Drittliga-Absteiger Türkgücü benötigt neues Ausweichstadion

Herber Rückschlag für Drittliga-Absteiger Türkgücü München: Der Klub darf nicht wie erhofft im Stadion von Fürstenfeldbruck spielen – und benötigt nun binnen fünf Tagen ein neues Ausweichstadion. Ansonsten war es das mit den Regionalliga-Plänen:

Stadtrat legt Veto ein

Eigentlich schien alles klar: Zwölf Heimspiele trägt Türkgücü in der kommenden Regionalliga-Saison im Grünwalder Stadion aus, für die restlichen Partien geht es in das Stadion von Kreisligist SC Fürstenfeldbruck im Westen von München. Doch obwohl sich beide Klubs seit Wochen einig sind und bereits ein Sicherheitskonzept erstellt worden war, schob der Stadtrat den Türkgücü-Plänen nun überraschend einen Riegel vor.

Wie Oberbürgermeister Erich Raff gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" erklärt, habe es seitens der Verwaltung "einen positiv formulierten Beschluss" gegeben, "dem Verein Türkgücü München das Stadion an der Klosterstraße für die Regionalliga-Spiele der Saison 2022/2023 zu überlassen". Dieser Beschluss sei jedoch mehrheitlich ohne Diskussion abgelehnt worden, sodass die Gründe für die Ablehnung nicht genannt werden könnten. "Aus Sicht der Verwaltung gab es derzeit keine ablehnenden Gründe. Auch das noch nicht vollständig vorliegende Sicherheitskonzept war kein Grund für eine Ablehnung, da die Auflagen des Fußballverbandes erst zum 6. Juli erfüllt sein müssen", so Raff.

Die Zeit wird knapp

Während Fürstenfeldbrucks Präsident Jakob Ettner bei "Fußball Vorort" von einem "Skandal" spricht, gerät Türkgücü nun in arge Zeitnot: Bis zum kommenden Dienstag (5. Juli) muss der Klub ein neues Ausweichstadion gefunden haben – andernfalls wird der Drittliga-Absteiger vom Bayrischen Fußball-Verband keine Lizenz für die kommende Saison in der Regionalliga erhalten und müsste den Gang in die Oberliga antreten.

Doch aufgeben will Türkgücü-Boss Taskin Akkay nicht: "Türkgücü wäre nicht Türkgücü, wenn wir die Zeichen nicht erkannt hätten und Fallschirme eingebaut hätten." Auch auf Instagram schrieb der Klub: "Selbstverständlich hat der Vorstand rechtzeitig Vorkehrungen getroffen. Türkgücü wird in der Regionalliga spielen. Schon bald werden wir Euch unser neues zu Hause präsentieren." Eine Option ist das Hans-Bayer-Stadion im Münchner Norden. "Wir sind dort in kurzer Zeit sehr gut vorangekommen und hatten sehr konstruktive Gespräche", berichtet Akkay. "Wir sind auf der Zielgeraden. Das waren wir aber in Fürstenfeldbruck auch." Dieses Mal mit dem besseren Ausgang?