Drittligisten fordern Rückkehr zu drei Absteigern

In der Diskussion um das drohende Scheitern der Regionalliga-Reform haben sich am Mittwoch die 20 Drittligisten in einer gemeinsamen Stellungnahme zu Wort gemeldet. Darin fordern sie die Rückkehr zu drei Absteigern und das Festhalten an einer eingleisigen 3. Liga. 

Vereine sehen Glaubwürdigkeit des DFB verloren

Damit alle Meister direkt in die 3. Liga aufsteigen, sollten aus fünf Regionalligen ab der Saison 2020/21 vier werden. Da jedoch keine mehrheitsfähige Lösung für eine viergleisige Regionalliga in Sicht ist, wird es wohl auch nach 2020 bei fünf Staffeln bleiben – sehr zum Unmut der Drittligisten.

In einer Stellungnahme sehen die 20 Vereine die Glaubwürdigkeit des DFB in Bezug auf die Neuregelung des Aufstiegs in die 3. Liga als "endgültig verloren gegangen" an. Denn eine mehrheitsfähige Lösung könne nur beinhalten, dass die Meister aus vier Regionalligen direkt in die 3. Liga aufsteigen. Damit das gewährleistet werden kann, waren die Vereine mit dem Kompromiss eines vierten Absteigers ab der laufenden Saison in Vorleistung getreten, "um den Prozess im Sinne der sportlichen Leistung und der Fußballfans aktiv voranzutreiben."

Eine Arbeitsgruppe des DFB hatte zuletzt ein Modell erarbeitet, wonach die Nord-, Nordost- und Bayern-Staffel zu zwei Regionalligen verschmolzen werden sollen – unter Aufgabe der Nordost-Staffel. Die Staffeln West und Südwest würden aufgrund ihrer Mitgliederstärke unangetastet bleiben und jeweils einen direkten Aufstiegsplatz erhalten.

Kritik an Regional- und Landesverbänden

Auf Grund der jüngsten Entwicklung beim DFB sind die Vereine bei einem Treffen in Wiesbaden am Dienstag zu der Erkenntnis gekommen, "dass es gerade in den Regional- und Landesverbänden Kräfte gibt, die ausschließlich den traditionellen Machterhalt im Auge haben und nicht über eine sachgerechte Lösung für den Fußball nachdenken."

Gemeint ist unter anderem der Nordostdeutsche Fußballverband, der an seiner Staffel unbedingt festhalten will und dafür auch bereit ist, weiterhin eine Relegation zum Aufstieg in die 3. Liga in Kauf zu nehmen: "Unser Anliegen wird und muss es sein, die Regionalliga Nordost zu erhalten", sagte NOFV-Präsident Rainer Milkoreit am Dienstag gegenüber dem MDR. "Wir sind für eine große Relegation, an der sich alle beteiligen."

Die Vereine der 3. Liga fordern stattdessen die "schnellstmögliche Rückkehr zur vorherigen Regelung mit drei Absteigern." Kein vierter Verein der 3. Liga sollte für den "offensichtlich fehlenden Willen zur Bildung einer Lösung mit vier Regionalligen mit dem Abstieg bestraft werden", machen die Klubs deutlich. Die Rückkehr zu drei Absteigeren könnte frühestens ab der Saison 2020/21 in Kraft treten, bis dahin gilt eine Übergangsregelung.

"Eingleisige Form erhalten"

Zudem verlangen die Drittligisten, die "inzwischen stärkste 3. Liga aller Zeiten" in ihrer über zehn Jahren bewährten eingleisigen Form zu erhalten und konsequent weiter zu professionalisieren. Das sei aus Sicht der Vereine alternativlos.

Am Dienstag hatte Dr. Rainer Koch, Präsident des bayerischen Fußballverbandes und DFB-Vizepräsident, die Idee einer zweigleisigen 3. Liga in den Raum gestellt. Schon vor einem Jahr war der Vorschlag diskutiert, allerdings für wenig realistisch erachtet worden. Klar ist: Sollte es bei fünf Regionalliga-Staffeln und vier Drittliga-Absteigern bleiben, wäre die 3. Liga der große Verlierer.

   

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