"Nicht verkrampfen": Was Schwartz beim FCS anpacken will

Alois Schwartz statt Rüdiger Ziehl heißt es künftig beim 1. FC Saarbrücken. Der 58-Jährige, der einen Vertrag bis 2026 unterschrieben hat, legt sofort los – und hat auch bereits Ideen, wie er den FCS bei nur noch vier Spielen zum Aufstieg führen kann.
"Vielleicht fehlt nur eine Nuance"
Es ging ganz schnell: Erst am Montagabend hatte Rüdiger Ziehl in seiner Rolle als Manager den Kontakt zu Schwartz aufgenommen, anschließend kam es zu einem ersten Treffen, bei dem sofort klar war: der 58-Jährige macht es. "Es war ein sehr gutes Gespräch. Ich brenne auf die Aufgabe", sagte der neue FCS-Coach bei seiner Vorstellung am Dienstagnachmittag. "Man muss schon sagen, dass Rüdiger Ziehl und Jürgen Luginger eine gute Mannschaft zusammengestellt haben." Der FCS sei ein "geiler Verein" und eine "spannende Aufgabe". In den verbleibenden vier Partien gehe es nun darum, das Maximale – sprich zwölf Punkte – herauszuholen. "Das kann der Mannschaft gelingen, davon bin ich überzeugt." Nur zwei Punkte fehlen zum Relegationsplatz. "Das ist eine super Situation, die muss die Mannschaft nutzen."
Das Team sei intakt, "vielleicht fehlt nur eine Nuance". Etwa die Chancenverwertung, die in den letzten Wochen alles andere als gut war. "Vielleicht muss man das Glück erzwingen, indem man noch mehr arbeitet. Es muss auch mal einer reinrutschen, dann platzt auch der Knoten." Es müsse kein Zaubertor sein, "aber wenn irgendwie einer reinkullert und du drei Punkte in der Tasche hast, gehst du auch mit einem ganz anderen Selbstwertgefühl aus den Spielen." In den letzten sieben Partien holte der FCS nur einen Sieg, sodass das Selbstvertrauen momentan nicht wirklich groß ist.
"Man muss in die Köpfe reinkommen"
Doch auch daran will Schwartz konkret ansetzen: "Man muss in die Köpfe reinkommen." Die Mannschaft soll befreit in den Endspurt gehen. "Es gibt ja nichts Schöneres als Erfolg zu haben. Dafür darf man nicht verkrampfen, sondern muss die Lockerheit mitnehmen." Am besten schon am Samstag in Essen. "Ich weiß schon, was uns da erwartet", sagte Schwartz im Hinblick auf die Tatsache, dass RWE die beste Mannschaft der Rückrunde ist. "Aber wenn ich die Mannschaft sehe, ist mir nicht bange." Der 58-Jährige setzt auf Zusammenhalt – und die Unterstützung der Fans: "Wenn ich gesehen habe, was hier für eine Stimmung ist, das ist schon beeindruckend. Und deswegen hoffen wir, dass wir die Stimmung ausbauen können."
Warum die Wahl ausgerechnet auf Schwartz gefallen ist, begründete Ziehl indes so: "Vom Profil und mit Blick auf viele Themen hat es einfach gepasst. Zudem ist er schon mit Mannschaften aufgestiegen und hatte auch kurzfristigen Erfolg wie in Rostock und Sandhausen." Auch, dass er bereits für Traditionsvereine gearbeitet habe, sei ein "wichtiger Aspekt" gewesen. "Er bringt eine gewisse Ruhe, eine Ausstrahlung und Gelassenheit mit. Von daher war ich einfach froh, dass es so schnell geklappt hat", betonte Ziehl und zeigt sich "sehr zuversichtlich, dass das dann auch in die richtige Spur führt und wir die nötigen Punkte holen können".