schaltete Consbruch auf der linken Seite am schnellsten und setzte im Zentrum Multhaup in Szene, der das Leder lässig zum frühen 1:0 für die Gäste über die Linie drückte (7.). Der Jubel bei den mitgereisten Fans war noch nicht ganz verstummt, da zappelte der Ball bereits ein zweites Mal im Netz der Berliner. Und wieder war es Consbruch, der den Treffer einleitete und – dieses Mal von der rechten Seite kommend – Henning im gegnerischen Strafraum fand. Dessen Schuss aus rund zwölf Metern wurde noch unglücklich abgefälscht und passierte unhaltbar für Krahl die Berliner Torlinie (9.).

Das 0:2 setzte der Viktoria ordentlich zu, die zu allem Überfluss kurz darauf auch noch ein Eigentor fabrizierte. Ezeh bekam einen Eckball von Multhaup an den Rücken, von wo aus der Ball ins eigene Tor flog (18.). Trotz des Vorsprungs von drei Treffern nahm Braunschweig auch in der Folge nicht den Fuß vom Gas und kontrollierte das Geschehen nach Belieben, ohne dass aber noch weitere Treffer dabei herausspringen sollten. Die Berliner verzeichneten im ersten Durchgang überhaupt nur eine nennenswerte Chance, als Falcao nach rund einer halben Stunde mit einem Abschluss mal das Außennetz des Braunschweiger Tores traf (34.).

Auch im zweiten Durchgang sollte das Bild ein ähnliches bleiben. Strompf konnte in der Berliner Hälfte ungestört seine Meter machen und zwang schließlich Krahl im Tor der Hausherren mit einem Vollspannschuss zu einer Parade (51.). Noch so eine Möglichkeit ließ sich der 23-jährige Innenverteidiger allerdings nicht entgehen. Bei einem Eckstoß von der rechten Seite stand Strompf genau richtig am zweiten Pfosten und schob zum 4:0 für seine Farben ein (61.). Waren die Berliner zuvor immer besser in die Partie und durch Lewald (55.) und Falcao (57.) immerhin zu zwei kleineren Chancen gekommen, so war das Spiel nun endgültig entschieden. Für die Viktoria galt es nun lediglich noch, Schadensbegrenzung zu betreiben.

Aber auch das sollte nicht wirklich funktionieren. Braunschweig hatte sich in einen Rausch gespielt und verfügte über den Luxus, mit Girth noch einen torhungrigen Stürmer bringen zu können. Kaum auf dem Platz, schnürte der 30-Jährige innerhalb von sechs Minuten auch schon einen Doppelpack. Zunächst traf Girth nach einer hohen Flanke von Müller per Kopf (74.), bevor er eine Flache Hereingabe von Kijewski aus kurzer Distanz nur noch ins Tor zu schieben brauchte (80.). Mit dem 6:0 ließ es Braunschweig schließlich auch gut sein und feierte am Ende den Sprung auf Platz drei und eine klare Ansage an die Konkurrenz im Aufstiegskampf.  Berlin hingegen rutscht auf Rang 15 ab und ist nach der Leistung wohl endgültig im Abstiegskampf angekommen.

   

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