Dresden besiegt Mannheim – Niederlagen für 1860 und Bielefeld
Nach zwei Siegen zum Auftakt musste der TSV 1860 München am Dienstagabend trotz Führung eine 1:2-Niederlage gegen den VfB Lübeck hinnehmen, behält zunächst aber die Tabellenführung. Während Dynamo Dresden den SV Waldhof Mannheim mit 2:1 besiegte, kassierte Arminia Bielefeld eine 0:1-Niederlage in Ulm. Preußen Münster drehte die Partie gegen Ingolstadt furios (3:1), Halle und Duisburg trennten sich 1:1.
Dresden 2:1 Mannheim: Sohms Anschlusstreffer kommt zu spät
Beide Teams hatten in der abgelaufenen Saison lange Zeit um den Aufstieg mitgespielt und beide trafen sie nun doch wieder in der 3. Liga aufeinander. Die Mannheimer präsentierten sich dabei in den Anfangsminuten etwas gefährlicher. Jans zielte aber knapp links am Tor vorbei (2.), und den Schuss von Abifade lenkte Drljaca mit den Fingerspitzen noch entscheidend ab (12.). Bei einer weiteren großen Chance des SVW rutschte Herrmann beim Versuch den SGD-Keeper zu umdribbeln aus und sorgte damit für eine echte Slapstick-Einlage (18.). Und die Sachsen? Die rächten die schwache Chancenverwertung der Mannheimer: Kammerknecht flankte, Kutschke köpfte und die Dresdener lagen 1:0 vorne (23.). Aber damit nicht genug: Hauptmann erzielte wenig später noch das 2:0 (29.) und machte die kalte Dusche für den SVW perfekt. Der hatte sogar noch Glück, dass die Hausherren bei einer Doppelchance durch Meißner und Kutschke (36.) nicht noch einen weiteren Treffer nachlegten.
Auch in den zweiten 45 Minuten herrschte zunächst das gleiche Bild vor. Borkowski wurde von Carls nicht genügend bedrängt und schlenzte den Ball knapp am linken Pfosten vorbei (48.). Etwas später scheiterte Borkowski an Keeper Hawryluk, während die Nachschüsse von Meißner und Herrmann geblockt wurden (56.). Und dann parierte Hawryluk per Fuß auch noch gegen Hauptmann (66.). Von Mannheim kam hingegen zu wenig, erst nach 76 Minuten hatte der Gast mal eine Chance, wobei Mabella eine Volleyabnahme links neben das Tor setzte. Und trotzdem wurde es dann noch einmal eng: Drljaca sprang an einer Flanke von Jans vorbei und Sohm schob mit rechts zum 1:2-Anschlusstreffer ein (84.). Mehr wurde es aber nicht mehr, es blieb letztlich beim Sieg für die SGD, die damit zunächst auf Rang drei springt. Mannheim ist dagegen weiterhin sieglos und rutscht auf Platz 19 ab.
TSV 1860 1:2 Lübeck: Tabellenführer verliert erstmals
Mit zwei Siegen war der TSV 1860 München optimal in die Saison gestartet und legte auch gegen den VfB Lübeck gut los. Einen Abschluss von Zwarts lenkte Klewin noch an den Pfosten (2.), gegen Guttau war der Keeper der Gäste wenige Minuten später aber ohne Abwehrchance (11.). Die Norddeutschen meldeten sich erst in der Folge im Spiel an und kamen durch Gözüsirin (17.) und Farrona Pulido (19.) zu ersten Gelegenheiten, bevor Greilinger mit einem Eigentor für das 1:1 sorgte (25.). Lübeck war nun obenauf und ging durch einen kleinen Geniestreich schließlich sogar mit einer Führung in die Pause: Schneider legte den Ball im Strafraum per Brust für Gözüsirin ab, der ihn direkt nahm und unten links zum 2:1 in die Maschen schweißte (31.).
Ohne personelle Wechsel ging es in den zweiten Durchgang, in dem sich Lübecks Keeper Klewin nach gerade einmal fünf gespielten Minuten eine gelbe Karte wegen Zeitspiels abholte. Ansonsten passierte nicht allzu viel. Zwar waren die Löwen das spielbestimmendere Team, mehr als eine abgerutschte Flanke von Vrenezi, die Klewin zur Sicherheit über die Latte lenkte (60.) kam dabei aber erstmal nicht rum. Später folgte noch ein Distanzschuss von Lakenmacher über die Latte (80.), dabei blieb es aber letztlich auch. Lübeck feierte damit den ersten Saisonsieg und klettert zunächst auf Rang vier, während die Löwen nach der ersten Niederlage wenigstens noch für eine Nacht Tabellenführer bleiben.
Ulm 1:0 Bielefeld: Spatzen holen den ersten Sieg
Nach dem Derby gegen Preußen Münster (4:0) trat Arminia Bielefeld gleich gegen den nächsten Aufsteiger an. Durch einen Schuss von Biankadi wären die Ostwestfalen auch beinahe wieder in Führung gegangen, Ortag war aber im rechten Eck und parierte (10.). Anschließend entwickelte sich ein offenes Spiel auf Augenhöhe, in dem Jann die größte Möglichkeit für den SSV Ulm besaß, mit seinem Schlenzer ins lange Eck aber auf einen wachen Kersken traf (31.). Der hatte in der 43. Minute aber keine Chance mehr: Röser legte nach einer Flanke im DSC-Strafraum für Maier ab und der traf ins rechte untere Eck zur 1:0-Pausenführung für den Aufsteiger.
Kniat brachte in der Halbzeit nun Bielefelds Stürmer-Legende Klos ins Spiel, sah aber zunächst zwei Chancen der Ulmer. Röser fand aber einmal in Kersken seinen Meister (49.), den er in der nächsten Szene zwar umlief, ohne den Ball dann aber noch auf das Tor bringen zu können (51.). Der SSV spielte weiter gefälliger sowie gefährlicher. Scienza köpfte knapp am Tor vorbei und verpasste das womöglich entscheidende 2:0 nur um Haaresbreite (61.). Und so wurde es kurz vor Schluss noch einmal richtig eng. Erst musste Ortag einen Kopfball von Klos in höchster Not über die Latte lenken (87.), bevor Gohlke am rechten Pfosten zum Abschluss kam und den Ball aber über das Gehäuse der Ulmer drosch (89.). Die Ostwestfalen warfen noch einmal alles rein, wobei Koch übertrieb und für einen heftigen Check mit der Ampelkarte vom Platz gestellt wurde (90.+3). Und so mussten die Bielefelder in Unterzahl die zweite Saisonniederlage hinnehmen, während Ulm den ersten Sieg nach dem Aufstieg feiert und damit auf Platz 10 springt. Arminia rutscht auf Rang 13 ab.
Halle 1:1 Duisburg: Mai sorgt für die Punkteteilung
Nach der 0:4-Abreibung gegen den FC Ingolstadt wollte und musste der Hallesche FC eine Reaktion zeigen und erwischte gegen den MSV Duisburg einen hervorragenden Start. Einen Kopfball von Casar nach einer Ecke lenkte MSV-Keeper Müller an die Latte, doch Baumann stand für den Nachschuss genau richtig und brachte den HFC mit 1:0 in Führung (10.). Duisburg war geschockt und lief weiter nur hinterher. Berko hatte die große Chance zum 2:0, scheiterte aber am gut reagierenden Müller (19.), Baumann legte den Ball nur drei Minuten später aus spitzem Winkel knapp am Pfosten vorbei (22.). Erstmals gefährlich wurden die Zebras in Person von Robin Müller, dessen Abschluss HFC-Keeper Sven Müller aber entschärfte (32.). So blieb es bei der knappen Führung der Gastgeber zur Pause.
Nach dem Seitenwechsel kam beim MSV Girth für Robin Müller, der für weitere offensive Impulse sorgen sollte. Und tatsächlich fiel nur wenig später das 1:1, für das aber ein Abwehrspieler verantwortlich war. Bei einer Flanke von Pusch kam Mai zum Kopfball und netzte zum Ausgleich ein (51.). Es folgte eine heiße Schlussphase, in der Halle gleich mehrere Chancen auf den Siegtreffer besaß. Hasenhüttl drehte sich um Mai herum und schoss knapp vorbei (79.) und Nietfeld köpfte nach einer Ecke drüber (89.). Zuvor hatte Müller bei einer Flanke von Casar noch in höchster Not pariert. Und quasi mit dem Schlusspfiff rettete Senger mit einer Grätsche gegen Bolyki in wahrlich letzter Sekunde noch den Punkt für die Zebras, die in der Tabelle auf Platz 15 vorrücken. Halle belegt Platz 12.
Münster 3:1 Ingolstadt: Drei Joker-Tore erlösen die Preußen
Als einziges Team in der 3. Liga war Preußen Münster vor dem Spieltag noch ohne Torerfolg und hatte am Wochenende zudem die schmerzliche 0:4-Klatsche im Derby bei Arminia Bielefeld kassiert. Die Fans der Adlerträger erhofften sich also eine Reaktion ihres Teams, mussten aber zunächst einmal einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Nach einem Eckball verlängerte Deichmann den Ball per Kopf an den zweiten Pfosten zu Mause, der zum 1:0 für die Schanzer traf (17.). Münster zeigte dennoch eine reife Spielanlage und kam durch Grodowski zu einer ersten großen Gelegenheit, der Rückkehrer zielte aber zu zentral auf Funk (26.). Auf der Gegenseite musste Schulze Niehues nur zwei Minuten später gegen Kügel retten (28.). Grodowski (35.) und Wegkamp (37.) besaßen noch weitere Chancen für die Gastgeber auf den Ausgleich, änderten letztlich aber nichts mehr am 0:1-Pausenstand.
Nach dem Wiederanpfiff leistete sich Ingolstadts Guwara dann ein Foul im Strafraum an Oubeyapwa, was zu einem Münsteraner Strafstoß führte. Wegkamp schoss aber zu unplatziert in die rechte Ecke, so dass Funk den Ball hielt (56.). Und auch beim Nachschuss von Mrowca war der Schlussmann des FCI auf dem Posten. Hildmann reagierte, nahm Wegkamp runter und brachte für ihn Neuzugang Batmaz. Und der ehemalige Karlsruher brauchte lediglich eine Minute, um voll einzuschlagen. Nach einem Zuspiel von Preißinger drehte er sich um seinen Gegenspieler rum und traf von der Sechzehnerkante wunderschön zum 1:1 in den rechten Winkel (61.). Anschließend gestalteten die Schanzer das Spiel aber wieder offener und wurden daher umso kälter vom 1:2 erwischt. Deters brachte den Ball von der linken Seite hoch in den Strafraum und Batmaz war ein zweites Mal zur Stelle (88.) – wobei er nun per Kopf traf. Der ebenfalls eingewechselte Wooten machte es in der Nachspielzeit schließlich noch deutlicher und erzielte den 3:1-Endstand (90.+4). Die Preußen feierten so den ersten Sieg nach ihrer Drittligarückkehr und ziehen an den Schanzern (Platz 13) vorbei auf Rang elf.