"Deutlicher geht’s nicht": Martens mit Elfmeter-Frust nach Debüt
Nach der Präsentation von Vereinslegende Jens Martens als neuen Trainer war der VfB Lübeck mit viel Zuversicht in das Auswärtsspiel bei Viktoria Köln gegangen. Doch am Ende setzte es trotz eines couragierten Auftrittes eine ernüchternde 0:1-Niederlage. Knackpunt war dabei ein nicht gegebener Elfmeter kurz vor der Pause.
Schiedsrichter entschuldigt sich bei Martens
Es lief die erste Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als der schnelle Marius Hauptmann im Kölner Strafraum mit dem Ball am Fuß auf das Tor zulief. Viktoria-Innenverteidiger Michael Schultz wusste sich nur noch mit einem Foul zu helfen und holte Hauptmann mit einer Grätsche von den Beinen. Obwohl Schultz dabei zu keinem Zeitpunkt den Ball traf, entschied Schiedsrichter Patrick Alt zum Entsetzen der Lübecker nicht auf Elfmeter – eine klare Fehlentscheidung.
"Deutlicher geht’s nicht", kommentierte Martens nach dem Spiel am "MagentaSport"-Mikrofon, als ihm die Szene vorgespielt wurde. "Das ist wirklich bitter", so der VfB-Trainer, der im Stile eines sehr fairen Sportmannes auch anführte, dass sich Schiedsrichter nach dem Spiel bei ihm entschuldigt und seinen Fehler offen eingestanden habe. "Das", so Martens, "finde ich hochachtungsvoll". Ein sehr fairer Zug des mit 68 Jahren ältesten Trainers der Liga. Noch bitterer wurde es aus Lübecker Sicht, dass die offensiv über weite Strecken abgemeldeten Kölner im zweiten Durchgang durch ein Traumtor des erst 17-Jährigen Said El Mala eiskalt zuschlugen.
"Das ist sehr bitter"
Es sollte der einzige Treffer des Tages bleiben, womit die Lübecker Niederlage besiegelt war. Ein herber Rückschlag im Abstiegskampf, da der Rückstand auf das rettende Ufer nun auf sieben Punkte angewachsen ist. Kein Grund für Martens, den Kopf in den Sand zu stecken: "Solange es rechnerisch möglich ist, werden wir weiter arbeiten." Zumal Martens mit dem Auftritt seiner Mannschaft eigentlich sehr zufrieden war. "Die Mannschaft hat eine tolle Leistung gebracht", befand der 68-Jährige. Seine Schützlinge hätten seine taktischen Vorgaben hervorragend umgesetzt, so Martens.
In der Tat hatten die Lübecker die spielstarke Kölner Offensive gut im Griff und gewährte den Gastgebern somit kaum gefährlichen Chancen. Vielmehr waren es die Marzipanstädter, die mit schnellen Kontern für Gefahr sorgten. Vor allem der schnelle Hauptmann hatte in der 26. Minute die Führung auf dem Fuß, als er allein auf Viktoria-Keeper Ben Voll zulief, aber an diesem scheiterte. "Am Ende verlierst du wie eine Mannschaft, die unten drin steht", analysierte Martens, der das Geschehen schließlich mit folgendem Fazit auf den Punkt brachte: "Unsere Leistung war super, das Ergebnis leider nicht. Das ist sehr bitter". Die nächste Chance, es besser zu machen, bietet sich dem VfB am kommenden Samstag gegen den SC Verl.