"Die Woche den Arsch aufgerissen": 1860-Weg zum Erfolg

Wer dachte, dass bei 1860 München alle Verantwortlichen nach dem 5:0-Erfolg über Waldhof Mannheim in Euphorie verfallen würden, sich sich getäuscht. Es waren sich alle einig: Der Sieg war der Ertrag harter Arbeit in der vergangenen Woche.
"Zweite Halbzeit auch gewinnen"
Die Geschichte der ersten Halbzeit ist relativ schnell erzählt: Bereits nach 27 Minuten war das Spiel nach einem Hattrick von Sascha Mölders, seinem ersten seit 2018 zu Regionalliga-Zeiten, entschieden. Per Linksschuss (3.), per Kopf (24.) und per Lupfer (27.) zerlegte er den Waldhof in alle seine Einzelteile. Trotzdem war es dem 35-Jährigen, der nun bereits neun Saisontore erzielen konnte, wichtig, im Anschluss bei "MagentaSport" das Kollektiv hervorzuheben: "Wir waren heute von der ersten Minute an griffig und haben guten Fußball gezeigt", schwärmte der Routinier.
Doch während der TSV in der vergangenen Woche nach Führung – wenn auch bedeutend knapper – in Köln noch verlor, sollte sich dies am Samstag nicht wiederholen. Der psychologischer Kniff dafür? Etappenziele setzen. "Wir haben uns das Ziel gesetzt, die zweite Halbzeit jetzt auch noch zu gewinnen", gab Mölders Einblicke in die Kabine. 1860 gewann nach einem Doppelpack von Steinherr, der einen von Mölders herausgeholten Elfmeter verwandelte (54.) sowie durch einen anspruchsvollen Volley traf (71.), im zweiten Durchgang mit 2:0. Schlussendlich addierte die Anzeigetafel nach Abpfiff auf 5:0. Die Löwen konnten das erste Spiel nach fünf sieglosen Partien wieder gewinnen.
"Morgen geht’s weiter"
Die absolute Euphorie blieb allerdings trotz dieser erleichternden Situation aus. "Wir spielen in drei Tagen wieder. Wir können das Spiel heute genießen, aber morgen geht’s weiter", gab Trainer Köllner die Marschrichtung für die kommenden Tage vor und hat das Ziel vor Augen, "mit Punkten" aus dem Spiel in Kaiserslautern am Dienstag herauszugehen. Eine Einstellung, die wohl auch zu dem 5:0 führte. Denn neben dem überragenden Mölders war für Köllner vor allem die vergangene Woche entscheidend. "Die haben sich die letzte Woche den Arsch aufgerissen auf gutbayrisch", bestätigte der Cheftrainer. Vorangegangen hier? Sascha Mölders, der "die Woche sehr hart trainiert" hat und als Kapitän vorbildlich agiert habe.
Auf der anschließenden Presskonferenz präzisierte 50-jährige Übungsleiter, dass das Training am Dienstag gar so lang war, dass die Dunkelheit das Team stoppen musste, da "Platz eins kein Flutlicht hat". Bis zum Spiel gegen den FCK ist nicht allzu viel Zeit für die Münchner, bei denen indes Semi Belkahia nach langwieriger Verletzung zum Comeback und die Youngster Durrans und Knöferl zu ihrem Liga-Debüt kamen. Trotzdem sollte mit der Einstellung des derzeitigen Tabellenfünften durchaus der von Köllner eingeforderte Erfolg in Kaiserslautern möglich sein.