Dynamo Dresden: Kevin Broll drängt auf Stammplatz
Rund ein halbes Jahr nach seiner Rückkehr zu Dynamo Dresden will Kevin Broll bei den Sachsen wieder im Tor stehen und nicht mehr länger auf der Bank sitzen. Die frühere Nummer eins sagt dem bisherigen Stammkeeper Stefan Drljaca weniger als vier Wochen vor dem Saisonauftakt am ersten August-Wochenende gegen Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld den Kampf an.
"Du unterschreibst, um zu spielen"
"Klar, dass ich gegen Bielefeld im Tor stehen möchte", macht Broll in der "Bild-Zeitung" seine Ansprüche deutlich und betont seine Entschlossenheit: "Als Torwart unterschreibst du, um zu spielen. Und nicht die Nummer zwei oder drei zu sein."
Rückblickend hat Broll sich selbst in die komplexe Herausforderer-Rolle gebracht. Vor Jahresfrist gab der gebürtige Mannheimer nach insgesamt drei Spielzeiten in der dritten und zweiten Liga seine sichere Position zwischen den Dresdner Pfosten zugunsten eines Engagements beim polnischen Erstligisten Gornik Zabrze auf, doch beim Klub des deutschen Ex-Weltmeisters Lukas Podolski verlor Broll seinen Stammplatz nach dem ersten Saisondrittel wieder und kehrte schon im vergangenen Januar an die Elbe zurück. Über die Rolle des Backups für seinen von Borussia Dortmund II verpflichteten Nachfolger Drljaca kam Broll im weiteren Saisonverlauf allerdings nicht mehr hinaus.
Nun aber will Broll wieder spielen. Die Karten werden auch neu gemischt, nachdem Dynamo-Coach Markus Anfang zu Beginn der Saisonvorbereitung einen Zweikampf zwischen Drljaca und Broll um die Nummer eins ausgerufen hat.
Bewährungschance gegen Paderborn
Beide Rivalen bekommen dabei die Chance zur Bewährung. Im bis Donnerstag laufenden Dynamo-Trainingslager am Walchsee stand beim ersten ernsthafteren Test am vergangenen Samstag gegen den SKN St. Pölten (5:1) Drljaca zwischen den Pfosten. Am Donnerstag vor der Heimkehr aus Österreich hütet Broll im Abschlussspiel gegen Zweitligist SC Paderborn das Dresdner Gehäuse.
Aus Sicht von Broll pflegen die "Rivalen der Torlinie“ trotz ihres Duells, in dem die Qualitäten bei der Spieleröffnung letztlich wichtiger als die besseren Reflexe sein könnten, einen kollegialen Umgang: "Wir gehen das professionell an."