Dreckiger Dynamo-Sieg: "Müssen uns bei Drille bedanken"

Nach dem Spiel in Lübeck waren sich alle einig, wem Dynamo Dresden diesen hart erkämpften Sieg zu verdanken hatte: Torwart Stefan Drljaca. Der Schlussmann rettete Dynamo mehrfach mit spektakulären Paraden vor dem Ausgleich und hielt damit den vierten Sieg in Serie fest.

"Drille war wirklich erste Sahne"

"Es ist fast schon absurd, dass wir trotz so vieler guter Chancen heute kein Tor gemacht haben", ärgerte sich Lübecks Trainer Lukas Pfeiffer bei "MagentaSport" und sprach damit indirekt seine Anerkennung an den Mann des Spiels aus: Stefan Drljaca. Dessen Teamkollege Niklas Hauptmann setzte sogar zu einer richtigen Lobeshymne an: "Drille war heute wirklich erste Sahne. Seine Reflexe auf der Linie sind echt brutal. Wir müssen uns bei Drille bedanken, dass er uns den Sieg festgehalten hat."

Nachdem sich Dresden laut Hauptmann "rund sechzig Minuten lang ordentlich präsentiert" hatte und durch Jakob Lemmers strammen Schuss in der 51. Minute in Führung gegangen war, kam der leidenschaftliche Aufsteiger aus Lübeck in der Schlussphase immer mehr auf. "Dass Lübeck das Unentschieden verdient hat, darüber müssen wir nicht sprechen", gestand Dynamos Mittelfeldspieler. Insbesondere VfB-Stürmer Pascal Breier boten sich mehrere große Ausgleichschancen, der Stürmer lieferte sich ein richtiges Privatduell mit Drljaca.

Fans feiern Keeper mit Sprechchören

"Ich muss mindestens zwei, drei Dinger machen. Aber er hält überragend", zeigte sich Lübecks Stürmer nach dem Spiel konsterniert. Zum Höhepunkt der Drljaca-Gala kam es in der 88. Minute, als der Schlussmann einen Breier-Kopfball mit einem unfassbareren Reflex in der Manier eines Handball-Keepers über das Gehäuse lenkte. Diese Paraden nötigten auch Trainer Markus Anfang ein Sonderlob ab: "Wir hatten heute einen überragenden Drljaca, der uns im Spiel gehalten hat." Auch der mitgereiste Dynamo-Anhang bewies ein feines Gespür und würdigte den Schlussmann mit "Drille"-Sprechchören. Der Keeper selbst zeigte sich im "MDR"-Interview "erleichtert" und meinte zu seinen Paraden ganz bescheiden: "Dafür bin ich da."

Dass Drljaca überhaupt erst so in den Mittelpunkt des Geschehens rückte, lag auch daran, dass Dynamo es zuvor verpasst hatte, ein zweites Tor nachzulegen. "Die letzte Viertelstunde hat Lübeck viel nach vorne geworfen, da hätten wir mehr Entlastung gebraucht und haben gezittert", gab Anfang zu, der aber auch betonte: "Man muss aber auch das ganze Spiel sehen." Der Dynamo-Coach habe seine Mannschaft in den ersten sechzig Minuten klar im Vorteil gesehen. "Wir sind selbst schuld, dass es hintenraus so eng wird, weil wir es zuvor verpasst haben, das zweite und dritte Tor zu machen. Wir hätten es uns viel einfacher machen können." Daher fordert der Coach von seiner Mannschaft, in Zukunft konsequenter zu agieren.

Bruderduell dauert nur fünf Minuten

Eine weitere Geschichte dieses intensiven Spiels war das Bruderduell zwischen Niklas und Marius Hauptmann. Dass es überhaupt zu diesem Bruderduell gekommen war, stand lange auf der Kippe, da Niklas aufgrund von Knieproblemen unter der Woche kaum trainieren konnte. "Es war schon eng", gab der Mittelfeldspieler zu, "wir haben erst nach dem Aufwärmen entschieden, dass ich spielen kann. An dieser Stelle vielen Dank an die Physios!"

In der 63. Minute musste er dann ausgewechselt werden: "In der zweiten Halbzeit war dann irgendwann der Punkt erreicht, als ich nicht mehr konnte, weil die Schmerzen zu groß waren." Da Marius erst in der 58. Minute eingewechselt wurde, dauerte das Bruderduell letztlich nur knapp fünf Minuten. Aus Dresdner Sicht vielleicht auch ganz gut so: "Im Nachhinein bin ich froh, dass er erst so spät kam, weil er viel Druck gemacht hat", schmunzelte Niklas, der zudem Entwarnung gab, "nächste Woche sollte mein Knie wieder gut sein". Dann steht das Sachsen-Derby gegen Erzgebirge Aue an.

   

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