Dortmund II: Leistung gegen Bielefeld verdient Anerkennung
Nach einem intensiven Spiel trennten sich am Samstagnachmittag vor 4670 Zuschauern in der Roten Erde der BVB II und Arminia Bielefeld mit einem 1:1-Unentschieden. Dortmunds Leihspieler Nikolaos Ioannidis egalisierte mit seinem Premierentreffer für die Schwarzgelben in der 37. Spielminute die Arminen-Führung. Zuvor hatte Top-Stürmer Fabian Klos den Tabellenführer aus Ostwestfalen mit 1:0 in Front geschossen (21.). "Ich habe ein Spiel gesehen mit viel Tempo, die Jungs haben das in meinen Augen sehr gut gemacht. Wir haben viele intensive Zweikämpfe geführt und Bielefeld immer wieder in diese verwickelt. Wir haben versucht, sie ein bisschen auf unser Niveau herunterzuholen. Das ist uns über weite Strecken ganz gut gelungen“, sprach BVB II-Coach David Wagner seiner Mannschaft nach der Partie ein Lob aus. Und das absolut zurecht.
Ioannidis gelingt erstes Tor für Dortmund
Was die „Amateure“ bei bestem Fußballwetter in Dortmund leisteten, verdiente Anerkennung. Gegen eine Mannschaft, die unter der Woche noch den aufstrebenden Bundesligisten Werder Bremen mit 3:1 aus dem Pokal gekegelt hatte, hielt die Borussia von Anfang an dagegen. Auch der Rückstand durch Bielefelds Goalgetter Fabian Klos (21.) irritierte die U23 nicht. Verdientermaßen gelang dem Griechen Nikolaos Ioannidis kurze Zeit später nach toller Vorarbeit von Tammo Harder das 1:1 (37.). „Wie die Jungs nach dem Rückstand reagiert habe, das war wirklich gut“, freute sich Wagner. Für den Neuzugang von Olympiakos Piräus war es der erste Treffer im schwarzgelben Dress. „Ich fühle mich sehr gut“, so Ioannidis, dem die Erleichterung über sein Tor-Debüt anzumerken war.
„Vielleicht haben wir bei der Elfmeter-Situation ein bisschen Glück gehabt“
Auch nach der Pause war für den Betrachter nicht zu erkennen, dass der Tabellenführer auf einen Abstiegskandidaten traf. Bissig in den Zweikämpfen und mit dem nötigen Mut nach vorne, versuchten auch die „Amateure“ das Spiel zu gewinnen und den ganz großen Coup zu landen. Nach einer zweiten Hälfte, die mit fortschreitender Zeit immer mehr durch Nickeligkeiten und kleine Fouls bestimmt wurde, blieb es am Ende beim 1:1, das den Spielverlauf angemessen wiederspiegelte. Nennenswert waren im zweiten Durchgang vor allem zwei Aktionen: Zunächst besaß der BVB II die Chance auf die Führung, doch Oguzhan Kefkir scheiterte mit einem Lattenkracher per Freistoß in der 65. Spielminute. Auf der anderen Seite hatte der BVB auch ein wenig Glück, als der Elfmeterpfiff nach Foul von Zimmermann an Klos (84.) gegen sie ausblieb. „Vielleicht haben wir bei der Elfmetersituation ein bisschen Glück gehabt. Insgesamt denke ich, geht das Ergebnis auf jeden Fall in Ordnung“, wusste Mittelfeld-Akteur Edisson Jordanov das Ergebnis nach Spielende realistisch einzuschätzen. „Wir haben gegen den Ersten der Liga gespielt. Nach ihrem Pokalspiel gegen Bremen hatten wir heute sogar gute Chancen, das Spiel zu gewinnen, aber jeder Punkt ist wichtig“, war auch Torschütze Nikolaos Ioannidis nach seinem ersten Treffer für den BVB II durchaus zufrieden mit sich und seinen Teamkollegen. „Wir geben in jedem Spiel alles, jedes Spiel und jeder Punkt wird wichtig sein für die Zukunft.“
Ein Weltmeister in Liga drei
Erik Durm holte sich in der „Zweiten“ Spielpraxis und versprühte nach seinem langen Ausfall ein wenig weltmeisterlichen Glanz in der Traditionsstätte Rote Erde. Der 22-Jährige, der nach einem kometenhaften Aufstieg innerhalb weniger Monate vom Drittliga-Kicker zum Weltmeister wurde, gab nach knapp dreimonatiger Leidenszeit (Verletzung und anschließende Krankheit) sein Comeback. Rund eine Stunde kam er auf der Rechtsverteidiger-Position in der Dortmunder Viererkette zum Einsatz, ehe ihn Khaled Narey ersetzte.
„Die Mannschaft hat super gespielt und ich glaube, das 1:1 ist hochverdient“, befand der Weltmeister nach Spielende. Gut möglich, dass er im Nachholspiel gegen Großaspach am Mittwoch noch einmal in der Reserve aushilft. David Wagner hätte sicher nichts dagegen, wird die Luft im Tabellenkeller doch langsam dünn für die Borussia. Unmittelbar vor dem direkten Duell mit dem Kontrahenten im Kampf um den Klassenerhalt hat sich Großaspach wieder vor die Borussia geschoben, die nun auf Tabellenplatz 18 zurückgefallen ist. Am Saisonende würde das den Abstieg bedeuten. Bielefeld hingegen führt die Tabelle weiter mit einem komfortablen 7-Punkte-Polster an, weshalb Norbert Meier sich mit dem Ergebnis auf der Pressekonferenz nicht unglücklich zeigte.