DFB-Vize Bugar: Konsequenzen für spielunwillige Vereine?
Der Spielbetrieb in der 3. Liga soll fortgesetzt werden – das ist seit Wochen der Plan des DFB und wurde am Freitag auch im Spielausschuss nochmal bekräftigt. Vereinen, die nicht spielen wollen, könnten derweil Konsequenzen drohen.
"3. Liga wird auf jeden Fall spielen"
Im Interview mit "MDR" kam Erwin Bugar, DFB-Vizepräsident und Präsident des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes, am Freitagabend schnell auf den Punkt: "Die Information ist so, dass die 3. Liga auf jeden Fall spielen wird und dass man das Sicherheits- und Hygienekonzept der 1. und 2. Bundesliga übernimmt." Das entsprechende Konzept stellte der DFB am Freitag auf seine Homepage – es ist mit dem der beiden Bundesligen nahezu identisch. Und allein schon, um die Aufsteiger in die 2. Bundesliga zu ermitteln, "wird die 3. Liga auf jeden Fall spielen", stellte Bugar klar. Wann es wieder losgeht, darüber wird wohl in der kommenden Woche das DFB-Präsidium entscheiden. Derzeit steht der 23. Mai als Datum für den Re-Start im Raum, diskutiert wird aber wohl auch der 26. Mai.
Doch was passiert, wenn ein Verein nicht spielen will? "Wenn von den Vereinen jemand nicht spielen will, was sich ja andeutet, könnte das vielleicht mit rechtlichen Konsequenzen geahndet werden", ließ Bugar durchblicken. Möglich wären Punktabzüge oder eine Spielwertung gegen den Klub. Doch beschlossen seien mögliche Sanktionen noch nicht, bisher habe man sie laut dem DFB-Vizepräsident "erstmal nur ins Auge gefasst". Zuletzt sprachen sich mit Mannheim, Magdeburg, Halle, Zwickau, Münster, Großaspach und Jena sieben Klubs strikt gegen eine Fortsetzung der Saison aus. In Sachsen-Anhalt und Thüringen ist nach aktuellem Stand jedoch sämtlicher Wettkampfbetrieb bis Ende Mai untersagt.
Aufstiegsspiele sollen stattfinden
Geplant ist derweil, dass die Relegationsspiele zwischen dem Meister der Regionalliga Nord und dem Qualifikanten aus den Westen stattfinden sollen. "Wir werden versuchen, diese Spiele entweder im Juni oder Anfang Juli über die Bühne zu bringen", sagte Bugar und verwies darauf, dass es sich um Bundesspiele handele.
In der West-Staffel, wo die Saison vor dem Abbruch steht, dürfte der SC Verl die besten Chancen auf eine Teilnahme an den Entscheidungspartien haben. Tabellenführer Rödinghausen hat keine Lizenz für die 3. Liga beantragt und Verfolger Rot-Weiss Essen hat in allen möglichen Wertungen (aktuelle Tabelle, Hinrunden-Tabelle und Quotientenregelung) das Nachsehen gegenüber Verl. Im Nordosten liegt die VSG Altglienicke bei gleicher Punktzahl, aber einem Spiel mehr vor Lok Leipzig an der Tabellenspitze. Beide Teams hoffen im Falle eines Abbruchs auf eine Entscheidung zu ihren Gunsten, im Raum steht aber auch, den Meister im Rahmen eines Turniers zu ermitteln.