Dynamo Dresden: Ein Auswärtssieg, der sich heimisch anfühlt
Es war der 11. Mai 2014: Die SG Dynamo Dresden musste nach einer 2:3-Heimniederlage gegen Bielefeld den Gang in die 3. Liga antreten. Fußball Dresden lag am Boden. Knapp vier Monate nach diesem Fiasko sind die Schwarz-Gelben wieder in voller Munde und nach drei Siegen in Folge gar Tabellenführer der Dritten Liga. Am Samstag übernahm die Mannschaft von Stefan Böger mit einem 3:1-Erfolg bei der SG Sonnenhof Großaspach den Platz an der Sonne. Man mag es kaum glauben und wer hätte vor einigen Wochen daran gedacht: Am Samstag unterstützten 4.000 Anhänger aus Dresden ihre Mannschaft in Großaspach und sorgten nicht nur für ein Heimspiel, sondern auch für einen Zuschauerrekord in der 8.000-Seelengemeinde Großaspach. Rüdiger Rehm, Trainer der Gastgeber, schwärmte nach dem Spiel von der Kulisse. Selbst Cristian Fiel, der sonst eher ruhige Analysen nach einem Spiel liefert, kommt gegenüber der "Sächsischen Zeitung" (SZ) ins Schwärmen: "Ich glaube, dass die Großaspacher nach Hause gehen und sagen: Boah, war das geil, heute gegen Dynamo zu spielen.“
Kirsten verhindert Rückstand kurz vor der Pause
Dabei hatten die Gastgeber durchaus selbst Möglichkeiten, das Spiel für sich zu entscheiden. Doch vor allem im Abschluss haperte es bei der SG Sonnenhof. Auf der anderen Seite konnten sich die Dresdner einmal mehr auf Justin Eilers verlassen. Nach schöner Vorbereitung von Quirin Moll, vollstrecke Eilers in der 25. Spielminute zum 0:1. Kurz vor der Pause wurden die Sachsen nachlässig und kassierten zu erst nicht unverdient das 1:1 und mussten sich kurze Zeit später bei Benjamin Kirsten bedanken, der einen Rückstand kurz vor dem Pausenpfiff verhinderte. Nach dem Seitenwechsel setzte sich das muntere Spielchen fort und Dynamo bewies die besseren Vollstreckerqualitäten. Nach toller Vorarbeit von Eilers, konnte Sylvano Comvalius zum 2:1 in der 57. Minute einschieben. Comvalius, der letzte Saison noch mit Trier in Großaspach gastierte, fand nach dem Spiel ebenfalls nur lobende Worte für die Fans: „Damals waren 700 Leute da, diesmal über 7.000 und so viele Dynamo-Fans. Das macht die Sache für uns einfacher“, gesteht der Angreifer gegenüber der "SZ".
Trainer Stefan Böger sieht sich bestätigt
Die Gastgeber machten es den Dresdner keinesfalls einfach. "Beide Vereine trennen Welten. Aber ich denke, wir haben die Welt in den 90 Minuten ein bisschen schmaler gemacht“, lobt Rüdiger Rehm seine Mannschaft. Wie schon in der Vorwoche erweisen sich die Dynamos im gegnerischen Strafraum als eiskalt, während der Gegner einige Chancen auslässt. Den Schlusspunkt in einem stimmungsvollen und entspannten Drittligaspiel zugleich, setzte, wie sollte es anders sein, Justin Eilers mit seinem zweiten Treffer zum 3:1 in der Nachspielzeit. Das animierte SGD-Trainer Böger zu einem Sprint über das halbe Spielfeld hin zum Torschützen. Als Dank wurde der Trainer von seinen Spielern förmlich begraben. „Mit dem Trainer sind die Gäule durchgegangen. Das ist womöglich eine einmalige Aktion. Aber da steckt alles drin: Erleichterung, Zusammenhalt“, erzählt ein zufriedener Böger gegenüber der "SZ". Durch den großen Fanansturm in Großaspach fühlt sich der Dresdner Trainer in seiner Arbeit bestätigt: „Das haben wir uns in den vergangenen Wochen hart erarbeitet. Wenn wir nicht so einen guten Start in die Saison hingelegt hätten, wären sicher nicht so viele Fans mitgekommen.“
Apropos Fans: Diese "forderten" die anwesende Schlagersängerin Andrea Berg, Frau von Sonnenhof-Präsident Uli Ferber, während des Spiels mit einem Augenzwinkern heraus:
FOTO: Hübner