Lange Pause: 3. Liga unterbricht Saison bis zum 30. April

Die Entscheidung ist gefallen: Bis zum 30. April wird der Spielbetrieb in der 3. Liga aufgrund der Corona-Krise ruhen – das ist das Ergebnis einer DFB-Tagung am Montag mit Vertretern von allen Klubs. Die Spieltage 30 bis 35 werden entsprechend verlegt, sollte die behördliche Verfügungslage nicht doch eine frühere Austragung zulassen.

Sechs Wochen Pause

Pause oder Abbruch? Um diese Frage ging es am Montag in der DFB-Zentrale in Frankfurt. Nach langen Diskussionen beschlossen die Vereine eine Saison-Unterbrechung für sechs Wochen. Bis Ende April ruht damit der Ball, frühestens Anfang Mai (1. – 4. Mai) könnte wieder gespielt werden. "Der festgelegte Zeitraum orientiert sich an den aktuell vorliegenden behördlichen Anordnungen", teilte der DFB mit.

Wie es nach dem 30. April weitergeht, dazu soll die Sitzung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) am Dienstag mit ihren Ergebnissen weitere Hinweise liefern. Der Hintergrund: Wird die EM im Sommer verschoben, könnte die Saison bis in den Juni hinein verlängert werden. Mit Blick auf die "sich ständig ändernde Faktenlage" will sich der DFB mit dem Ausschuss 3. Liga und den Klubs in den nächsten Wochen weiterhin eng abstimmen und alle denkbaren Szenarien für die aktuelle Saison einer genauen Prüfung unterziehen. Ziel sei es weiterhin, die Saison unter Ausnutzung aller terminlichen Möglichkeiten fortzusetzen und sportlich zu Ende zu spielen – sofern dies aus gesundheitlicher und behördlicher Sicht vertretbar ist.

"Gewaltige Herausforderungen"

“An erster Stelle stehen Gesundheit und Solidarität. Zur effektiven Bekämpfung des Coronavirus’ und Bewältigung der Krise haben wir alle unseren Beitrag zu leisten und die zuständigen Behörden bestmöglich zu unterstützen", betont DFB-Vizepräsident Peter Frymuth und spricht von "gewaltige Herausforderungen". Dessen sei sich der DFB bewusst. "Auch während der Sitzung haben uns die aktuellen Ereignisse im Land mit neuen Verfügungen immer wieder überholt. Für die 3. Liga ist die heutige Entscheidung ein nächster Schritt, um auf die weiteren Entwicklungen reagieren zu können."

Tom Eilers, Vorsitzender des Ausschusses 3. Liga, ergänzt: “Die Tragweite der aktuellen Krise ist immer noch nicht in vollem Ausmaß abzusehen. Unter Abwägung aller Aspekte und Interessen sind Verantwortung und Vernunft für uns die obersten Gebote." Vor diesem Hintergrund begrüßt der Ausschuss die heutige Entscheidung, die in Absprache mit den Klubs getroffen worden sei. "Wir brauchen untereinander die größtmögliche Solidarität. Wir müssen uns intensiv mit der Aufgabe auseinandersetzen, wie der gesamte deutsche Profifußball und seine Vereine die Corona-Krise bewältigen können."

Keine Einigkeit

Einigkeit herrschte unter den Klubs derweil nicht. Mehrere Vereine, darunter Halle, Zwickau, Jena und Mannheim plädierten für einen sofortigen Abbruch der Saison – vor allem, um Kosten zu sparen. Der Hintergrund: Bei einem Abbruch der Saison würde sich die Arbeitszeit der Spieler verkürzen, entsprechend müssten die Klubs weniger zahlen und könnten ihre Angestellten in Kurzarbeit schicken. Den Rest des Gehalts würde dann das Arbeitsamt zahlen. Über diesen Weg, so die Hoffnung der entsprechenden Vereine, könnte das Defizit ausgeglichen werden, das durch die ausbleibenden Spieltags-Einnahmen entsteht. Offen ist allerdings noch, wie Auf- und Abstieg bei einem Saisonabbruch gewertet werden würden.

   

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