Kobylanski schießt den BTSV ab: Münster zurück auf Platz 2
Durch einen fulminanten Auftritt seines Spielmachers Martin Kobylanski hat der SC Preußen Münster das Montagabendspiel gegen Eintracht Braunschweig mit 3:0 gewonnen und sich in der Tabelle zurück auf den zweiten Platz geschoben. Die Braunschweiger zeigten sich in allen Belangen unterlegen und spielten phasenweise wie ein echter Absteiger.
Dadashov nur auf der Bank – Kobylanski gibt den Torjäger
Nach den Ergebnissen vom Wochenende wollte Preußen Münster am Montagabend gegen das Tabellenschlusslicht aus Braunschweig mal wieder einen Heimsieg einfahren und damit zurück auf den zweiten Tabellenplatz. Adler-Trainer Marco Antwerpen verzichtete dabei aber zunächst auf Toptorjäger Rufat Dadashov, der in der Länderspielpause für Aserbaidschan am Ball war und eine Auszeit benötigte. Sein Gegenüber Andre Schubert stellte seine Elf im Vergleich zum 0:2 gegen den KFC Uerdingen gar auf fünf Positionen um und brachte Ahmet Canbaz, Frederik Tingager, Stephan Fürstner, Leon Bürger und den wieder genesenen Christoffer Nyman von Beginn an.
Dennoch war die Rollenverteilung sofort klar. Münster schnürte die Gäste von der ersten Minute an in der eigene Hälfte ein und wartete auf Fehler der Braunschweiger, die schnell genug kommen sollten: Rene Klingenburg konnte einen Ball im Strafraum aus der Luft runternehmen, sich bedrängt von vier Gegenspielern um die eigene Achse drehen und dann auf Martin Kobylanski querlegen, der mit einem präzisen Schuss flach zum 1:0 für die Hausherren traf (19.). Die Verunsicherung der vergangenen Wochen war nach dem 13. Rückstand im 16. Saisonspiel sofort wieder zu spüren bei den Löwen. Und sie hatten Glück, dass Kobylanski wenig später bei einer Flanke von Philipp Müller selber zu überrascht reagierte und den Ball freistehend vorbeiköpfte (23.). Zweimal ließ sich Münsters Kapitän aber nicht bitten und schob nach 26 Minuten nach einer tollen Vorlage von Tobias Rühle dann doch noch zum 2:0 ein.
Schubert reagierte und wechselte bereits nach einer halben Stunde zum ersten Mal. Tingager musste runter und wurde durch Malte Amundsen ersetzt. Davon ließ sich Münster aber nicht beirren, Kobylanski verpasste mit einem Schuss aus 25 Metern das Tor und somit seinen Hattrick nur knapp (32.). Erst gegen Ende des ersten Durchgangs ließ Münster dann etwas den Fuß vom Gaspedal, wodurch Braunschweig zu ersten Möglichkeit kam. Jannik Borgmann brachte mit einem Stellungsfehler Bürger ins Spiel und der 19-jährige Mittelfeldspieler traf mit seinem direkten Abschluss den linken Außenpfosten (42.). Ein weiterer Torschuss von Leandro Putaro war schließlich kein Problem für Maximilian Schulze Niehues im Tor der Preußen (45.).
Münster holt neuen Heimrekord
Nach den turbulenten ersten 45 Minuten bot die zweite Spielhälfte zunächst nur wenige Torraumszenen, da Braunschweig nun etwas organisierter auftrat und Münster einfach nicht mehr machen musste. Dennoch reichte den Hausherren eine einzige Tempoverschärfung zum 3:0. Moritz Hartmann zog von der rechten Strafraumkante ab, Lukas Kruse ließ nach vorne klatschen und Kobylanski staubte zu seinem dritten Treffer des Tages und insgesamt siebten Saisontor ab (63.). Nachdem der Pole etwas später beinahe noch sein viertes Tor erzielt hätte (74.), hatte Antwerpen schließlich Mitleid mit dem Gegner und schenkte Kobylanski mit seiner Auswechslung die Standing Ovations der etwas mehr als 8.000 Zuschauer im Preußenstadion.
Anschließend sollte nicht mehr allzu viel nennenswertes passieren, die Hausherren brachten ihre komfortable Führung über die Zeit und stellten damit einen neuen Heimrekord auf: Erstmals schafften es die Preußen, im eigenen Stadion in fünf aufeinanderfolgenden Spielen ohne Gegentor zu bleiben. Münster schob sich damit vor dem Spitzenspiel gegen den Hallescher FC in der kommenden Woche (Samstag, 14 Uhr) zurück auf den zweiten Platz. Braunschweig bleibt hingegen mit der schlechtesten Ausbeute aller Zeiten und nur neun Punkten nach 16 Spielen Tabellenletzter. Bei einem Rückstand von neun Punkten auf das rettende Ufer wird das Heimspiel gegen den VfR Aalen (ebenfalls Samstag, 14 Uhr) somit schon fast zu einem Endspiel.