DFB reagiert mit "Unverständnis" auf FCM-Antrag
Weil bisher keine Corona-Tests durchgeführt werden konnten, hat der 1. FC Magdeburg beim DFB die Verlegung der ersten Spiele beantragt. Der Verband reagiert am Samstag in einer Stellungnahme mit "Unverständnis" auf die Argumentation des Vereins.
"Kein Kapazitätenproblem"
Dass der FCM noch keine Corona-Tests durchführen konnte, begründete der Verein mit einem Kapazitätenproblem des zuständigen Labors. Diese Darstellung bezeichnet der DFB allerdings als falsch. Dr. Floran Kainzinger, Berater des DFB für Diagnostik/Tests und gleichzeitig Projektleiter der DFL in diesem Bereich, erklärt: "Wir bedauern die missverständliche Kommunikation des 1. FC Magdeburg. Das Labor war und ist innerhalb der regulären Betriebszeiten zu jedem Zeitpunkt in der Lage, die Tests zu analysieren. Es gibt keinerlei Kapazitätenproblem." Nach DFB-Angaben habe der FCM einen für vergangenen Mittwoch geplanten Termin zur Testung am gleichen Tag kurzfristig ohne Nennung von Gründen abgesagt. Die Elbstädter hatten dies mit einer DFB-Mitteilung, wonach eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs am 30. Mai nicht erfolgen könnte, begründet.
Am Freitag habe sich der FCM nach Darstellung des DFB erneut beim Labor gemeldet und eine Testung für denselben Tag angefragt, "obwohl im Hygienekonzept für die Bestellung des Labors eine Vorlaufzeit von 48 Stunden verankert ist". Dennoch habe das Labor signalisiert, am Freitag oder Samstag die Analyse durchzuführen – wenn die Proben vom Klub angeliefert werden könnten. "Dies ist im Hygienekonzept nicht vorgesehen. Wir hätten aber angesichts der Dringlichkeit sicherlich gemeinsam einen Weg finden können", erklärt Dr. Kainzinger. "Stattdessen vereinbarte der Klub mit dem Labor einen Termin für Montag."
Tests keine Voraussetzung für Quarantäne-Hotel
Dem Antrag auf Spielverlegung liege laut dem DFB derweil ein Irrtum des 1. FC Magdeburg zugrunde. Wie der Verband betont, seien die ersten beiden Testreihen keine Voraussetzung für das vorgeschriebene Quarantäne-Trainingslager. "Diese Testungen können auch während des Trainingslagers durchgeführt werden. Sie sind einzig die Voraussetzung für den Einstieg ins Mannschaftstraining und in den Spielbetrieb." Folglich könne ein Klub ins Trainingslager und bis Abschluss der zweiten Testreihe Trainingsformen außerhalb des Mannschaftstrainings durchführen, so der DFB.
Der Verband hofft nun, "dass nun auch der 1. FC Magdeburg eingehend mit dem Hygienekonzept vertraut ist, das allen Klubs der 3. Liga seit vier Wochen vorliegt und von den meisten Vereinen – unabhängig von der Verfügungslage – schon länger umgesetzt wird". Ob der DFB den Antrag auf Spielverlegung annehmen wird, teilte der Verband nicht mit, verweist aber darauf, dass auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der 3. Liga seitens des DFB seit Wochen hingearbeitet werde. Der enge Rahmenspielplan sei spätestens seit Bekanntgabe des Spielplans der DFL (Bundesliga und 2. Bundesliga) und der anschließenden Relegation auch für die 3. Liga klar. Daher ziele der zum Teil vermittelte Eindruck, dass das Hygienekonzept und der grundsätzliche Spielplan vor wenigen Tagen vom Himmel gefallen seien, "an der Realität vorbei", so die klare Antwort aus Frankfurt. Der FCM hält derweil an seinem Antrag fest – und behält sich rechtliche Schritte vor.