Drei Niederlagen aus vier Spielen: Viktoria auf Formsuche

Beim 0:2 gegen Aufsteiger Saarbrücken kassierte Viktoria Köln am Freitagabend die dritte Niederlage aus den letzten vier Spielen. Dabei schwächten sich die Kölner in zwei spielentscheidenden Szenen selbst und verpassten es, mit den Saarländer gleichzuziehen.

Eigentor und Platzverweis

Als der Ball in der 24. Spielminute im Kölner Netz zappelte, mochte Außenverteidiger Marcel Gottschling gar nicht hinsehen. Gerade musste er ein Eigentor über sich ergehen lassen, nachdem der 1. FC Saarbrücken einen gefährlichen Angriff über die rechte Außenbahn vortrug. Shipnoski war es, der einen flachen Ball wuchtig und flach ins Zentrum spielte. Dort erwischte es Gottschling, der beim Klärungsversuch den Innenpfosten traf. Der Abpraller flog ins Tornetz. Sein Verteidiger-Instinkt hatte ihm gesagt, dass er an diesen Ball kommen muss, denn hinter ihm stand José Pierre Vunguidica einschussbereit am langen Pfosten.

Gottschlings Trainer Pavel Dotchev machte indes das passive Verhalten seiner Mannschaft in der Anfangsphase für den Gegentreffer verantwortlich: "Der Respekt war in den ersten Minuten viel zu groß. Ich hätte mir mehr Selbstvertrauen von meiner Mannschaft gewünscht. Nach dem 0:1 haben wir uns befreit, dann kam die rote Karte", analysierte Dotchev bei der Pressekonferenz im Anschluss an das Freitagsspiel und sprach damit die zweite Schlüsselszene dieses Abends an.

Dotchev: "Dann ist alles ins Wasser gefallen"

Mittlerweile lief die 42. Minute, Zellner spielte einen hohen Ball in den Kölner Strafraum, der Nicklas Shipnoski erreichen sollte. Viktoria-Keeper Mielitz faustete den Ball in erster Instanz von der Strafraumkante aus der Gefahrenzone. Der Ball gelang von dort zu Gegenspieler Tobias Jänicke, der sofort einen Schuss auf das verwaiste Kölner Gehäuse abgab. Intuitiv riss Mielitz seinen Arm hoch und fälschte den Ball mit seiner Hand zur Ecke ab. Dass sich der Ex-Werder Torwart dabei außerhalb des Strafraums befand, war ihm erst nach Ablauf dieser Szene bewusst. Referee Sören Storcks blieb nichts anderes übrig, als ihm die rote Karte zu zeigen.

Dotchev war in der Halbzeitpause als Psychologe gefragt. "Dann geht man in die Halbzeit und versucht, gewisse Hoffnung an die Mannschaft weiter zu geben. Und dann kommt unmittelbar nach dem Seitenwechsel das zweite Tor und alles, was wir uns in der Kabine vorgenommen haben, ist ins Wasser gefallen." Nicklas Shipnoski, beim ersten Tor der Vorbereiter, vollendete eine Hackenvorlage von Jänicke mit einem satten Schuss ins lange Ecke zum 0:2-Endstand. Die Viktoria ist damit weiter auf Formsuche, drei der letzten vier Spiele gingen verloren. In der Tabelle stehen die Höhenberger zwar noch auf Platz vier, könnten aber bis Montagabend von Rostock, Verl, Türkgücü und Dresden überholt werden.

   

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