"Dreckiger Sieg": Dynamo wähnt sich auf dem richtigen Weg
Trotz früher Überzahl tat sich Dynamo Dresden im Auswärtsspiel beim VfB Lübeck lange schwer. Letztlich konnten sich die Sachsen glücklich schätzen, dass bei Angreifer Hosiner der Knoten platzte. Cheftrainer Kauczinski fühlte sich anschließend bestätigt – und sagte Fortschritte voraus.
Dezimierter VfB verlangt Dynamo alles ab
Vor der Partie im hohen Norden war Dynamo-Trainer Markus Kauczinski nicht müde geworden, die Stärke des Aufsteigers aus Lübeck zu betonen. Am Samstag zeigte sich: die Mahnungen des 50-Jährigen waren nicht aus der Luft gegriffen. "Wir haben heute wieder lernen müssen, wie schwer diese Aufgaben für uns sind", blickte Kauczinski im Pressegespräch auf die Partie und die Liga im Allgemeinen. Dabei war die Anfangsphase des Duells mit dem VfB aus Dynamo-Sicht geradezu optimal verlaufen. Nach einer Ecke seiner Mannschaft hatte Lübecks Malone das Bein in die Luft gerissen und Paul Will im Gesicht getroffen – Rote Karte (8.).
Doch der Platzverweis schien zunächst eher dem VfB als der SGD zu helfen. Die Hansestädter fuhren mehrere wütende Angriffe. Erst kurz vor dem Pausenpfiff war es Dresdens Weihrauch, der Lübecks Keeper einmal prüfte (45.+1). Kauczinski: "In Überzahl haben wir nicht immer die richtige Entscheidung getroffen, haben sehr umständlich gespielt." Mit Wiederbeginn kam Dynamo etwas stärker auf, Höhepunkte blieben aber Mangelware. In der 68. Spielminute passte dann einmal alles zusammen: Ein Stark-Steilpass fand Daferner, Hosiner drückte die anschließende Hereingabe über die Linie. Von Souveränität konnte auch nach der Führung keine Rede sein. Lübeck warf alles nach vorne, SGD-Torhüter Broll sich selbst in die Schüsse. "Ja, am Ende mehr über die Zeit gezittert als gespielt", gab Dresdens Übungsleiter zu.
"War klar, dass irgendwann einer reinrutscht"
Letztlich, da waren sie sich im Dynamo-Lager einig, zählen nur die Punkte. Es gab also Gründe für Zufriedenheit. Im obligatorischen Mannschaftskreis nach dem Spiel etwa wurden die Ansagen des Trainers mit großem Jubel beantwortet. "Ich habe den Jungs gesagt, dass auch so ein dreckiger Sieg am Ende wichtig ist. Wir haben ja auch schon gezeigt, dass wir gut Fußballspielen können und dass die guten Spiele auch wiederkommen."
Philipp Hosiner, zuvor noch ohne Torerfolg, gab mit seiner Einstellung vor, wie die Mannschaft auch die nächsten Aufgaben angehen solle: "Ich war immer positiv, habe immer weiter dran geglaubt. Und mir war klar, dass irgendwann mal einer reinrutscht. Dann bekommt man ein ganz anderes Selbstvertrauen." Trainer Kauczinski rechnet derweil schon für das kommende Sachsenduell mit dem FSV Zwickau mit spielerischen Fortschritten. Denn: "Wir wachsen daran. Wir werden ja auch besser. Und wir sind ja trotzdem in der Lage, Spiele zu gewinnen. Von daher bin ich guter Dinge."