DFB bestätigt: Künftig Montagsspiele in der 3. Liga
Es hatte sich angedeutet, jetzt ist klar: Ab der Saison 2018/19 sind in der 3. Liga regelmäßig Spiele am Montagabend vorgesehen (Anstoß 19 Uhr). Kernspieltag bleibt der Samstag mit sechs Partien, am Freitagabend soll künftig ein Spiel (19 Uhr) angepfiffen werden, für den Sonntagnachmittag sind zwei Partien geplant – eine davon bereits um 13 Uhr.
Bis zu 29 Montagsspiele in der kommenden Saison
Der Rahmenterminkalender ließ es bereits vermuten: Mit Beginn der neuen Saison wird in der 3. Liga auch am Montagabend gespielt – Anstoß ist jeweils um 19 Uhr. Generell sind an allen regulären Spieltagen Partien am Montagabend vorgesehen – nur vor den drei Englischen Wochen, an Heiligabend sowie an den letzten beiden Spieltagen, die geschlossen am Samstag stattfinden, nicht. Somit sind in der anstehenden Serie bis zu 29 Montagsspiele möglich, wobei der DFB "auf eine ausgewogene Verteilung der Ansetzungen unter den 20 Vereinen" achten will, wie der Verband am Donnerstag mitteilte.
Hintergrund der angepassten Spieltagsgestaltung ist der neue Medienrechtevertrag der 3. Liga mit der Telekom, der mit Beginn anstehenden Saison in Kraft tritt und für die kommenden vier Spielzeiten gilt. Dadurch erhöhen sich die Einnahmen der Vereine aus den Vermarktungserlösen auf 1,28 Millionen Euro. Zum Vergleich: In der abgelaufenen Saison kassierten die Drittligisten 937.000 Euro, zuvor waren es rund 800.000 Euro. Auch Sicherheitsaspekte haben nach DFB-Angaben eine Rolle gespielt, denn "eine Entzerrung der Spieltage in den Profispielklassen erleichtert die Umsetzung der erforderlichen Sicherheitsvorgaben", so der Verband. Die Klubs seien über den Abstimmungsprozess der modifizierten Spieltagsgestaltung "frühzeitig informiert und "kommunikativ eingebunden" worden, heißt es.
DFB will "Wettbewerb nicht zerfleddern"
Der für die 3. Liga zuständige DFB-Vizepräsident Peter Frymuth hofft, dass das neue Format dazu beitrage, "die Attraktivität der 3. Liga weiter zu steigern und die Aufmerksamkeit noch einmal zu erhöhen." In Anbetracht der öffentlichen Diskussionen um die wirtschaftliche Stabilität der Liga und die finanzielle Ausstattung der Vereine habe der DFB als Ligaträger den "klaren Auftrag", die Erlössituation für die Klubs aus der Ligavermarktung stetig zu verbessern. Dies sei mit dem neuen Medienrechtevertrag gelungen. Laut Frymuth sei es zur "von allen Seiten gewünschten Erhöhung der Erlöse" nötig, den TV-Partnern interessante Pakete anzubieten und ihnen – unter anderem durch zwei zusätzliche Anstoßzeiten pro Spieltag – zu ermöglichen, "die 3. Liga bestmöglich zu präsentieren."
Gleichzeitig gelte es aber, "den Wettbewerb nicht zu zerfleddern und die Fans im Stadion keinesfalls aus den Augen zu verlieren", macht Frymuth klar. Man sei überzeugt, "eine vernünftige Lösung gefunden zu haben." Mit Blick auf die Stadionbesucher will der DFB "alles daransetzen, unter Berücksichtigung der Sicherheitsvorgaben und anderer elementarer Kriterien gerade bei der Ansetzung der Montagsspiele besonders sensibel vorzugehen." Meppens-Geschäftsführer Roland Maul sprach sich zuletzt bereits für eine Kilometerbegrenzung aus.
Fan-Proteste drohen
Ob sich die Fans über die regelmäßigen Spiele am Montagabend freuen werden, ist hingegen fraglich. Schon in der vergangenen Bundesliga-Saison wurde zum Teil massiver Protest geäußert, teilweise boykottierten tausende Anhänger die Partien. Und das, obwohl in der kompletten Spielzeit gerade einmal fünf Spiele am Montagabend stattfanden.
Auch bei den Anhängern der Zweitliga-Vereine erfreuen sich die Montagsspiele keiner großen Beliebtheit, immer wieder regte sich in den vergangenen Jahren Widerstand. Immerhin: Im Gegensatz zur Bundesliga benötigen die Fans der Drittliga-Klubs kein separates Abo, um die Spiele am Montagabend sehen zu können. Die Telekom zeigt weiterhin alle 380 Partien live, in den ARD-Programmen sind samstags bis zu zwei Partien live zu sehen, maximal aber 86 pro Saison. Die 3. Liga geht am 27. Juli in ihre elfte Saison, der Spielplan soll in der ersten Juli-Woche veröffentlicht werden.