DFB-Pokal: Trinkwasser-Mangel sorgt für hitzige Diskussion
Dass Fußball und extreme Wetterverhältnisse oft nicht zusammen passen, ist hinlänglich bekannt. Im Winter ist es für Fans und Spieler deutlich zu kalt, im Sommer oft viel zu heiß. Zu beobachten war dies auch am gestrigen Sonntag bei den DFB-Pokal-Spielen der Drittligisten. Bei Temperaturen um die 40 Grad mussten nicht nur die Spieler an ihre Grenzen gehen sondern auch die Zuschauer waren der ungewohnte Hitze oft schutzlos ausgesetzt. Gerade bei diesem Wetter ist es unerlässlich, viel zu trinken. Während die Spieler beispielsweise in Bielefeld alle 20 Minute ein Trinkpause einlegten, mussten die Fans zum Teil in Röhren schauen.
80 Fans in Saarbrücken mussten ärztlich behandelt werden
Da die Stadion-Catering-Unternehmen zum einen nicht mit dem erhöhten Zuschaueraufkommen, wie zum Beispiel bei den 30.000 Fans in Saarbrücken, zurecht kamen, oder nicht auf einen solchen Getränke-Absatz vorbereitet waren, gingen bereits früh im Spiel die nicht-alkoholischen Getränke vorübergehend aus. Vor allem in Bielefeld, Saarbrücken und Karlsruhe war die Situation gestern Nachmittag besonders schlimm. Alleine in Saarbrücken mussten 80 Anhänger aufgrund eines Kreislauf-Zusammenbruchs ärztlich behandelt werden. Zudem fiel auch auf den Toiletten das Wasser aus. Viele Anhänger erfrischten sich im am Stadion angrenzenden Casino. Am heutigen Montag haben sich die Vereine bei ihren Fans in einer Stellungnahme entschuldigt.
"Nicht nachvollziehbar und auch nicht akzeptabel"
Der Karlsruher SC erklärte: "Der KSC hatte seinen externen Caterer bereits im Vorfeld deutlichst auf die zu erwartende Hitzesituation und den damit verbundenen Getränkebedarf hingewiesen. Dieser Hinweis wurde in den Tagen vor dem Spiel nochmals erneuert. Darüber hinaus wurde seitens des Vereins über die Bereitstellung von Wasserschläuchen eine Abkühlungsmöglichkeit für die Zuschauer geschaffen. „Unsere Mitarbeiter waren hier nicht untätig“, erklärte KSC-Präsident Ingo Wellenreuther. „Dass es trotz dieser Hinweise und der Rückversicherung, dass entsprechende Vorbereitungen getroffen worden seien, zu einem Getränkemangel, wie er gestern eintrat, gekommen ist, ist für uns nicht nachvollziehbar und auch nicht akzeptabel. Wir werden dafür Sorge tragen, dass der Caterer sicherstellt, dass so eine Situation am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Alemannia Aachen und bei allen folgenden Partien nicht wieder vorkommt.“ Bei der Arminia aus Bielefeld fand man ähnliche Worte: "Arminias Catering-Partner räumt selbstkritisch ein, dass trotz der oben beschriebenen Planung nicht genügend Mineralwasser vorrätig war. Bei allen anderen alkoholfreien Getränken ist es aufgrund des hohen Andrangs lediglich zu temporären Versorgungsengpässen gekommen, da das Auffüllen der Kiosk-Bestände einige Minuten Zeit in Anspruch nimmt. Auch wurden viele Zuschauer vom Catering-Personal schnell und unbürokratisch mit kostenlosem Leitungswasser versorgt", heißt es auf der Vereinshomepage. Für etwas Abkühlung sorgte immerhin die Feuerwehr, die die Fans in Bielefeld und Karlsruhe immer wieder mit kühlem Wasser erfrischte.
FOTO: Benjamin Hanke