Die besten Spiele der Saison: Platz 2
Auf insgesamt 380 Meisterschaftsspiele und 16 DFB-Pokalpartien kann die 3. Liga in der Saison 2017/18 zurückblicken. Aus dieser Menge stachen einige Partien aus bestimmten Umständen ganz besonders hervor: Klare Siege, torreiche Aufeinandertreffen oder emotionale Entscheidungen. Zum Saisonabschluss haben wir die besten Partien in einer Top 20-Bilanz gebündelt. Heute: Platz 2.
[box type="info"]Info: Die Plätze 20-4 // Platz 3[/box]
Paderborn mit Ergebniskrise
Wir schreiben den 29. Spieltag. Der SC Paderborn ist seit Saisonbeginn fast ununterbrochen ganz weit vorn in der Tabelle platziert, hatte die Konkurrenz lange Zeit abgeschüttelt. Dann aber streut er eine Phase ein, in der er um jeden Sieg kämpfen muss und sogar sechs Pflichtspiele in Folge nicht gewinnt. Unter anderem verlieren die Ostwestfalen gegen den Letzten aus Erfurt – und das im eigenen Stadion. Die so gelobte Offensive hat Ladehemmung, den Gegnern werden teils einfachste Gegentore geschenkt. Rufe nach Dennis Srbeny werden laut, dem Torjäger der Hinserie, den der SC Paderborn für 1,5 Millionen Euro nach England transferierte. Keine einfache Phase für Steffen Baumgart und Markus Krösche. Und dann kam Hansa Rostock auswärts. Einer von mittlerweile einer Handvoll Verfolgern.
Hansa träumt vom Aufstiegsrennen…
13.400 Zuschauer zeigen eine große Choreographie, es herrscht eine gewaltige Atmosphäre im Ostseestadion. Paderborn versucht, den üblichen Stiefel aufzuziehen – die ersten Chancen verpuffen ohne Torerfolg, so ist das halt, wenn es nicht läuft. Die Krönung folgt im Gegenzug: Tim Väyrynen erzielt mit der ersten Chance das 1:0 für die Gastgeber. Sieben Minuten später legt Pascal Breier das 2:0 nach. Das Dach fliegt von der Arena, so laut ist es. Plötzlich glaubt Hansa an die 2. Bundesliga. Und Paderborn hat echte Probleme, geht mit komischem Gefühl in die Pause. Es ist eine neue Situation, das siebte Sieglos-Spiel droht. Es ist Druck auf dem Kessel.
…doch Paderborn schlägt mit Glück und Geschick zurück
Doch wie so oft löst es dieser SC Paderborn meisterhaft, aber auch mit dem Quäntchen Glück. Denn dieses Mal sitzt der erste Anlauf, Marlon Ritter nutzt eine kleine Unsicherheit von Torhüter Janis Blaswich. Breier und Soufian Benyamina verpassen anschließend das 3:1 – und Paderborn bestraft es nach 85 Minuten. Ritter sucht den Weg durch die Defensive, mit Glück landet sein abgefälschter Lupfer im Lauf von Sven Michel, der seine wochenlange Torkrise beendet und das 2:2 markiert. Und es kommt noch besser: Als sich alle mit dem Remis abzufinden scheinen, bringt Philipp Klement eine Ecke an den kurzen Pfosten. Kapitän Christian Strohdiek steigt hoch, köpft eine kleine Bogenlampe – sie senkt sich exakt zwischen Kreuzeck und Hansa-Verteidiger ins lange Eck. Fragt man Fans des SC Paderborn heute nach dem wichtigsten Schritt zum Aufstieg, es werden sich viele an dieses Auswärtsspiel an der Ostsee erinnern.