Dotchev guckte Hannover II aus: "Schwachpunkt genau analysiert"
Nach einer mehr als durchwachsenen Vorbereitung hat Erzgebirge Aue Hannover 96 II zum Saisonstart mit 2:1 geschlagen. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf den beiden Treffern der Auer, die genau so oder so ähnlich geplant waren.
"Ist nicht typisch für uns" – ging aber nicht anders
Sehr zufrieden, das lässt sich sagen, war Pavel Dotchev mit der Leistung seiner Mannschaft gegen die Reserve von Hannover 96. In einer "intensiven" Partie, die "zu jeder Zeit eine Topleistung erforderte", schlug Erzgebirge den Neuling. Nach der Partie standen – na klar – vor allem die Tore im Fokus. Aber nicht, weil sie sonderlich sehenswert waren, sondern weil Dotchev bestimmte Verteidigungsmuster beim Gegner im Vorhinein als deren Schwächen ausgemacht hatte und seine Mannschaft diese eiskalt ausnutzte, wie er nach dem Spiel in der Pressekonferenz erklärte.
"Meine Mannschaft hat sehr strukturiert agiert, die taktischen Vorgaben gut umgesetzt. Wir haben ihre Pressinglinie immer wieder mit langen Bällen überspielt, was nicht typisch ist für unsere Spielweise", so der Übungsleiter. "Das haben wir aber als Schwachpunkt bei Hannover für uns genau analysiert", führte er weiter aus, während er sich – ganz Dotchev-like – schon im nächsten Halbsatz bei Hannovers Trainer Daniel Stendel für seine Offenheit entschuldigte: "Ohne dir zu nahezutreten, Daniel." Aber trotzdem, "es hat funktioniert".
Torschütze Bär musste sich zwei Spritzen geben lassen
Eine weitere schöne Geschichte für die Sachsen ist, dass die Integration der Neuzugänge so reibungslos vonstattengeht. Zwei von drei Neuen in der Startelf waren sogar an den Toren mitbeteiligt. Das kommt nicht von ungefähr, wie Dotchev explizit betonte: "Einer unserer Schwerpunkte in der Vorbereitung war, die Neuzugänge schnellstmöglich zu integrieren. Sie sollen schnell verkörpern, das zu spielen, was wir uns vorstellen." Zudem schob er noch ein Lob hinterher: "Ich bin sehr zufrieden mit Mika Clausen, mit Maxim Burghardt und mit Tim Hoffmann. Sie haben ihr Debüt gut gemeistert."
Besonders hervorzuheben ist neben der taktischen Leistung der Mannschaft und der bislang gelungenen Integration der Neuzugänge auch der unbedingte Wille von Marcel Bär. Denn der musste sich vor der Partie zwei Spritzen verpassen lassen, um überhaupt spielen zu können. Auch das rang Dotchev den allerhöchsten Respekt ab, wie er zu Protokoll gab: "Ein großes Kompliment muss ich Marcel Bär machen, der sich wirklich für die Mannschaft aufopfert. Um heute überhaupt spielen zu können, hat er sich vor dem Match zwei Spritzen geben lassen müssen." Dass er seinen eisernen Willen dann noch mit einem Tor krönen konnte, wird ihn sicherlich noch weiter beflügeln. Für Aue geht es nächste Woche in Osnabrück dann darum, den guten Saisonstart zu vergolden.