Dynamo Dresden kommt in Fahrt: "Viel Lehrgeld bezahlt"

Nach zwei Siegen in Folge spielt sich Dynamo Dresden langsam aber sicher in den oberen Gefilden der Tabelle fest. Besonders eindrucksvoll der 3:0-Heimsieg gegen Dortmund II am Samstag. Ausschlaggebend für den neuen Trend ist eine Systemumstellung – und eine wiedergefundene Stärke. 

"Zu viele Gegentore bekommen"

Mit neun Gegentoren stellt Dynamo zusammen mit dem Duisburg und nach Mannheim die zweitschwächste Defensive der Top-10. Ein Umstand, der nach den beiden vergangenen Spielen für viele Fragezeichen in den Gesichtern derjenigen, die ausschließlich diese beiden Spiele sahen, sorgen dürfte. Nach einem 1:0-Sieg gegen Aue stand am Samstag ein souveräner 3:0-Heimerfolg gegen Dortmund II. "Wir hatten uns vorgenommen, dass wir das Spiel zu Null gestalten. Das war für uns das wichtigste", erklärte Trainer Markus Anfang die neue Marschrichtung seines Teams auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Hierfür solle die Hintermannschaft "gut und kompakt stehen." Dies gelang nun.

"Dass wir nach vorne hin immer wieder eine gewisse Torgefahr auch ausstrahlen können, wissen wir. Das haben wir auch in den Vorwochen schon gehabt", so der Coach. Doch habe Dynamo in diesen Spielen "viel Lehrgeld bezahlt". Speziell im Auftakt gegen 1860 (3:4), gegen Köln (1:2) und vor drei Wochen gegen Elversberg (2:3) sei Dresden die "bessere Mannschaft gewesen über große Phasen", habe aber "zu viele Gegentore bekommen". Die Schlussfolgerung war klar: "Wir müssen möglichst zu Null spielen." Mit dieser Marschrichtung fuhren die Zweitliga-Absteiger den vierten Saisonsieg im siebten Spiel ein. Das Besondere: Alle diese Siege gestaltete die SGD ohne Gegentreffer, was die Ausrichtung von Markus Anfang unterstützen dürfte.

Dreierkette und Standardstärke

Sich vorzunehmen, keine Gegentreffer zu schlucken, ist dabei das eine. Sie wirklich nicht zu bekommen, das andere. Entsprechend musste Anfang Mittel finden. So stellte der 48-Jährige vor dem Derby in Aue defensiv auf eine Dreierkette mit Knipping, Kammerknecht und Ehlers um, was umgehend fruchtete. "Wir mussten was verändern, weil wir zu viele Gegentore bekommen haben", zeigte sich Trainer pragmatisch. Wichtig sei, dass seine Spieler sich "wohlfühlen". Dies bestätigte auch 1:0-Torschütze Ehlers, der sein erstes Profitor erzielte, bei "MagentaSport". So fühle sich der Sieg für den Verteidiger "brutal gut" an. Auch wenn er hart erarbeitet war. So musste sich jeder "auch ordentlich in die Zweikämpfe werfen", was keiner verweigerte.

Alles perfekt war für Anfang dennoch nicht. So gestaltete sich das Offensivgebaren aus dem Spiel heraus teilweise als holprig. Umso wichtiger, dass eine Stärke wiederentdeckt wurde. So fielen alle drei Dresdner Treffer nach einem ruhenden Ball. Während Ehlers (9.) und Kammerknecht (89.) nach einer Ecke erfolgreich waren, erzielte Arslan sein fünftes Saisontor per Elfmeter (66.). "Wenn es mal über das Spiel nicht klappt, dann können wir so gefährlich werden", ordnete Ehlers ein. Zumal das Zustandekommen bei einem 3:0 auch eher nebensächlich erscheint. "Ich weiß gar nicht, ob ich von schön oder nicht schön rede. Am Ende brauchst du Erfolgserlebnisse", forderte Anfang abschließend. Diese konnte Dynamo nun erzeugen und so zumindest vorerst den 5. Platz erklimmen. Weiter geht es für die Dresdner am kommenden Spieltag beim MSV Duisburg, wo die neue Ordnung und wiedergefundene Stärke abermals zutragen kommen soll.

   

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