Dotchev sieht Zeitplan kritisch: "Das wird absolutes Roulette"
Die 3. Liga steht vor dem Re-Start, nach und nach begeben sich die Klubs in eine vorsorgliche Quarantäne. Nebengeräusche gibt es dabei zuhauf. So erntet der Deutsche Fußball-Bund (DFB) massive Kritik aus verschiedenen Richtungen. Die Verantwortlichen von Viktoria Köln etwa machen sich ernsthafte Sorgen um die Fairness des Wettbewerbs.
DFB-Entscheidung "hat uns schon überrascht"
"Wir haben immer gesagt, dass wir eine Entscheidung auf dem grünen Rasen wollen", leitet Viktoria Kölns sportlicher Leiter Marcus Steegmann ein Video-Statement auf dem YouTube-Kanal der Domstädter ein. Dann folgt das große Aber: "Dass am Vatertag fast eine Ad-hoc-Entscheidung des DFB gekommen ist, hat uns schon überrascht." Zwar scheint man bei der Viktoria – anders als in Halle und Jena – keine rechtlichen Schritte zu erwägen, die Kritik am Vorgehen des DFB fällt jedoch nicht weniger deutlich aus.
Auch der aktuelle Tabellenzwölfte werde sich laut "Sportbuzzer" ab Sonntag in ein Kölner Hotel einbuchen. "Aber der Sinn, jetzt sechs Tage in Quarantäne zu gehen und dann wieder raus, erschließt sich mir nicht ganz", so Steegmann weiter. Es scheint also erneut die vermeintliche Undurchsichtigkeit der DFB-Beschlüsse zu sein, die Vereinsverantwortlichen übel aufstößt.
Mammutprogramm eine Gefahr für die Profis?
Besonders kritisch sieht man bei der rechtsrheinischen Viktoria derweil den engen Zeitplan nach dem Neustart am 30. Mai. Kölns Sportchef ist überzeugt, "dass es so eine Belastung im Profifußball noch nicht gegeben hat. Darin liegt ein hohes Risiko für alle Vereine, weil die Ergebnisse noch weniger vorhersehbar sind als ohnehin schon."
Cheftrainer Pavel Dotchev pflichtet pragmatisch bei: "Elf Spiele in 30 Tagen – das wird absolutes Roulette." Und auf ein solches möchte man am Höhenberg gerne verzichten. Denn der Blick auf die Tabelle kann täuschen. So ist die Viktoria zwar im Tabellenmittelfeld platziert, der Abstand zu den Abstiegsrängen beträgt jedoch nur drei Punkte.