Drittligisten sprechen sich gegen Erhöhung der Absteiger aus
Im Zuge der Debatte um eine Reform der Aufstiegsregelung zur 3. Liga haben sich Vertreter aller 20 Drittligisten am Dienstag im Rahmen einer Tagung in Frankfurt getroffen und sich positioniert. Das Ergebnis: Eine Erhöhung der Absteiger und eine Aufstockung der Liga wurden abgelehnt, einen Kompromiss halten die Vereine aber für möglich.
Drittligisten plädieren für Reduzierung der Regionalliga-Staffeln
Wie es in einer gemeinsamen Pressemitteilung aller 20 Vereine heißt, dürfe die funktionierende Struktur der 3. Liga nicht gefährdet werden. "Ein Eingriff in das etablierte Konzept der 3. Liga durch eine Erhöhung der Absteigerzahl würde eine solche Gefahr für die wirtschaftliche Stabilität der Liga und ihrer Vereine darstellen", sind sich die Drittligisten einig und vertreten daher die "klare Auffassung, es bei drei Absteigern zu belassen." Stattdessen plädieren die Vereine für eine Reduzierung der Regionalliga von fünf auf drei Staffeln, sodass alle drei Meister aufsteigen und weiterhin drei Vereine aus der 3. Liga absteigen.
Alternativ könnten sich die Drittligisten aber auch mit einem Modell mit vier Absteigern und vier Regionalliga-Staffeln, aus denen alle Meister aufsteigen, anfreunden. Man habe erkannt, so heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung, dass "die aktuelle Situation in der Regionalliga einer Neuregelung bedarf", zu dessen Lösungsfindung "aller Voraussicht nach ein Kompromiss nötig ist, welcher die Bereitschaft aller Seiten" benötige. Allerdings müsse eine Neuregelung eine konsequente Lösung bieten, fordern die Drittligisten- Alternativmodelle, die die Aufstiegsspiele in veränderter Form vorsehen und dementsprechend weiterhin nicht allen Meistern den Direktaufstieg ermöglichen (Beispiel: Modell "Vier aus fünf“) würden, "sind vor diesem Hintergrund als nicht sinnvoll erachtet worden."
Vereine fordern Stärkung der 3. Liga
Kein Thema ist auch die Erhöhung der 3. Liga auf 22 Teams mit dann fünf Absteigern. Dieses Modell sei von allen Klubs "strikt abgelehnt" worden. Der Hintergrund: "Eine größere Zahl an Teilnehmern und Absteigern würde die etablierte Struktur und die Stabilität der 3. Liga insbesondere in wirtschaftlicher Hinsicht massiv gefährden." Unterdessen fordern die Vereine "weitere Maßnahmen zur nachhaltigen Stärkung der Struktur der 3. Liga", etwa ein seit längerem diskutierter Nachwuchsfördertopf. Maßnahmen dieser Art seien nötig, "um mit den Anforderungen des Profifußballs Schritt halten zu können, ohne die Existenz der Vereine in Frage zu stellen."
Anfang Oktober werden sich der DFB-Spielausschuss, die Konferenz der Regional- und Landesverbandspräsidenten und das DFB-Präsidium mit den Ergebnissen der Staffeltagungen befassen und einen Vorschlag zur Reform der Aufstiegsregelung zur Regionalliga ab der Saison 2018/2019 erarbeiten. Dieser Vorschlag soll anschließend – möglicherweise schon im Dezember – dem DFB-Vorstand zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Nimmt der Vorstand das erarbeitete Modell an, tritt dieses bereits zur Saison 2018/19 in Kraft. Die von den Drittligisten geforderte Reduzierung der Regionalliga-Staffeln kann zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht beschlossen werden – das ist frühestens auf dem nächsten DFB-Bundestag im Herbst 2019 möglich. Somit wird es wohl einen Kompromiss hinauslaufen, wie dieser aussahen wird, ist allerdings vollkommen offen. Die bayrischen Spitzenvereiner haben sich am Montag anders positioniert.