BVB II rutscht nach dritter Pleite in Folge auf Abstiegsplatz

Nach der 0:2 (0:0) Heimpleite vor 1063 Zuschauern gegen Aufsteiger Fortuna Köln ist der BVB II bis auf Rang 18 abgerutscht. Nur zwei Punkte aus sechs Spielen bei gerade einmal zwei eigenen Treffern sprechen eine deutliche Sprache: Derzeit ist Dortmunds zweite Mannschaft nicht drittligatauglich. Am Mittwoch reisen die krisengeplagten Borussen zum MSV Duisburg (19 Uhr, live im Ticker auf liga3-online). Mit hängenden Köpfen schlichen die Spieler der Borussia nach der Partie gegen Köln vom Platz. Über die gezeigte Leistung sprechen wollten nach der dritten Niederlage hintereinander die wenigsten. Zumindest Torhüter Zlatan Alomerovic stellte sich den Fragen der Journalisten und versuchte, Erklärungen für die fortlaufende Sieglos-Serie zu liefern. „Dieses Spiel ist ein negativer Höhepunkt“, fasste der Dortmunder Schlussmann die 90 Minuten am Samstag zusammen. Wer die Begegnung in der Roten Erde gesehen hatte, konnte da kaum widersprechen. Die Fortuna übernahm von der ersten Spielminute an das Kommando. In der sechsten Minute scheiterte Kölns Kialka mit der ersten Chance an der Querlatte. Danach bot die Partie viel Leerlauf. Als Fortunas Andersen nach einem schnell vorgetragenen Angriff zu Dahmani quer legt, hat der BVB II Glück, dass dieser den Ball nicht im leeren Tor unterbringen kann (43). Dass die Kölner an diesem Tag einfach wacher waren, zeigte sich in der 53. Minute: Nach einem Einwurf der Dortmunder reagiert Andersen blitzschnell und erobert den Ball. Nach einem schönen Pass in den Lauf kann Rahn mühelos an Alomerovic vorbei zum 1:0 für die Fortuna einschieben. Danach hatte Dortmund Glück, dass die Kölner erneut an der Latte scheiterten (75.) und Kialka ebenfalls frei vor Alomerovic die Nerven versagen (78.). Kurz vor Ende der Partie machte Rahn seinen Doppelpack mit einem Heber über den aufgerückten Torhüter Alomerovic das 2:0 (90).

Offensiv fahrlässig, defensiv fahrig

Die Gründe für den tabellarischen Sinkflug der „Amateure“ in der Tabelle liegen auf der Hand.  Lediglich fünf starke Minuten zwischen der 35. und der 40. Minute reichen nicht, um in der dritten Liga zu bestehen. Erst recht nicht, wenn die Spieler von Schwarzgelb bei ihren wenigen Chancen stets einen Tick zu lange benötigen, wie zum Beispiel bei der aussichtsreichen Schusschance für Evans Nyarko aus zentraler Position aus 16 Metern (36.). Stürmer Tim Väyrinen konnte seine Aufstellung nicht rechtfertigen. Über weite Strecken des Spiels tauchte er unter. Seine Großchance in der 53. Minute – nach schöner Vorarbeit von Edisson Jordanov – vergab er kläglich und spielte Fortuna-Torwart Poggenborg den Ball in die Arme. Defensiv sieht es derzeit nicht besser aus. Viel zu leicht lässt sich die Viererkette um Kapitän Marc Hornschuh aushebeln. Einen ganz schwachen Tag erwischte Linksverteidiger Maximilian Güll. Bei dem Versuch, einen Fehler von Güll auszubügeln, wusste Hornschuh sich nur noch mit einer Notbremse zu helfen und erhielt die Rote Karte (75.). Damit fällt der Kapitän zum zweiten Mal in dieser Saison durch einen Platzverweis aus. Bereits in Großaspach flog er mit Gelb-Rot vom Platz. „Es ist bitter, dass Horni (Hornschuh) jetzt fehlt“, meinte Alomerovic nach dem Spiel sorgenvoll.

1 Punkt aus drei Spielen gegen die Aufsteiger

Besonders niederschmetternd ist für Dortmunds U23 die Bilanz gegen die direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg. Gegen die Aufsteiger setzte es mit dem 1:3 gegen Mainz II und dem jüngsten 0:2 gegen Fortuna Köln zwei Heimniederlagen. Hinzu kommt ein 0:0 in Großaspach. Dass Dortmunds Trainer David Wagner das Spiel gegen Köln als das Beste der vergangenen Wochen bezeichnete, zeigt deutlich, wie groß die Probleme bei den Schwarzgelben aktuell sind. Zlatan Alomerovic schlug deshalb nach der Partie Alarm: „Vielleicht war es das Fatale, dass sich nach der Euphorie zu Saisonbeginn niemand damit beschäftigt hat, dass es für uns gegen den Abstieg geht. Jeder muss sich jetzt öffnen für den Abstiegskampf! Es sind noch 28 Spiele und es bleibt bis zum Ende spannend.“

Mittwoch geht es zum MSV Duisburg

In der momentanen Verfassung stellt sich die Frage, wie die Borussia ausgerechnet bei den formstarken Duisburgern gewinnen soll. Die „Zebras“ sind als Tabellenvierter seit zehn Spielen (inklusive Pokal) ohne Niederlage. Die einzige Pleite gab es am ersten Spieltag in Regensburg (1:3). Alomerovic kennt das passende Rezept für einen Erfolg in der Duisburger Arena: „Wir müssen zu den Basics zurück, das heißt: Kämpfen, laufen, einfache Bälle spielen. Von uns wird derzeit kein schöner, sondern erfolgreicher Fußball verlangt“, bemüht er die Grundtugenden des Fußballs. Sein Optimismus ist für das Spiel am Mittwoch ungebrochen: „Wir wissen um unsere Qualitäten. Wer hätte gedacht, dass die Mainzer 1:1 in Dresden spielen?“, fragt er. Fakt ist, dass auf Trainer David Wagner wieder eine Menge Arbeit zukommt: „Unsere Baustellen sind nach der Roten Karte von Marc Hornschuh sicher nicht kleiner geworden“. Wer ihn ersetzt, wird auch davon abhängig sein, ob Sarr wieder im Profikader gebraucht wird. Ansonsten steht Zimmermann bereit. Güll dürfte nach der schwachen Partie eine Pause erhalten. Seinen Platz wird vermutlich Jannik Bandowski einnehmen.

FOTO: Jan Kusenberg

 

   

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